Wolf von Zobel
Johannes Wolf von Zobel (* 8. September 1828; † 15. Januar 1902 in Dresden) war ein deutscher Jurist, Gesandter und Diplomat als königlich-sächsischer Geheimer Legationsrat, zuletzt im Rang und mit Titel eines Geheimen Rates.
[Bearbeiten] Familie
Wolf von Zobel entstammte der ursprünglich bürgerlichen Familie Zoboldt, die Mitte des 16. Jahrhunderts aus Franken nach Sachsen kam, zuerst in den Raum Schneeberg im Erzgebirge.[1] Die Familie erhielt bereits am 3. Februar 1557 einen kaiserlichen Wappenbrief für den Bürgermeister von Wunsiedel, Georg Zoboldt (1513–1569), am 20. Oktober 1605 den rittermäßigen Reichsadelstand mit Wappenbesserung für den pfalzgräflichen Rat und Sekretär Georg Zobel. Die Reichsadelsbestätigung für den kursächsischen Wurzener Stiftsrat und Herrn auf Gröppendorf und Schönfeld, Johann Jakob Zobel (1701–1761), von Zobels Urgroßvater, erfolgte in Wien am 10. September 1733, die kursächsische Anerkennung dafür erhielt er am 20. April 1734. Ältester bekannter Ahnherr ist Georg Zoboldt (der Ältere), der 1406 urkundlich erwähnt wurde.
Von Zobel war der Sohn des Juristen und königlich-sächsischen Geheimen Rates, Karl Adolf Eduard von Zobel (* 22. Juli 1800 in Wiederau bei Mittweida; † 27. Juli 1887 in Dresden) und dessen 1826 geheirateter Ehefrau Juliane Auguste geb. von Wolffersdorff (* 24. Februar 1802 in Grödel; † 14. April 1878 in Dresden), Tochter von Hans August von Wolffersdorf auf Grödel und Fichtenberg (1777–1808).[2]. Von Zobel hatte noch fünf Geschwister.
Von Zobels Großeltern väterlicherseits waren der evangelisch-lutherische Theologe und Ehrenbürger von Borna, Johann Karl Heinrich von Zobel (1773–1849) und dessen erste Ehefrau Christiane Karoline geb. Charitius (1775–1841). Der Pfarrer und Superintendent in Dippoldiswalde, Ernst Hermann Robert von Zobel (1802–1866) war von Zobels Onkel.
Wolf von Zobel heiratete in Frankfurt am Main Luise Konstantia Freiin von Malapert-Neufville (* 28. Juni 1834 in Frankfurt am Main; † 26. April 1901 in Dresden). Das Paar hatte eine Tochter:
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Wolf von Zobel studierte Rechtswissenschaften und ist erstmals 1854 im Dresdner Adressbuch als Assessor in der königlichen Kreisdirektion verzeichnet. Er wohnte anfangs in der Seegasse 20,[3] im Haus der gräflich-Vitzthumschen Stiftung, wo er einige Zeit im zweiten Obergeschoss gemeinsam mit seinen Eltern wohnte.[4]
1861 kehrte von Zobel – mittlerweile im Rang eines königlichen-sächsischen Legationsrates – zurück nach Dresden und zog in die Christianstraße 6, in das Haus seines Vaters.[5] 1867 wurde von Zobel vom sächsischen König Johann zum Geheimen Legationsrat erhoben.[6] 1868 zog er in die Victoriastraße 25,[7] 1869 wieder in die Christianstraße, diesmal in die Hausnummer 10,[8] 1870 in die Bergstraße 20.[9] Ab 1871 arbeitete von Zobel als Geheimer Legationsrat im königlichen Ministerium für auswärtige Angelegenheiten, dem Außenministerium des Königreichen Sachsen.[10]
1876 zog von Zobel in die Wiener Straße 6,[11] 1879 weiter in die Lindengasse 6.[12] Ab 1882 ist er als Geheimer Rat aufgeführt.[13] 1886 wurde er pensioniert und zog in die Birkengasse 4,[14] 1888 in die Mosczinskystraße 21.[15] Zuletzt wohnte er in der Glacisstraße 12.[16]
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1861: Komturkreuz 2. Klasse des königlich-portugiesischen Christusordens
- 1867: Offizierskreuz des königlich-belgischen Leopoldordens
- 1872: Kaiserlich-österreichische Eiserne Krone 2. Klasse
- 1875: Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
[Bearbeiten] Quellen
- Gothaisches genealogisches Taschenbuch der briefadeligen Häuser, 1912, 6. Jahrgang, Digitalisat der Universität Düsseldorf
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Stammbaum der Familie Zobel aus Schneeberg/Sa. und Mittweida, Datensatz im Hauptstaatsarchiv Sachsen
- ↑ [http://stammreihen.de/getperson.php?personID=I777622W&tree=tree1 Hans August von Wolffersdorff, auf Grödel und Fichtenberg auf stammreihen.de
- ↑ Adressbuch Dresden 1854, SLUB, S. 177
- ↑ Häuserbuch Dresden 1856, SLUB, S. 406
- ↑ Adressbuch Dresden 1862, SLUB, S. 283
- ↑ Adressbuch Dresden 1868, SLUB, S. 353
- ↑ Adressbuch Dresden 1869, SLUB, S. 345
- ↑ Adressbuch Dresden 1870, SLUB, S. 360
- ↑ Adressbuch Dresden 1871, SLUB, S. 373
- ↑ Adressbuch Dresden 1872, SLUB, S. 388
- ↑ Adressbuch Dresden 1877, SLUB, S. 459
- ↑ Adressbuch Dresden 1880, SLUB, S. 510
- ↑ Adressbuch Dresden 1882, SLUB, S. 528
- ↑ Adressbuch Dresden 1887, SLUB, S. 626
- ↑ Adressbuch Dresden 1889, SLUB, S. 689
- ↑ Adressbuch Dresden 1902, SLUB, S. 903