Kurt von Holleben

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche
Kurt von Holleben als Generalmajor

Ludwig Reinhard Emil Kurt von Holleben, anfangs auch Ludwig Reinhardt Emil Curt von Holleben (* 24. Januar 1862 in Königsee/Schwarzburg-Rudolstadt; † 14. April 1941 in Rudolstadt)[1] war ein königlich-sächsischer Offizer und General, zuletzt im Ersten Weltkrieg als Kommandeur der 46. Landwehr-Infanterie-Brigade im Rang eines Generalmajors.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Wappen der Adelsfamilie von Holleben
im Gefechtsstand an der Westfront 1914
Kurt von Holleben um 1915

Ludwig Reinhard Emil Kurt von Holleben entstammte der sächsischen Uradelsfamilie von Holleben/Holleben-Normann. Er entstammte der zweiten Linie der Familie mit dem Stifter Anton von Holleben (17111782), Herr auf Wildenspring und Herschdorf, fürstlich-Schwarzburgischer Oberjägermeister. Nach dem Tod von dessen Ehefrau, Margarete geb. von Normann erfolgte eine Namensvereinigung mit dem der von Normann, aber nur für den jeweiligen Fideikommissherren auf Köditz lt. deren testamentarischer Bestimmung. Im Besitz dieser Linie der Familie waren folgende Rittergüter:

Von Hollebens Großeltern väterlicherseits waren Anton von Holleben genannt von Normann (17861849), fürstlich-Schwarzburgischer Oberjägermeister und dessen Ehefrau Ida geb. Schönberg (18031867). Sein Onkel war der königlich-sächsischen Generals der Infanterie Karl Ludwig Friedrich Bernhard von Holleben, genannt von Normann (18241897). Dessen Kinder Anton von Holleben (18541926), sächsischer Generalleutnant und Clara von Holleben (18521921), Mitglied im Verein für Geschichte Dresdens waren Cousin und Cousine von ihm.

Kurt von Holleben war der älteste Sohn des fürstlich-Schwarzburgische Wirkliche Geheime Rat und Geheime Staatsrat, Dr. jur. Albert Ludwig Karl von Holleben (* 25. Oktober 1825 in Rudolstadt; † 3. August 1902 ebenda) und dessen 1859 geheirateter Ehefrau Anna geb. von Röder (* 1. Juni 1839 in Rudolstadt; † 2. November 1914 ebenda), Tochter von Julius von Röder (* 1814) und dessen Ehefrau Auguste geb. von Koseritz (* 1818). Der kaiserliche Videadmiral Franz von Holleben (18631938) war Kurts Bruder. Kurts Schwester Gertrud von Holleben (18661931) heiratete den kaiserlichen Vizeadmiral Otto Wurmbach (18641940).

Kurt von Holleben heiratete am 3. August 1901 in Kleinzschocher bei Leipzig Isabella Elisabeth Doris Madeleine Paula Freiin geb. von Tauchnitz (* 2. August 1879 in Breslau; † 16. April 1902 in Dresden). Das Ehepaar von Holleben hatte keine Kinder.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Kurt von Holleben entschied sich wie viele Familienmitglieder für eine militärische Karriere und trat am 1. April 1877, im Alter von 15 Jahren, als Kadett in die sächsische Armee ein. Er wurde bereits in der neuen Kadettenanstalt in der Dresnder Albertstadt ausgebildet, wo er am 1. April 1880 den Charakter als Portepee-Fähnrich erhielt. Damit Offiziersanwärter, wurde er zum 1. (Leib-)Grenadier-Regiment Nr. 100 versetzt. Dort erhielt er dann am 26. November 1880 sein etatmäßiges Patent als Fähnrich.

Am 12. Oktober 1881 erhielt von Holleben sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Secondé-Lieutenant, weiter im 1. (Leib-)Grenadier-Regiment Nr. 100 in Dresden dienend. Er ist erstmals 1882 im Dresdner Adressbuch in einer Offizersstube in der westlichen Grenadierkaserne in der Albertstadt in der dortigen Carolaallee verzeichnet.[2] 1885 wurde er in seinem Regiment zum Bataillonsadjutanten ernannt. Am 1. April 1887 erhielt er seine Beförderung zum Premier-Lieutenant, weiter in der Dienststellung als Adjutant im 1. (Leib-)Grenadier-Regiment Nr. 100, was er bis 1888 blieb.

