Conrad Max Rüger
Conrad Max Rüger (* 7. November 1863 in Sobrigau, † 1. Februar 1944 in Dresden), war ein königlich-sächsischer Kommerzienrat, Fabrikbesitzer und Schokoladenfabrikant im Lockwitzgrund.
[Bearbeiten] Familie
Max Rüger war der Sohn des Schokoladenfabrikanten und Unternehmensgründers Otto Rüger (1831–1905) und dessen Ehefrau Amalie Luise Uhlich (1837–1900). Rüger hatte noch sechs Geschwister:
- Johannes Conrad Rüger,
- Amalie Hermine Rüger,
- Conrad Georg Rüger,
- Conrad Alexander Rüger,
- Hermine Frida Rüger und
- Henriette Wilhelmine Elisabeth Rüger.
Max Rüger heiratete Anna Elisabeth Seyfert (* 10. September 1870; † 23. Juli 1962). Das Paar hatte drei Kinder, wovon jedoch zwei früh starben:
- Hulda Amalie Elisabeth (Else) Rüger (* 17. Februar 1896; † 24. Februar 1898 in Lockwitz),
- Anna Elisabeth Frieda Rüger (* 19. September 1899 in Lockwitz ; † 4. Januar 1986 in Dresden) und
- Conrad Georg Rüger (* 27. Juli 1901; † 10. Dezember 1901) in Lockwitz.
Das Familiengrab befindet sich auf dem Friedhof in Lockwitz.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Ende des 19. Jahrhunderts übernahm Max Rüger zusammen mit seinem jüngeren Bruder Alexander das väterliche Unternehmen mit den Standorten in Sobrigau, Lockwitz und Bodenbach (heute Děčín/ Tschechische Republik). Rügers Söhne schufen mit der Werbefigur "Hansi" eine nicht nur in Sachsen, sondern in ganz Deutschland bekannte Schokoladenmarke, die auch in andere Länder Europas sowie in die Vereinigten Staaten von Amerika exportiert wurde. Laut Überlieferungen war "Hansi" der kleine Sohn des Kunstmalers Otto Ziege, der die Werbefigur malte.
Wie sein Vater förderte Max Rüger auch den Bau der Lockwitztalbahn, der ehemaligen Linie 31 der späteren Dresdner Verkehrsbetriebe, um seine Güter mit der Überland-Straßenbahn zu verschicken. Die Lockwitztalbahn wurde am 22. Februar 1906 eröffnet. Ab Betriebsbeginn bis 1938 befand sich bei Kilometer 4,8 an der Oberen Fabrik von Rüger bei Sobrigau eine Ausweichstelle für den Güterverkehr. Zuerst hieß die Haltestelle "Rügers Schokoladenfabrik", danach nur noch "Rügers Fabrik" und ab dem 11. März 1957 "Fußweg nach Sobrigau".
Nach dem Ersten Weltkrieg geriet das Rügersche Unternehmen zunehmend unter Druck von der Konkurrenz. Vor allem die Inflation von 1923 führte zu einem drastisch sinkenden Absatz. Die Weltwirtschaftskrise von 1929 bis 1932 führte letztlich zum Konkurs des sächsischen Unternehmens, während Rüger im böhmischen Bodenbach bis zur 1945 erfolgten Enteignung die Schokoladenfabrikation aufrecht erhalten konnte.
[Bearbeiten] Literatur
- HOFMANN, Hermine: Der "Hansi" aus dem Lockwitztal. Geschichte und Gegenwart der Schokoladenfabrik Rüger im Lockwitzgrund - gegr. vor 140 Jahren; in: DNN 21.12.1998
- Meterspurige Straßenbahnen in Dresden, Mario Schatz, Verlag Kenning, Nordhorn, 2007, ISBN 978-3-933613-76-9
- Zivilstandsregister der Stadt Dresden, Stadtarchiv Dresden/Ancestry