Suppenküchen in Dresden
Suppenküchen werden aktuell (2024) in Dresden vom E.I.B.I. e.V. (Europäisches Institut für Berufsbildung und Integration e.V.), von der Heilsarmee Dresden und vom Dresdner Bürger helfen Dresdner Obdachlosen und Bedürftigen e.V. betrieben.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Aktuelle Ausgabestellen
Es gibt mindestens sechs Ausgabestellen für Bedürftige (Stand Juli 2024):[1][2][3]
- Pieschen: Suppenküche Mahlzeit Bürgerstraße 50 (E.I.B.I. e.V. - auch Produktionsstätte)[4]
- Neustadt: Suppenküche Kamenzer Straße 27 (E.I.B.I. e.V.)[5]
- Pieschen: Sozial-Kulturelles-Zentrum Trachenberge Trachenberger Straße 6 (E.I.B.I. e.V.)[6]
- Strehlen: Begegnungs- und Beratungsstelle „Walter“ Walter-Arnold-Straße 23 (E.I.B.I. e.V.)[7]
- Reick: Begegnungscafé (Tagestreff) der Heilsarmee Dresden Reicker Straße 89[8]
- Strehlen: Begegnungstätte Wiener Straße 73 (Dresdner Bürger helfen Dresdner Obdachlosen und Bedürftigen e.V.)[9]
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Dezember 1799: Rumfordsche Suppenanstalt
- Dezember 1799: die Rumfordsche Suppenanstalt wird zur Versorgung der Armen im Winter eingerichtet [10], sie befindet sich außerhalb der Stadtmauern der Festungsstadt im sogenannten Neuen Anbau Nr. 33 auf der Straße An der Elbe auf der Neustädter Elbseite im Haus des Gärtners Johann Gottfried Bormann ganz in der Nähe des Neidischen Armenschulgestifts (An der Elbe Nr. 31) und des Militärlazareths für die hiesige Garnision[11] (eine weitere Station für diese unentgeldliche Vertheilung befindet sich zeitgleich in der damals noch politisch selbständigen Friedrichstadt im Haus Nummer 174)
[Bearbeiten] 1800: Vier Verspeisungsanstalten
Nach dem Probejahr 1799 wurden im Jahr 1800 vier "Spaarkochmaschinen" angeschafft (bis zu 660 Portionen tägliche Kapazität) und hierdurch vier Verspeisungsanstalten zumeist im Zusammenhang mit den Industrieschulen eingerichtet:
- Friedrichstadt Nr. 155. für 150 Personen gleichzeitig
- Vor dem Pirnaischen Thore Nr. 34A. für 150 Personen gleichzeitig
- Vor dem Wilsdrufer Thore in den 3 Rosen für 100 Personen gleichzeitig
- In Neustadt Nr. 17A. für 100 Personen gleichzeitig
[Bearbeiten] Hungerwinter 1813 / 1814
Schlechte Ernten in den Jahren 1812 und 1813 hatten die Getreidepreise in die Höhe schnellen lassen.[15]
Im März 1814 konnte nur "durch ein außerordentliches Gnadengeschenk von Fuͤnf Hundert Thalern ... Seiner Koͤniglichen Majestaͤt ... aus Allerhoͤchst Dero Schatulle ... an den Hauptalmosen=Fonds ... die bis dahin wegen Unzulaͤnglichkeit der Fonds ausgesetzte Vertheilung der Rumfordischen Suppe wieder" aufgenommen werden.[16]
[Bearbeiten] 1851: zweite deutsche Volksküche
Im Jahr 1851 eröffnete nach positiven Erfahrungen ab 1849 in dem größeren Leipzig auch in der sächsischen Residenzstadt Dresden die zweite deutsche große Volksküche als eine "auf dem Prinzip der Selbsterhaltung beruhende Anstalt."[17]
[Bearbeiten] Weblinks
- Suppenküchen auf der Webseite des Sächsischen Umschulungs- und Fortbildungswerkes Dresden e. V. (dort auch Sozialkaufhaus Dresden und Workfirst Dresden
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Unsere Ausgabestellen auf eibi-dresden.de (abgerufen am 29. Juli 2024).
