Melchior von Milkau

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche

Melchior von Milkau auf Hombach, früher auch oft von Milckau, seltener Milckaw (* vor 1565; † 7. Dezember 1614) war ein kurfürstlich-sächsischer Offizier und Kriegsrat, zuletzt als Stadthauptmann der Festung Dresden im Rang eines Obristen (Oberst).

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Melchior von Milkau entstammte der uradeligen meißnisch-osterländischen, mittlerweile im Mannestamme ausgestorbenen Familie von Milkau/von Milckau. Das alte meissensche Adelsgeschlecht besaß schon 1329 Groß- und Kleinmilkau als Stammsitz. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in einem Brief von Hermann von Milckau an den Markgraf Friedrich zu Meißen. Nach Valentin König beginnt die Stammreihe mit Ernst Siegmund von Milkau. Von Milkaus Urgroßvater väterlicherseits war Melchior von Milkau auf Hombach und Zschoppelhain, sein Großvater George von Milkau auf Zschoppelshain.

Melchior von Milkau war der zweitälteste Sohn von Joachim von Milkau auf Zschoppelshain († 13. Mai 1593) und dessen Ehefrau Anna von Zeschau aus dem Hause Böhlen. Von Milkau hatte noch mehrere Geschwister, u.a. einen Bruder:

Melchior von Milkau heiratete Amalie geb. von Auerswalde aus dem Hause Auerswalde. Das Paar hatte mehrere Kinder, u.a. einen gleichnamigen Sohn:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Melchior von Milkau wird 1585 in einem Stammbuch von Hans Rudolf von Schellenberg erwähnt.[1] Über den militärischen Werdegang von Milkaus ist wenig bekannt.

Melchior von Milkau wurde am 17. Januar 1600 vom sächsischen Kurfürsten Christian II. zum neuen Kommandanten der Festung Dresden und zum Kommandeur der kurfürstlichen Festungsgarde, der sogenannten Unter-Guardi und der von der Stadt mit dem sogenannten Wachtaler bezahlten Stadtwachen. Er übernahm diese Dienststellung von dem bisherigen Stadthauptmann Christoph Zaunmacher, der nach dem Tod des vorherigen Kommandanten, Heinrich von Günterode, das Amt seit dem 22. Februar 1598 ad interim übernommen hatte.

Melchior von Milkau hatte die Stadthauptmannschaft nur zwei Jahre inne, bis 1602 der sächsische Kurfürst den Oberbefehl über sämtliche Festungen, Besatzungen und Zeughäuser im Kurfürstentum Sachsen dem kursächsischen Obristen Centurius Pflugk übertrug. Pflug musste aber seine Amtsgeschäfte in den Jahren 1605 und 1606 an den Schwager des Kurfürsten, Herzog Ulrich von Schleswig-Holstein als kursächsischen Generalboristen zeitweise übergeben. In dieser Zeit wechselte das Amt des Stadthauptmanns zu Dresden in raschem Wechsel mehrmals zwischen Melchior von Milkau und Hauptmann Barthel Brand einander ab, bis 1606 der bisherige Trabantenhauptmann Georg Schubert damit beauftragt wurde, bevor Centurius Pflugk am 22. Oktober 1607 die erneute Bestallung über alle Festungen mit nun beinahe unbeschränkter Vollmacht übernahm.

Melchior von Milkau wurde in der Kirche zu Schwarzbach beerdigt.

[Bearbeiten] Quellen

  • Valentin König: Genealogische Adels-Historie oder Geschlechts-Beschreibung derer im Chur-Sächsischen ... Landen ... Adelichen Geschlechter... , 1. Teil Leipzig 1727, Digitalisat auf Google Books, S. 647ff.
  • Allgemeines Historisches LEXICON, 3. Teil, Leipzig 1731, Digitalisat auf Google Books, S. 563ff.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf collections.thulb.uni-jena.de.

[Bearbeiten] Weblinks

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge