Richard Klemm

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche

Richard Klemm (* 4. April 1847 in Bautzen; † 26. Juli 1938 in Dresden)[1] war ein deutscher Arzt und Mediziner, u. a. als jahrelanger leitender Oberarzt und Vorstand des Dresdner Kinderhospitals. Er erhielt die Titel eines königlich-sächsischen Hofrats und Geheimen Sanitätsrats.

[Bearbeiten] Familie

Richard Klemm entstammte der deutschen und weit verzweigten Familie Klemm. Erster urkundlich nachweisbarer Vertreter der Familie war Sigihard Clem, der auf einer Urkunde des Abtes Adalbert von Regensburg im 12. Jahrhundert erwähnt wird. Bereits Ende des 14. Jahrhunderts war der sächsische Stamm der Familie in der Kreishauptmannschaft Dresden weit verbreitet.

Clemens Klemm entstammte der aus Marienberg/ Sachsen stammenden Johann-Jakobschen Linie der Familie Klemm mit dem Ahnherr Johann Jakob Klemm (ca. 1663/641726), Kauf- und Handelsmann, königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Postmeister, vornehmer Rat und Kirchkastenverwalter. Klemms Großvater war Ludwig Bethmann Klemm (ca. 17641822), Freiberger Jurist, Stadtschreiber, Senator und Vizestadtrichter - der Begründer des Freiberg-Dresdner Zweiges der Familie.

Klemm war das zweite Kind und der einzige Sohn des Juristen Heinrich Bethmann Klemm (* 22. Februar 1817 in Freiberg/ Sachsen; † 8. April 1900 in Dresden), zuletzt im Amt des Präsidenten des Oberlandesgerichts in Dresden im Rang und Titel eines Königlich Sächsischen Geheimen Justizrates und dessen Ehefrau Natalie geb. Kühn (* 9. Mai 1819 in Bautzen; † nach 1896 in Dresden). Klemm hatte noch fünf Geschwister:

Richard Klemm war mit Lina Marie Wilhelmine geb. König (* 1857), Tochter von Ludwig König und dessen Ehefrau Marie geb. Klemm verheiratet. Das Paar hatte drei Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Klemm studierte Medizin und promovierte zum Dr. med. (Doktor der Medizin).[5] Klemm kam 1875 nach Dresden und ist erstmals 1876 im Dresdner Adressbuch als niedergelassener, praktischer Arzt und Geburtshelfer verzeichnet, arbeitete aber auch bis 1877 in der Poliklinik für Nervenkranke. Er wohnte anfangs in der Bautzner Straße 24.[6]

1882 wurde Klemm Anstaltsarzt der Kinderheilstätte für die Neu- und die Antonstadt und zog in die Kurfürstenstraße 1,[7] wo er bis zu seinem Tod wohnte. 1888 wurde er dirigierender (leitender) Arzt in der Kinderheilstätte.[8] 1896 erhielt Klemm vom sächsischen König Albert den Ehrentitel eines königlich-sächsischen Hofrats. Im gleichen Jahr wurde er im "Maria-Anna-Kinderhospital" in den Rang eines Oberarztes befördert. Damit war er auch Oberarzt der damit angeschlossenen Kinderpoliklinik in der Hechtstraße 67.[9] Weiterhin war Klemm Vorstandsvorsitzender des "Vereins Kinderheilstätte für die Neu- und Antonstadt Dresden" auf der Carolahöhe. Für die Pensionskasse der Schwestern des Maria-Anna-Kinderhospitals gründete Klemm die "Richard-Klemm-Stiftung", die am 31. Dezember 1903 ein Vermögen von 8.204,70 Mark hatte.

Das Maria-Anna-Kinderhospital verpflegte 1903 insgesamt 656 Kinder, davon 459 in der medizinischen Abteilung inklusive der Abteilungen für Infektionskrankheiten und 197 Kinder in der chirurgischen Abteilung. Die durchschnittliche Pflegedauer eines Kindes betrug 1903 etwa 28 Tage und damit 4 Tage weniger als 1902. Die Poliklinik des Kinderhospitals versorgte 1903 insgesamt 5.853 Kinder und damit 338 mehr als im Vorjahr.

1909 erhielt Klemm vom sächsischen König Friedrich August III. den Rang und den Titel eines königlich-sächsischen Geheimen Sanitätsrates.[10] Nach dem Ersten Weltkrieg, ab 1920 ist Klemm nur noch als Geheimer Sanitätsrat im Adressbuch verzeichnet [11] und ging damit offensichtlich in den Ruhestand. Klemm war auch Hausbesitzer des Hauses in der Kurfürstenstraße 1, am damaligen Skagerrakplatz. In diesem Haus wohnten 1938 im zweiten Obergeschoss auch seine Töchter Mathilde und Gertrud, als Klemm im hohen Alter, im 92. Lebensjahr starb.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry, Anmeldung erforderlich
  2. Häuserbuch Dresden 1938, SLUB, S. 1800
  3. Adressbuch Dresden 1943/44, SLUB, S. 1011
  4. Datensätze auf Ancestry
  5. Nicht an der Universität in Leipzig. Dort ist er nicht in der Datenbank aller Promotionen aufgeführt.
  6. Adressbuch Dresden 1876, SLUB, S. 199
  7. Adressbuch Dresden 1883, SLUB, S. 218
  8. Adressbuch Dresden 1889, SLUB, S. 302
  9. Adressbuch Dresden 1897, SLUB, S. 290
  10. Adressbuch Dresden 1910, SLUB, S. 549
  11. Adressbuch Dresden 1921, SLUB, S. 451
Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge