Anton Louis Buschbeck
Dr. med. Anton Louis Buschbeck (* 2. November 1840 in Schlettau/ Erzgebirge; † 7. April 1910 im Landes-Medizinalkollegium in Dresden) war ein sächsischer Arzt und Mediziner, zuletzt im Amt als Präsident des Landes-Medizinalkollegiums, im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Geheimen Rates.
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[Bearbeiten] Familie
Anton Louis Buschbeck war der Sohn des evangelisch-lutherischen Pfarrers, Cantors und Organisten August Anton Buschbeck (* 29. Januar 1817 in Schlettau/ Erzgebirge; † 19. Juni 1882 in Niederfahre bei Meißen).[1] Sein Vater war 1845 Rektor und erster Knabenlehrer an der Stadtschule in Stollberg/ Erzgebirge.[2] Von 1850 bis 1857 war er in Grünhain/ Sachsen tätig.[3]
Anton Louis Buschbeck war mit Adelheid Buschbeck verheiratet. Seine Witwe zog nach seinem Tod nach Striesen in die dortige Rosenstraße 28 [4] und ist letztmalig 1912 dort verzeichnet.[5] Das Paar hatte eine Tochter, die 1870 in Frankenberg (Sachsen) geboren wurde.[6]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Anton Louis Buschbeck erhielt seine höhere Schulbildung am Gymnasium Albertinum im sächsischen Freiberg, wo er ab 1855 als Schüler lernte und seine Reifeprüfung 1859 ablegte.[7] Danach studierte Buschbeck Medizin an der Universität in Leipzig. Buschbeck arbeitete anfangs als niedergelassener Arzt und Geburtshelfer im erzgebirgischen Annaberg. Dort wurde Buschbeck auch zum Gerichtswundarzt vereidigt. Er blieb dort bis Anfang 1870.[8]
Ab Februar 1870 wurde Buschbeck zum Bezirksarzt nach Frankenberg (Sachsen) berufen,[9] wo im gleichen Jahr auch seine Tochter geboren wurde. In seinem Medizinalbezirk unterstanden Buschbeck die Amtsbezirke Augustusburg, Frankenberg, Oedern und Zschopau mit damals vier Gerichtswundärzten, zehn Zivilärzten 1. Klasse, 5 Zivilärzten 2. Klasse , zwei Zivilwundärzten, 5 Militärärzten, vier Apotheken und 57 Hebammen.[10] Als Bezirksarzt in Frankenberg war Buschbeck ebenfalls ab 1870 zugleich Anstaltsarzt der Straf- und Korrektionsanstalt Sachsenburg. In beiden Funktionen, als Anstalts- und als Bezirksarzt im Medizinalbezirk Frankenberg blieb Buschbeck bis 1872.[11] Sein Nachfolger in beiden Ämtern war Dr. med. Heinrich Robert Fickert.
Ab 1873 arbeitete Buschbeck in Plauen im Vogtland, wo er wiederum zum königlichen Bezirksarzt berufen wurde, nachdem sein Amtsvorgänger Dr. Porth aus Pirna kurz nach seinem Amtsantritt in Plauen erkrankte und dort seinem Leben ein Ende setzte.[12][13] Buschbecks Meizinalbezirk in Plauen umfasste die Amtsbezirke Elsterberg, Pausa, Reichenbach im Vogtland und die Stadt Plauen selbst. Im unterstanden in Plauen damit vier Gerichtswundärzte. Buschbeck arbeitete im sächsischen Plauen gleichzeitig als niedergelassener Arzt und Geburtshelfer und wohnte anfangs im Haus 42B der Plauener Bahnhofsstraße,[14] später Bahnhofsstraße 8.[15] 1883 zog Buschbeck in Plauen in die Annenstraße 20,[16] wo er bis zum Ende seiner Tätigkeit in der sächsischen Kreisstadt wohnte. Im gleichen Zeitraum ist er auch in den Staatshandbüchern des Königreiches Sachsen verzeichnet.[17] 1887 erhielt Buschbeck den Rang und den Titel eines königlich-sächsischen Medizinalrates.[18]
Buschbeck kam 1895 nach Dresden und ist erstmals im Dresdner Adressbuch von 1896 als Dr. med. und Obermedizinalrat verzeichnet. Er wohnte anfangs in der Mathildenstraße 13.[19] 1898 erhielt Buschbeck vom sächsischen König Albert die Rangerhöhung zum Geheimen Medizinalrat. Im gleichen Jahr wurde Buschbeck geschäftsführendes Mitglied und Stellvertreter des Präsidenten des königlich Landes-Medizinalkollegiums. Außerdem zog er in die Ludwig-Richter-Straße 1b in das dortige zweite Obergeschoss.[20] 1902 wurde Buschbeck schließlich Präsident des königlichen Landes-Medizinalkollegiums.[21] 1906 zog er an den Stephanienplatz 3,[22] wo er bis zuletzt mit seiner Frau wohnte. Ein Jahr später, 1907 erhielt er vom sächsischen König Friedrich August III. noch den Titel eines Geheimen Rates.[23]
Buschbeck war bis zuletzt an den Vorbereitungen zur Internationalen Hygiene-Ausstellung 1911 beteiligt,[24] zu dessen Zweck bereits am 19. Januar 1906 ein Komitee unter Leitung des Dresdner Oberbürgermeisters Gustav Otto Beutler gebildet wurde, dem Buschbeck bis zu seinem Tod als Mitglied und Präsident des Landes-Medizinalkollegiums angehörte.[25]
Buschbeck wurde auf dem Johannisfriedhof in Tolkewitz beerdigt.
