Adressbuch

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Das jetzt lebende Dreßden
Adreßbuch von 1940 auf einem Trödelmarkt
Eigenwerbung

1702 erschien das erste Adressbuch der Stadt Dresden unter dem Titel „Das jetzt lebende Dreßden“. In das Verzeichnis wurden vorzugsweise beamtete Personen aufgenommen, das „gemeine“ Volk blieb unberücksichtigt. In den Folgejahren erschienen wiederholt Neuauflagen bei Christian Robring. Das erste wirkliche Adressbuch kam 1797 heraus, ebenso wie sein Nachfolger von 1799 bei Wolfgang Ferber. Die Bände von 1809 und 1810 gab Johann Christoph Arnold heraus. Seit damals erschien das Adressbuch jährlich, zunächst beim Verlag Scheppach, dann beim Verlag Ranft. Den Druck besorgte Carl Ramming. Später wechselte der Verlag zum Adreß-Comptoir und der Druck zu Ernst Ehrenfried Blochmann. Ab 1855 übernahm das Einwohneramt die Herausgabe, 1859 wechselte auch der Vertrieb, zunächst zur Ernstschen, später zur Kaufmannschen Buchhandlung. 1890 übernahm Schönfeld den Druck von Heinrich Wilhelm Clemens Blochmann. Auch der Adressbuch-Verlag wechselte 1893 zu Schönfeld, 1904 kaufte ihn die Güntz-Stiftung. 1915 übernahm sie auch den Druck. Wegen der Kriegs- und Inflationszeit kam es zu Unterbrechungen beim jährlichen Erscheinen, das erst 1929 wieder gesichert werden konnte. Im Jahr 1892 erschien im Verlag von H.D. Gärtner ein Adreß- und Geschäftshandbuch für sechszig auf Dresden-Altstädter Seite gelegene Landgemeinden[1].

Bevor das Internet die Adresssuche deutlich vereinfachte und weltweit ermöglichte, gehörte das Adress- und später das Telefonbuch zu jedem gutem Haushalt. Neben der reinen Auflistung der Adressen dienten auch diese schon der Information und der Werbung. Das Stöbern in solchen Büchern kommt damit einem Ausflug in die Vergangenheit gleich. So findet man auf den letzten Seiten neben den Sitzplänen der großen Theater auch die Besuchszeiten der Dresdner Sehenswürdigkeiten. Die Adressbücher waren meist in fünf Teile unterteilt, wobei der erste Teil beispielsweise über Behörden, Verkehrs- und Gesundheitswesen sowie Religionsgemeinschaften Auskunft gibt. Den zweiten Teil bildet das Einwohnerverzeichnis, in dem auch die Berufe jedes einzelnen Bürgers aufgeführt sind, bis etwa 1929 waren diese dem Alphabet nach geordnet, erst danach kamen die Rufnamen der Person. Im dritten Teil sind Berufsklassen und Gewerbebetriebe gelistet, dieses würde heute als Branchenbuch bezeichnet werden. Das Handelsregister bildet den vierten Teil. Sehr interessant ist das sogenannte Häuserbuch im fünften Teil, hier sind alle Straßen mitsamt der Häuser aufgeführt. Angegeben sind der Hauseigentümer und -verwalter sowie die Bewohner und ihr Beruf, geordnet nach Etage und gegebenenfalls Vorder- und Hinterhaus. Die Straßen sind zudem grafisch mit ihren Querstraßen dargestellt.

[Bearbeiten] Weblinks - Alte Adressbücher

Für folgende Jahre sind Adressbücher in den digitalen Sammlungen der Sächsischen Landes- und Universitätsbibliothek oder als Google-Book verfügbar (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
Dresden: 1702, 1729, 1735, 1738, 1740, 1775, 1776, 1777, 1780, 1784, 1786, 1787, 1788, 1790, 1794, 1795, 1797, 1799, 1800, 1804, 1807, 1809, 1810, 1811, 1812, 1813, 1816, 1817, 1819, 1820, 1822, 1823, 1824, 1826, 1827, 1829, 1831, 1832, 1833, 1834, 1835, 1836, 1837, 1838, 1839, 1840, 1841, 1842, 1843, 1844, 1845, 1846, 1847, 1848, 1849, 1850, 1851, 1852, 1853, 1854, 1855, 1856, 1857, 1858, 1859, 1860, 1861, 1862, 1863, 1864, 1865, 1866, 1867, 1868, 1869, 1870, 1871, 1872, 1873, 1874, 1875, 1876, 1877, 1878, 1880, 1881, 1882, 1883, 1884, 1885, 1886, 1887, 1888, 1889, 1890, 1891, 1892, 1893, 1894, 1895, 1896,

mit Vororten: 1809 (nur Straßenverzeichnis) 1897, 1898, 1899, 1900, 1901, 1902, 1903, 1904, 1905, 1906, 1907, 1908, 1909, 1910, 1911, 1912, 1913, 1914, 1915, 1916, 1917, 1918, 1919, 1920, 1921, 1922/23, 1924/25, 1925/26, 1926/27, 1927/28, 1929, 1930, 1931, 1932, 1933, 1934, 1935, 1936, 1937, 1938, 1939, 1940, 1941, 1942, 1943/44

Sonstige: Blasewitz: 1879, Blasewitz mit Neugruna und Neuseidnitz: 1890 und 1896; 1895: Pirna, Copitz, Posta, Plauen (1888)

Darüber hinaus gibt es weitere Digitalisate:

1738, 1740, 1799, 1831, 1941 (Buchstabe A und B)

1861, 1862, 1866, 1868

[Bearbeiten] Weblinks - Aktuelle Rechercheangebote

[Bearbeiten] Quellen

  1. http://digital.slub-dresden.de/id30120713Z
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