Oswald Klemm

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Bernhard Oswald Klemm (* 30. Juli 1840 in Leipzig; † 9. Februar 1908 in Dresden)[1] war ein sächsischer Kaufmann, Händler und Unternehmer, Mitglied und Inhaber einer der seinerzeit bekanntesten sächsischen Musikalienhändler, zuletzt als königlich-sächsischer Hoflieferant.

[Bearbeiten] Familie

Bernhard Oswald Klemm entstammte der deutschen und weit verzweigten Familie Klemm. Erster urkundlich nachweisbarer Vertreter der Familie war Sigihard Clem, der auf einer Urkunde des Abtes Adalbert von Regensburg im 12. Jahrhundert erwähnt wird. Bereits Ende des 14. Jahrhunderts war der sächsische Stamm der Familie in der Kreishauptmannschaft Dresden weit verbreitet.

Klemm entstammte der Schleizer Linie der Familie Klemm mit dem Ahnherren Johann Gottlob Klemm (* um 1700), Knopf- und Crepinmacher, Obermeister der Plauener Innung und dessen zweiter Ehefrau Maria Magdalena geb. Körner, Klemms Urgroßeltern väterlicherseits. Da die Kirchenbücher von Schleiz für 1683 bis 1730 abhanden gekommen waren, ist kein direkter Nachweis zu den anderen sächsischen Vertretern der Familie Klemm mehr möglich.

Klemm war der Sohn des Leipziger Musikalienhändlers und Begründers des I. Älteren Leipziger Astes der Familie Klemm, Christian Bernhard Klemm (* 10. Juni 1812 in Leipzig; † 3. Januar 1888 ebenda) und dessen 1838 geheirateter Ehefrau Juliane Pauline geb. Koch (* 20. Oktober 1819 in Leipzig; † 22. September 1861 ebenda). Klemms Großvater war Carl August Klemm (17691830), Knopf- und Crepinmachermeister, Begründer der Leipziger Musikalienhandlung "C. A. Klemm" und Universitätstanzlehrer. Der Leipziger Buchhändler, Begründer der Buchhandlung "Otto Klemm" und des II. Älteren Leipziger Astes, Otto Alexander Klemm (18211879) war Klemms Onkel. Klemm hatte noch folgende Geschwister:

Oswald Klemm heiratete 1880 Paula geb. von Westernhagen (* 11. April 1858 in Peine bei Hannover). Das Paar hatte zwei Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Anzeige der Firma "C. A. Klemm" im Dresdner Adressbuch, Mitinhaber Oswald Klemm

Oswald Klemm erlernte im väterlichen Geschäft in Leipzig eine kaufmännische Lehre und ist erstmals 1868 im Dresdner Adressbuch als Kunst- und Musikalienhändler verzeichnet. Er wohnte anfangs in der Augustusstraße 3,[2] wo sich auch das Geschäftslokal befand, die ab 1876 als "Firma C. A. Klemm" einen eigenen Adressbucheintrag als Pianoforte-Magazin hatte. Inhaber war zu dieser Zeit noch Klemms Vater, Christian Bernhard Klemm.[3]

Ab 1877 ist Oswald Klemm zusammen mit seinen Brüdern Clemens und Felix (diese beiden in Leipzig), weiterhin mit dem Vater als Teilhaber der Musikhandlung verzeichnet. Ab diesem Zeitpunkt ist die "Firma C. A. Klemm" als Musikalien-, Instrumenten-, auch Saitenhandlung sowie als Musikalienleihanstalt und Pianofortemagazin im Adressbuch von Dresden aufgeführt.[4] 1883 zog Klemm in die Töpferstraße 6b.[5]

1886 wurde die Musikalienhandlung, während der Regierungszeit von König Albert königlich-sächsischer Hoflieferant und ist als solcher ab 1887 im Adressbuch verzeichnet.[6] Ab 1887 wurde führte Klemm die Musikalienhandlung nur noch mit seinem Bruder Felix in Leipzig. 1893 zog er privat in seine Villa in die Comeniusstraße 27 nach Johannstadt, wo er bis zu seinem Tod wohnte. Die Geschäftsräume beließ er in der Töpferstraße.

[Bearbeiten] Trivia

Nach dem Tod Klemms war Felix Klemm der alleinige Inhaber der Musikalienfirma "C. A. Klemm" mit deren Filialen in Leipzig, Chemnitz und Dresden. Nach dessen Tod führte ab 1914 dessen Witwe Susanne Klemm geb. Fauerbach (* 1855) die Firma weiter und bestimmte, dass nach ihr Bernhard Klemm, Oswald Klemms Sohn mit als Teilhaber aufgenommen wurde. Dieser führte in vierter Generation das Unternehmen weiter. 1933 wurde die Firma an Wilhelm Gebauer in Leipzig verkauft. Das Archiv ging 1937 an Botho Becker.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Todestag: Datensatz auf Ancestry
  2. Adressbuch Dresden 1868, SLUB, S. 161
  3. Adressbuch Dresden 1876, SLUB, S. 199
  4. Adressbuch Dresden 1877, SLUB, S. 203
  5. Adressbuch Dresden 1884, SLUB, S. 226
  6. Adressbuch Dresden 1887, SLUB, S. 276

[Bearbeiten] Weblinks

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