- ↑ Projekte für Obdachlose und Bedürftige in Dresden auf obdachlosenhilfe-dresden.de (abgerufen am 29. Juli 2024).
- ↑ Unsere Vision auf heilsarmee.de/dresden (abgerufen am 29. Juli 2024).
- ↑ Bürgerstraße 50 Mahlzeit auf eibi-dresden.de (abgerufen am 29. Juli 2024).
- ↑ Kamenzer Straße 27 Suppenküche auf eibi-dresden.de (abgerufen am 29. Juli 2024).
- ↑ Sozial-Kulturelles-Zentrum Trachenberge auf eibi-dresden.de (abgerufen am 29. Juli 2024).
- ↑ Begegnungs- und Beratungsstelle „Walter“ auf eibi-dresden.de (abgerufen am 29. Juli 2024).
- ↑ Der Tagestreff - Begegnungscafé auf heilsarmee.de/dresden (abgerufen am 29. Juli 2024).
- ↑ Wir helfen wo staatliche Hilfe nicht ausreicht! auf obdachlosenhilfe-dresden.de (abgerufen am 29. Juli 2024).
- ↑ Nachricht von dem Fortgange der hiesigen Armen-Versorgungs-Anstalten 1798/99, S. 2
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, S. 450f..
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, S. 476.
- ↑ Adressbuch 1839, S. 323 und S. 172
- ↑ Adressbuch 1840, S. 314
- ↑ "Seit 1812 verursachten längere Schlechtwetterperioden Missernten, die die Preise für Hafer in die Höhe trieben. Das Futter wurde so knapp, dass die Pferde notgeschlachtet werden mussten. Aus diesem Grunde entwickelte Drais ein alternatives Fortbewegungsmittel, das ohne Pferde, nur mit menschlicher Muskelkraft, angetrieben werden konnte." In: Joachim Breuninger (Direktor des Verkehrsmuseums) und Katja Margarethe Mieth (Hrsg. = Sächsische Landesstelle für Museumswesen): "Verkehrsmuseum Dresden. Dresden, Mobile Welt erleben." (= "Sächsische Museen" Band 22) Verlag Janos Stekovics, Wettin 2012, ISBN 978-3-89923-302-5, S. 93. vgl.: der Drais’ Wagen ohne Pferde (patentiert am 27. Oktober 1813) war vierrädrig und wurde mit einer Kurbelwelle bewegt - erst die Drais’ Laufmaschine von 1817 war einspurig.
- ↑ "Um das Publikum in den Stand zu setzen, uͤber die vorstehenden Rechnungs=Auszuͤge vollstaͤndig urtheilen zu koͤnnen, bedarf es noch folgender kurzen Erlaͤuterungen: 1.) Auch in diesen beyden Jahren sind die zufolge allergnaͤdigster Anordnung Seiner Koͤniglichen Majestaͤt alljaͤhrlich auf die Koͤnigliche Rentkammer gewiesenen 13,200 Thaler _ . _ . an den Haupt=Almosen Fonds und 1,200 Thaler _ . _ . an des Raths Almosen=Amt unverkuͤrzt verabreicht, nicht weniger die vermoͤge allerhoͤchsten Befehls auf dem Koͤnigl. Oberconsistorio jaͤhrlich zu entrichtenden 2,000 Thaler _ . _ . , ingleichen die von der Koͤnigl. Commißion zu Besorgung der allgemeinen Straf= und Versorgungs=Anstalten abzugebenden Beytraͤge an monatlich 80 Thalern _ . _ . , ununterbrochen bis dahin ausgezahlt worden, und es ist ganz vorzuͤglich diesen ansehnlichen Zuschuͤssen zu verdanken gewesen, daß die hiesigen Armen=Versorgungs=Anstalten, der ihnen so hoͤchst unguͤnstigen Zeitverhaͤltnisse ungeachtet, in ihrer unverruͤckten Wirksamkeit erhalten werden konnten. Hiernaͤchst haben wir aber auch mit der innigsten Ruͤhrung und dem ehrerbietigsten Danke gegen die von Seiner Koͤniglichen Majestaͤt den hiesigen Armen=Anstalten selbst in der Entfernung gewidmete Aufmerksamkeit. 