Clubs und Kulturhäuser
Einen wichtigen Beitrag zum kulturellen Miteinander zu DDR-Zeiten leisteten eine Vielzahl von Institutionen und Räumlichkeiten, die an dieser Stelle kurz vorgestellt werden sollen. Dabei soll nicht außer Acht gelassen werden, dass diesen eine gesellschaftspolitische Funktion als Agitationszentren und Schulungsort der Arbeiterklasse zugedacht gewesen ist. Gelebt wurde dies freilich anders, reichte doch das Spektrum dieser Einrichtungen von gastronomischer Versorgung über Betriebsfeierlichkeiten und Hobbyausstellungen bis zu Aufgaben der Kinder- und Jugendarbeit. Letztere hatten bereits in Form von Pionierhäusern und Jugendclubs Erfahrungen mit derlei Kultureinrichtungen gesammelt.
Zu den Merkmalen eines Kulturhauses gehörte neben der meist solitären Architektur vor allem der Mehrzweckgedanke, denn es sollte für besonders viele Bevölkerungsgruppen offenstehen und zur kulturellen Arbeit in Zirkeln und Laientheatergruppen anregen. Deshalb gehörte zur üblichen Ausstattung eine Bühne mit Kinoleinwand und Filmvorführraum, sowie Bibliothek und Sportstätten. Eine Bar und bequeme Ledersessel in braunem Chic versprühten den speziellen Kulturhaus-Charme.
Finanziert wurde die Einrichtungen oft vom FDGB, staatlichen und bewaffneten Organen sowie den Großbetrieben, denen sie angeschlossen waren[1].
Seit Mitte der 1970er Jahre wurden zukünftige Chefs und Mitarbeiter von Kultur-, Jugend- und Filmklubs sowie Kinos an der Fachschule für Klubleiter „Martin Andersen Nexö“ im Schloss Meißen-Siebeneichen ausgebildet.
[Bearbeiten] Allgemeine Einrichtungen
Klubhaus Kelterei Lockwitzgrund | Klubhaus Pentacon | Klubhaus „Friedrich Wolf“ | Kulturakademie | Kulturhaus Am Anton-Günther-Park | Kulturhaus „August Bebel“ | Kulturhaus Dorfclub Gorbitz | Kulturhaus der Eisenbahner | Kulturhaus Fortschritt | Kulturhaus Hellerau | Kulturhaus Hellersiedlung Nordhöhe | Kulturhaus „Otto Stamm“ | Kulturhaus Sachsenwerk | Kulturhaus Süd | Kulturhaus Weixdorf | Kulturpalast | Kulturzentrum Putjatinhaus | Kulturstätte Saloppe | Volkshaus „Richard Gärtner“ | Zoo-Club
[Bearbeiten] Jugendclubs
Jugendhaus „Club Eule“ | Jugendklubhaus „Rudi Arndt“ | Jugendklub Rudolf-Bergander-Ring 5 | Jugendklub Espenstraße 5 | Jugendklub Höckendorfer Weg 4
[Bearbeiten] Studentenclubs
siehe: Studentenclubs
- Bärenzwinger, Club 11, Club Aquarium, Club Borsi 34, Gutzkowclub, Kellerklub GAG 18, Klub Neue Mensa, Studentenclub Wu5 u.v.m.
[Bearbeiten] Einrichtungen des Kulturbundes
Dresdner Klub der Intelligenz | Galerie Commenius | Tonne Klub der IG Jazz
[Bearbeiten] Klubs der Werktätigen und sonstige Einrichtungen
Club Espe | Club Für Dich (Martin-Luther-Straße 21) | Club Passage | Haus der Lehrer
Klubs der Werktätigen:
- Club der Werktätigen Lyra
- Hechtstraße 32
- Rähnitzgasse 1
- Prohlis, Otto-Grotewohl-Platz 1
- Altnickern 36
- Altpieschen 17, eventuell später Mohnstraße 1
- Zschertnitz, Michelangelostraße 1
[Bearbeiten] Impressionen aus dem Klubleben[2]
Das Club- und Kulturhausleben reichte vom geselligen Zusammensein über die Arbeit in den Zirkeln bis hin zu Großveranstaltungen an DDR-weiten Feiertagen. Berühmt waren auch die Kinderveranstaltungen zu Fasching und Weihnachten.
[Bearbeiten] Quellen
- Fernsprechbuch Bezirk Dresden 1988, S. 143/144
- Amtliches Telefonbuch der Deutschen Bundespost Telekom, Bereich Dresden, 1990/91, S. 295
- ↑ Birgit Wolf: Sprache in der DDR – Ein Wörterbuch. 2000.
- ↑ Auswahl einiger Bilder des Dresdner Fotografen Eugen Nosko, der in den 70er und 80er Jahren Werbeaufnahmen für sächsische Großbetriebe herstellte