Hechtstraße
Die Hechtstraße, die dem Hechtviertel in der Neustadt den Namen gibt, führt vom Bischofsplatz zum Paulifriedhof.
Seit 1859 ist die Straße wegen ihrer Richtung nach dem zu Anfang des 18. Jahrhundert vom Neudorfer Revierförster August Hecht angelegten und nach ihm benannten Weinberg bezeichnet[1].
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Die Hechtstraße führte in nördlicher Richtung etwa ab der Einmündung der Bärwalder Straße noch Anfang des 20. Jahrhunderts über Trachenbergeer Flur, heute (bis auf die letzten Meter in Pieschen) durch die Leipziger Vorstadt. Dort wurde der Weg in der Zeit um 1870 im Volksmund als Leichenweg bezeichnet. Nachdem an dem Weg die ersten Wohnhäuser errichtet wurden und der Weg ausgebaut war, gab man ihm 1887 den Namen Friedhofstraße. 1927/1928 wurde der Name Hechtstraße auch auf die Friedhofstraße übertragen[2].
[Bearbeiten] Prominente Bewohner
- Pferdehändler Augustin – Onkel von Erich Kästner, der später am Albertplatz die Villa Augustin (heutiges Erich-Kästner-Museum) erbauen ließ.
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Nr. 10: Hostel „Die Boofe“ (1997–2008), seit 2012 Obdachlosenheim
- Nr. 18: Spielplatz (seit 2006)[3]
- Nr. 22: Standort Neustadt der Tafel Dresden[4]
- Nr. 23: Küche und Filiale des Suppencafés „Löffelbar“[5]
- Nr. 30: in 1930er/40er Jahren jüdischer Pferde- und Viehhändler Paul A. Grosch[6], Frau: Lea Harnack, Familie wohnte Hechtstraße/Ecke Erlenstraße, sind 1936 nach Amerika ausgewandert; Geschäftsführer des Fuhrunternehmens war Herr Hirsch; nach dem Angriff mussten die Mitarbeiter mit den Wagen des Fuhrgeschäfts die Toten vom Altmarkt holen und zum Heidefriedhof bringen, sind dabei über die Großenhainer Straße gefahren; beim Einmarsch der Sowjetarmee nahmen Russen die Pferde des Geschäfts mit, am Kriegsende keine Pferde mehr im Stall.[7] Heute Cyber4Kids, Medienfux, Netzwerk Medienbildung Dresden.
- Nr. 55: 30. Grundschule „Am Hechtpark“, zu DDR-Zeiten 30. Polytechnische Oberschule (POS) „Wilhelm Pieck“
- Nr. 65 und 67: Neubauten, errichtet 2015; in der Nr. 67 befand sich von 1883 [8] bis 1923 [9] die Poliklinik der Kinderheilanstalt für die Neu- und Antonstadt, geleitet von Richard Klemm
- Nr. 78: St.-Pauli-Friedhof
- Nr. 78a: Gemeindehaus Hechtstraße
- Nr. 159: Outlaw-Kita Hechtstraße (88 Plätze; seit Oktober 2010; 2015 wurde der Altbau durch einen Anbau erweitert)
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18., S. 57 - ↑ Dr. Karlheinz Kregelin „Namenbuch der Straßen und Plätze im Norden der Stadt Dresden“ (Manuskript)
- ↑ http://osswald-landschaft.de/projektauswahl/spielplatz-hechtstrasse/
- ↑ Standort Neustadt auf der Webseite von tafel-dresden.de (abgerufen am 28. Juli 2024).
- ↑ Pieschener Zeitung 1/2017, S. 7
- ↑ Adressbuch 1935, 2. Teil, S. 233
- ↑ Margot Begrow, geb. Hirsch, in: Cäcilia Dietze: Heimat in Dresden-Pieschen 1930–1950. Zeitzeugenfilm, 2013.
- ↑ erstmalig verzeichnet im Häuserbuch Dresden 1884, SLUB, S. 632
- ↑ Letztmalig im Häuserbuch Dresden 1923, SLUB, S. 1520
[Bearbeiten] Weblinks
- Ansicht „Hechtstraße“ auf openstreetmap.org mit Detailansicht (im Bereich Hechtpark)
- Adressbücher: 1897 | 1911 | 1943/44
- Hechtstraße auf www.dresdner-stadtteile.de (Archivversion)