2.) des außerordentlichen Gnadengeschenks von Fuͤnf Hundert Thalern zu gedenken, das Seine Koͤnigliche Majestaͤt dem Hauptalmosen=Fonds im Monat Maͤrz 1814 aus Allerhoͤchst Dero Schatulle gnaͤdigts haben zufließen lassen. Nur durch diese huldreichste Beyhuͤlfe ist es moͤglich worden, die bis dahin wegen Unzulaͤnglichkeit der Fonds ausgesetzte Vertheilung der Rumfordischen Suppe wieder eintreten zu lassen, den vorzuͤglich Bedraͤngten außerordentliche Unterstuͤtzung zu leisten, und die, der Commißion untergeordneten, zur Aufnahme huͤlfloser Waisen bestimmten Institute wenigstens einigermaßen zu erweitern." In: Koͤniglich Saͤchsische Armen=Commißion: "Sieben und zwanzigste Nachricht von dem Fortgange der Armen=Versorgungs=Anstalten zu Dresden waͤhrend der beyden Rechnungsjahre von Walpurgis 1812. bis dahin 1814." Dresden, den 12. Februar 1816, S. 4.
- ↑ "[234] Volksküchen, Wohlfahrtsanstalten, in denen unbemittelte, namentlich alleinstehende Personen zu billigen Preisen, seltener unentgeltlich, nahrhafte Kost erhalten. Die V. traten besonders 1813 und in dem Hungerjahr 1816/17 ins Leben, obgleich ihre Idee schon gegen das Ende des 18. Jahrh. von Rumford ausgesprochen worden war, und fanden in den letzten 40 Jahren besonders durch die Tätigkeit der Frauenvereine allgemeinen Eingang. Die erste größere, auf dem Prinzip der Selbsterhaltung beruhende Anstalt wurde 1849 in Leipzig gegründet (die zweite daselbst 1871); ihr folgten Dresden 1851, Berlin 1866 (das daselbst in den 50er Jahren gegründete Institut von Ravené bestand nur kurze Zeit), Prag, Brüssel, Breslau 1868, Graz und Hamburg 1869, Straßburg 1870, Wien 1873 etc. Einem großen Teil der deutschen (auch einigen ausländischen) V. haben die Einrichtungen der Leipziger Anstalt als Vorbild gedient. In allen V. wird pro Kopf durchschnittlich 1 Lit. Gemüse in Bouillon gekocht und etwa 1/12 kg Fleisch gegeben, die Preise dafür schwanken zwischen 15 und 30 Pf. In manchen Gegenden muß man sich durch Mehrlieferung (Abgabe von weitern halben Portionen) den betreffenden Gewohnheiten anfügen. Die Berliner V. (zurzeit 8 mit jährlich 1,168,770 Portionen), von Lina Morgenstern gestiftet, vermochten einen Unterstützungsfonds anzusammeln. Ihre Erfahrungen lehrten, daß sogen. halbe Portionen für Frauen und Kinder zur Ernährung vollkommen ausreichen. Vgl. Lina Morgenstern, Die V. (Berl. 1883) und Hilfsbuch zur Gründung, Leitung und Kontrolle von V. (3. Aufl., das. 1900); die Festschrift zum 25jährigen Jubiläum des Vereins Berliner V. (das. 1891); Kühn, Die Wiener V. (2. Aufl., Wien 1894); Blum, Volks- und Krankenküchen (Leipz. 1903)." In: Artikel "Volksküchen", Meyers Großes Konversations-Lexikon, Band 20. Leipzig 1909, S. 234.