Margarethe von Koppenfels
Margarethe von Koppenfels, geb. als Margarethe Martens (* 7. Juli 1874 in Döbeln; † 28. März 1956 in Dresden) war die Ehefrau des Juristen und Königlich Sächsischen Amtshauptmannes zu Glauchau, Max Ferdinand von Koppenfels (1870–1913).
Nach dem frühen Tod ihres Mannes zog Margarethe von Koppenfels zurück in ihr Elternhaus auf dem Erckelschen Weinberg in Dresden, in die sogenannte „Schweizer Villa“ ihres älteren Bruders in Loschwitz, dem Schriftsteller Dr. phil. Kurt Martens (1870–1945), wo sie zusammen mit dessen Ehefrau Marie ("Mary", † 1947 in Coswig) und ihrer Nichte Hertha Martens (1899–1978) lebte. Das Haus selbst war in den 1930er Jahren bereits sanierungsbedürftig, wurde es doch bereits 1857 von dem Weinhändler Julius Erckel (1807–1881), dem Großvater von Margarethe und Kurt Martens gebaut. Martens schrieb 1930:
- „…Denn schon kracht die alte Holzverschalung, in der Decke zeigen sich Risse, hinter den verblichenen Tapeten rieselt der Kalk. Zu arm, das geliebte Gemäuer vorsorglich instand zu halten, kann ich nur hoffen, daß es mich knapp überdauert oder eines Tages unter seinen Trümmern begräbt. Nichts wird mich zwingen, es lebend zu verlassen.“
Beim einem der Bombenangriffe auf Dresden in der Nacht vom 13. auf den 14. Februar 1945 wurde die auch „Schweizerhaus“ genannte Villa in der Schillerstraße 24, in der Margarethe von Koppenfels wohl seit 1920 lebte, durch Brandbomben getroffen und brannte trotz Löschversuche der Nachbarn nieder. Margarethes Bruder, Kurt Martens beging daraufhin zwei Tage später Suizid. Margarethes Schwägerin Maria wohnte mit deren Tochter noch einige Zeit im Kellergeschoss des nur noch als Ruine übrig gebliebenen Schweizer Hauses .
Margarethe von Koppenfels selbst ging am 18. Februar 1945 zu Fuß mit Kind und Enkeln vom Weißen Hirsch bis ins Lockwitztal und fuhr von dort zu ihrer Tochter Christa, die als Gärtnerin arbeitete, nach Reinhardtsgrimma im Erzgebirge. Noch im gleichen Jahr zog Margarethe von Koppenfels in ein Altersheim nach Bühlau, wo sie 1956 starb. Das "Schweizer Haus" ist heute nicht mehr erhalten, das Grundstück wurde neu bebaut.
[Bearbeiten] Familie
Margarethe Martens entstammte der bürgerlichen Familie Martens. Sie war die Tochter des Amtshauptmannes Heinrich Oskar Martens (* 16. April 1834 in Leipzig; † 27. Januar 1882 in Dresden)[1] und dessen Ehefrau Antonie geb. Erckel (* 13. April 1846 in Leipzig; † 23. Oktober 1926 in Dresden), Tochter des Kaufmanns und Weinhändlers Julius Erckel (1807–1881). Nach dem Tod ihres Vaters heiratete Margarethes Mutter, die auch eine sehr gute Malerin war, erneut: den später in Marienberg verstorbenen Juristen und Amtshauptmann Eduard Woldemar Starke.
Margarethes Großvater war der Leipziger Apotheker und Hausbesitzer Johann Christian Friedrich Martens (1794–1865). Neben Kurt Martens hatte Margarethe noch zwei weitere Geschwister, u.a. Johannes Martens, der 1945 als ehemaliger Bibliothekar und pensionierter Beamter in einem Bühlauer Altersheim lebte.
[Bearbeiten] Quellen
- Till von Egidy: Die Vorfahren der Familien von Egidy und von Koppenfels, Ahnenliste für die Brüder Holm, Hans und Max von Egidy in: Studien zur Kultur und Geschichte - Band 2, Herausgeber: Lars-Arne Dannenberg und Matthias Donath, Verlag Zentrum für Kultur//Geschichte, Niederjahna 2016
- Am „Erckelschen Weinberg“ in Loschwitz wird wieder gebaut, Dietrich Buschbeck in: Der Elbhang-Kurier, 1. September 2011, Onlineversion
- Kurt Martens: Heimat und Ahnen, in „Die schöne Literatur“, Jahrgang 31, Heft7, Juli 1930, S. 321-326