Am 24. März 1893 wurde von Holleben zum Hauptmann (2. Klasse) befördert und zum Kompaniechef im 1. (Leib-)Grenadier-Regiment Nr. 100 ernannt. Im Folgejahr zog er in eine private Wohnung am Lutherplatz 4.[3] 1897 wurde von Holleben zum Hauptmann 1. Klasse erhoben. 1900 zog er in die Radeberger Straße 1.[4] Am 26. März 1903 erfolgte unter gleichzeitiger Beförderung zum Major die Ernennung von Holleben zum neuen Kommandeur des 2. Bataillons des 13. Infanterie-Regiments Nr. 178 in Kamenz. Dort diente er knappe fünf Jahre und wohnte in der Kamenzer Oststraße 15.[5] Am 20. März 1908 zum Oberstleutnant befördert, wurde von Holleben am gleichen Tag etatmäßiger Stabsoffizier des 10. Infanterie-Regiments Nr. 134 in Plauen/Vogtland. Dort blieb er bis 1911 und wohnte während dieser Dienstzeit in der Plauener Fürstenstraße 37.[6]

Nach über 34 Jahren in der sächsischen Armee wurde von Holleben unter Verleihung des Charakters als Oberst z.D. (zur Disposition), unter Zahlung einer gesetzlichen Pension und mit der Erlaubnis des Tragens der Armeeuniform in der Öffentlichkeit am 23. September 1911 in den einsteiligen Ruhestand versetzt. Gleichzeitig wurde er zum 2. Stabsoffizier und stellvertretenden Kommandeur des Landwehr-Bezirkes 1 in Leipzig ernannt, wo er aber nur wenige Wochen verblieb. 1912 wurde von Holleben als Kommandeur des Landwehr-Bezirkes nach Zwickau versetzt. Dort zog er in eine Wohnung im zweiten Obergeschoss der Bosenstraße 15A.[7]

Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde von Holleben als Offizier wieder aktiviert und übernahm anfangs als Regimentskommandeur das 243. Reserve-Infanterieregiment, das im Zeitraum von August bis September 1914 als Bestandteil der 53. Reservedivision, diese wiederum als Bestandteil des XXVII. Reserve-Armeekorps aufgestellt wurde. Dieses Korps wurde direkt dem sächsischen Kriegsminister Adolph von Carlowitz unterstellt. Beim Tod seines Bruder Magnus von Holleben (18641914), zuletzt Bataillonskommandeur im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 244 im Rang als Oberstleutnant, der bei einem Sturmangriff bei Ypern im Ersten Weltkrieg starb, war Kurt von Holleben zu dieser Zeit als Regimentskommandeur selbst an der Westfront im belgischen Flandern.[8] Nur drei Wochen nach dem Tod seines Bruders wurde von Holleben mit dem höchsten militärischen Orden des Königreiches Sachsen, dem Militär-St.-Heinrichs-Orden ausgezeichnet, als er selbst schwer verwundet sein Regiment weiter im Kampf führte.[9] Von Holleben führte das Reserve-Infanterieregiment Nr. 243 als Regimentskommandeur vom 27. August 1914 bis 13. September 1915. Danach übergab er das Kommando an Konrad von Koppenfels. Von Holleben wurde anschließend an die Ostfront versetzt und übernahm als Kommandeur die 46. Landwehr-Infanterie-Brigade. In dieser Dienststellung wurde er vom sächsischen König Friedrich August III. an der Front zum Generalmajor ernannt.

Nach dem Krieg und der Auflösung der sächsischen Armee wurde Kurt von Holleben als Generalmajor a.D. (außer Dienst), unter Zahlung der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis des Tragens der Generalsuniform in der Öffentlichkeit in den endgültigen Ruhestand versetzt. Nach seiner Pensionierung zog von Holleben zurück nach Rudolstadt in der Nähe seines Geburtsortes, wo er in die dortige Mathildenstraße 8 zog,[10] einem Haus der Witwe des Schwarzburgischen Kammerherrn Hedig von Heyden.[11] Dort lebte er bis zu seinem Tod

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auszug)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Sterbedatum aus Myheritage, Datensatz Familysearch, Anmeldung erforderlich
  2. Adressbuch Dresden 1882, S. 189, SLUB
  3. Adressbuch Dresden 1895, S. 357, SLUB
  4. Adressbuch Dresden 1901, S. 382, SLUB
  5. Adressbuch Kamenz 1904/05, S. 56, SLUB
  6. Adressbuch Plauen i. Vogtland 1908/09, S. 489, SLUB
  7. Adressbuch Zwickau 1914/15, S. 340, SLUB
  8. Todesanzeige von Magnus von Holleben in: Dresdner Nachrichten, 59. Jahrgang, Nr. 317. Sonntag, 15. November 1914, S. 5, SLUB
  9. Oberst a.D. Georg Richter: Der Königlich Sächsische Militär-St.-Heinrichs-Orden, 1736-1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee, Göppingen 1937, S. 332
  10. Adressbuch Rudolstadt 1921, S. 20, Universität Jena
  11. Adressbuch Rudolstadt 1933, S. 109, Universität Jena
  12. Bis hierhin alle Orden bis Ende 1913.
Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge