Strehlener Straße
Die Strehlener Straße ist eine Straße im Stadtviertel Südvorstadt und entstand mit dem Bau des Böhmischen Bahnhofs ab 1848. Sie beginnt heute am Friedrich-List-Platz und verläuft weiter parallel zu den Gleisen der Bahnlinie nach Decin (Tschechische Republik) bis zur Einmündung der Teplitzer Straße.
Der westliche Teil der Straße hat im Laufe der Zeit zwei Umbenennungen hinter sich:
Ursprünglich hieß auch der Straßenteil hinter dem Böhmischen Bahnhof, der ab der Bergstraße begann und auf der Seite der Güterbehandlungsanlagen des Bahnhofs lag, ebenfalls „Strehlener Straße“. Nach dem Ende des Deutsch-Französischen Krieges und der Wahl Otto von Bismarck (1815–1898) zum Reichskanzler wurde jedoch das erste Teilstück der Straße bis zu dem unbebaut gelassenen parkähnlichen Grundstück in Bismarckstraße umbenannt. Der parkähnliche Platz selbst erhielt 1871 den Namen Bismarckplatz. Da dies bereits im Stadtplan von 1895 so verzeichnet ist, erfolgte die Namensgebung bereits zu Lebzeiten des Reichskanzlers. Im Adressbuch 1894 ist die Bismarckstraße erstmals zu finden.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der westliche Straßenzug erneut umbenannt, diesmal in Bayrische Straße. Aus dem Bismarckplatz wurde nun der Bayrische Platz. Das restliche Teilstück behielt den Namen „Strehlener Straße“. An der Ecke zur Teplitzer Straße entstand zu DDR-Zeiten das Hauptgebäude der 1951 gegründeten „Fachschule für Eisenbahnwesen“, der späteren Ingenieurschule für Verkehrstechnik „Erwin Kramer“.
Die heutige Strehlener Straße wurde so beschrieben: Der „Straßentrakt, an dem 1857 das erste Haus entstand und der 1859 seine Benennung erhielt, war ein Stück des Jahrhunderte alten Kälberweges. In der Nähe von Strehlen zweigte dieser von der Dohnaer Straße ab und führte nach der jetzt nicht mehr vorhandenen Alten Dippoldiswaldaer Straße; er mag wohl beim Transport von Vieh aus den benachbarten Dörfern nach der Stadt benutzt worden sein. In den Adreßbüchern der Jahre 1856 bis mit 1862 findet der damals noch vorhandene unbebaute Teil des Kälberweges Erwähnung, weil an ihm das Bahnwärterhaus Nr. 7 der Sächsisch-Böhmischen Staatseisenbahn lag.“[1]
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- zwischen Uhland- und Franklinstraße: früher vier- und fünfstöckige Gründerzeithäuser; 1945 Zerstörung; in 1970er und 80er Jahren Beton-/Plattenwerk (Herstellung von Sanitärzellen für WBS 70); Werksschließung 1990, Leerstand; Stadt kaufte 34 Einzelgrundstücke für rund 870.000 Euro; 2012/13 oberirdischer Abbruch der Ruinen, anschließend unterirdische Enttrümmerung (in den Kellern der Gründerzeithäuser fand man u. a. sechs menschliche Skelette, die am 8. Mai 2014 auf dem Johannisfriedhof bestattet wurden); Anlegen von Grün-/Parkfläche; Kosten: rund 1,1 Millionen Euro[2]
- Nr. 10: a&0-Hostel (seit 2007)[3]
- Nr. 14: VEB (B) Baukombinat Dresden - Wohnungs- und Gesellschaftsbauten[4]
- Nr. 19: Stolpersteine für Leo, Rosa und Margot Felicja Silbermann, gesetzt am 26. November 2012
- Nr. 23: Feuer- und Rettungswache Altstadt, übergeben nach rund zweijähriger Bauzeit im Oktober 2012
- Nr. 26: Neubau eines Mehrfamilienhauses mit 14 Eigentumswohnungen durch pohl projects; geplante Fertigstellung: Frühjahr 2024[5]
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18., S. 141 - ↑ Catrin Steinbach: Schandfleck an Bahntrasse verschwindet. In: DNN 26./27.4.2014, S. 19
- ↑ Aaron Wörz: Hostel-Kette investiert eine halbe Million Euro in den Standort Dresden. In: DNN 25.7.2019, S. 13
- ↑ Branchen-Fernsprechbuch Bezirk Dresden, Oktober 1975, S. 47
- ↑ SZ-Immo-Magazin Mai bis September 2022, S. 15
[Bearbeiten] Weblink
- Dresdner Stadtteile, Straßen und Plätze der Südvorstadt (Archivversion)