Paul Rudolf Osterloh
Paul Rudolf Osterloh (* 1849; † 30. November 1918 in Dresden) war war ein deutscher Frauenarzt, mehrere Jahre Ober- und dirigierender Arzt der Frauenabteilung des Stadtkrankenhauses Friedrichstadt, zuletzt im Rang und mit Titel eines Königlich Sächsischen Geheimen Sanitätsrates.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Paul Rudolf Osterloh studierte Medizin, spezialisierte sich als Frauenarzt, promovierte zum Dr. med. und nahm als junger Militärarzt am Deutsch-Französischer Krieg 1870/71 teil.
Osterloh ist erstmals 1873 im Dresdner Adressbuch in der Seminarstraße 6 als praktizierender Arzt sowie als Arzt am königlichen Entbindungsinstitut in Dresden verzeichnet.[1] Dort war er langjähriger Assistent von Franz von Winckel an der Klinik. Er war Mitbegründer der "Sektion Dresden" des Deutschen und Österreichischen Alpenvereins (DuÖAV) im Jahre 1873. Ab 1876 arbeitete er selbständig in seiner Praxis als "Spezialist für Geburtshilfe und Frauenkrankheiten" in seiner neuen Praxis in der Waisenhausstraße 7, wo er täglich Sprechzeiten von 10 bis 12 Uhr hatte.[2] 1882 verlegte er seine Wohnung und Praxis in die Prager Straße 39, in das dortige erste Obergeschoss,[3] 1889 zog er weiter in die Sidonienstraße 15.[4]
1891 verlieh der sächsische König Albert Osterloh den Rang und den Titel eines Königlich Sächsischen Hofrats. Außerdem arbeitete er seitdem neben seiner Privatpraxis auch als Oberarzt an der Diakonissen-Anstalt.[5] 1898 wechselte Osterloh als Oberarzt in die Abteilung für Frauenkrankheiten zum Stadtkrankenhaus Friedrichstadt und zog in die Wiener Straße 8.[6] 1905 wurde Osterloh von König Friedrich August III. der Titel eines Geheimen Sanitätsrates verliehen.[7] 1910 quittierte er seinen Dienst im Stadtkrankenhaus.[8]
Politisch war Osterloh im Konservativen Verein zu Dresden engagiert. Im Dresdner Adressbuch für das Jahr 1901 ist er als dessen Vorsitzender verzeichnet.[9]
Osterloh wohnte bis zuletzt in der Wiener Straße 8, dessen Hausbesitzer er auch war. Dort hatte er im Erdgeschoss seine Praxis und im zweiten Obergeschoss seine Wohnung. Er ist noch im Adressbuch von 1919 verzeichnet, da er erst Ende November 1918, nach Redaktionsschluss des Buches verstorben war.[10]
[Bearbeiten] Familie
Paul Rudolf Osterloh war verheiratet. Seine Witwe Adele Minna Osterloh (* 2. Januar 1857 in Dresden; † 10. Januar 1946 ebenda) zog nach seinem Tod in eine Wohnung in der Elisenstraße 4.[11] Die gemeinsame Tochter des Paares:
- Edith Osterloh (1878–1922) war in erster Ehe mit dem Dresdner Frauenarzt und Geburtshelfer Fritz Brosin (1858–1900) verheiratet, der durch Bergunfall am "Wilden Kopf" in der Sächsische Schweiz als "Alleingänger" verstarb. Im Jahre 1914 heiratete Edith Brosin den Arzt und Dichter Gottfried Benn (1886–1956).
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1871: Kriegsdenkmünze für 1870/71
- 1871: Landwehrdienstauszeichnung 2. Klasse
- 1871: Preußische Erinnerungs-Medaille Kaiser Wilhelm I.
- 1895: Ritter 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrecht-Ordens
- 1912: Ritter 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
[Bearbeiten] Quellen
- Todesnachricht von Osterloh in Personalien auf www.karger.de
- Personen und Klublexikon Sächsische Schweiz. Verfasser: Schindler, Kerstin und Michael, Hrsg. Sächsischer Bergsteigerverband e. V., Dresden 2014, S. 388, Stichwort: DuÖAV Sektion Dresden; DNB
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch Dresden 1873, SLUB, S. 260
- ↑ Adressbuch Dresden 1877, SLUB, S. 296
- ↑ Adressbuch Dresden 1883, SLUB, S. 313
- ↑ Adressbuch Dresden 1890, SLUB, S. 466
- ↑ Adressbuch Dresden 1892, SLUB, S. 514
- ↑ Adressbuch Dresden 1899, SLUB, S. 546
- ↑ Adressbuch Dresden 1906, SLUB, S. 756
- ↑ Adressbuch Dresden 1911, SLUB, S. 784
- ↑ Adressbuch Dresden 1901, Theil III, S. 145.
- ↑ Adressbuch Dresden 1919, SLUB, S. 620
- ↑ Adressbuch Dresden 1920, SLUB, S. 634