[Bearbeiten] Werke und Veröffentlichungen (Auswahl)
- Beobachtungen über eine Puerperalfieber-Epidemie in der Entbindungsschule zu Leipzig während der Monate Februar bis Juni 1864 [26]
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1893: Ritterkreuz I. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens[27]
- 1900: Ritterkreuz I. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
- 1903: Komtur II. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens
- 1907: königlich-sächsische Silberne Carola-Medaille
[Bearbeiten] Quellen
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 5, 1909-1912, herausgegeben vom Verein für Geschichte Dresden, Onlineversion, SLUB, S. 107, Totenschau
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Nach anderen Angaben 1807 geboren.
- ↑ Kirchlich-statistisches Handbuch für das Königrich Sachsen, Herausgeber Carl Ramming, Dresden 1845, Digitalisat auf Google Books, S. 297
- ↑ Geschichte der Cantoren und Organisten von den Stadten im Konigreich Sachsen, Reinhard Vollhardt, Berlin: Wilhelm Issleib, 1899, S. 387, 411 auf musicsack.com
- ↑ Adressbuch Dresden 1911, SLUB, S. 217
- ↑ Adressbuch Dresden 1912, SLUB, S. 220
- ↑ Correspondenzblatt der ärztlichen und pharmaceutischen Kreisvereine im Königreich Sachsen, Band 9, 1870, Digitalisat auf Google Books, S. 32
- ↑ Programm womit zu den öffentlichen Prüfungen der Schüler ... und zu der feierlichen Entlassung der Abiturienten ... im Namen des Lehrerkollegiums ergebenst einladet, Digitalisat auf Google Books, S. 12
- ↑ Jahresbericht des Königl. Landes-Medizinal-Kollegiums über das Medizinalwesen im Königreiche Sachsen auf das Jahr 1870, Digitalisat auf Google Books, S. 11
- ↑ Correspondenzblatt der ärztlichen und pharmaceutischen Kreisvereine im Königreich Sachsen, Band 9, 1870, Digitalisat auf Google Books, S. 31
- ↑ Staatshandbuch für das Königreich Sachsen, 1870, Digitalisat auf Google Books, S. 427
- ↑ Archivale Bestand 33172, Straf- und Korrektionsanstalt Sachsenburg, Datensatz im Hauptstaatsarchiv Sachsen, Einleitung
- ↑ Jahresbericht des Königl. Landes-Medizinal-Kollegiums über das Medizinalwesen im Königreiche Sachsen auf die Jahre 1872 und 1873, 1875, Digitzalisat auf Google Books, S. 18
- ↑ Verein für Vogtländische geschichte und altertumskunde, Plauen i. V.: Altertumsverein, Plauen i. V. Mitteilungen, Bände 18 – 19, 1907, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 31
- ↑ Adreßbuch der Kreisstadt Plauen i.V. 1874, S. 116, SLUB
- ↑ Adreßbuch Plauen i.V. 1877/78, S. 60, SLUB
- ↑ Adreßbuch Plauen i.V. 1884, S. 101, SLUB
- ↑ Churfürstlicher sächsischer Hof- und Staatskalender 1877, Digitalisat auf Google Books, S. 354
- ↑ Adreßbuch i.V. 1888/89, S. 73, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1896, SLUB, S. 146
- ↑ Adressbuch Dresden 1899, SLUB, S. 184
- ↑ Erstmals im Adressbuch Dresden 1903, SLUB, S. 203
- ↑ Adressbuch Dresden 1907, SLUB, S. 220
- ↑ Erstmals im Adressbuch Dresden 1908, SLUB, S. 220
- ↑ Hygiene-Ausstellungen auf http://lingner-archiv.jimdo.com
- ↑ Dresdner Journal, 1906, Nr. 2, Mittwoch, den 3. Januar nachmittags, Online auf Wikisource
- ↑ Datensatz auf facebook
- ↑ Deutsche Apotheker-Zeitung, Band 8, No. 33, 1893, Digitalisat auf Google Books, S. 197
[Bearbeiten] Weblinks
- Tafel 268, Anton Louis Buschbeck, Stadtmuseum Dresden, Porträtsammlung Otto Richter