Eberhard Burger
Eberhard Burger ist ein Dresdner Bauingenieur, der von 1994 bis 2005 den Wiederaufbau der Frauenkirche leitete.
Eberhard Burger wurde am 26. Juli 1943 als viertes Kind des Diplomkaufmanns Rudolf Burger und seiner Ehefrau Edith, geb. Tiemann, in Berlin geboren (Burgers Mutter stammte von dort). Zwei Mal ausgebombt, zog die Familie zunächst nach Penig an der Mulde und dann nach Halle/Saale, wo der Junge eingeschult wurde. Im Jahr 1951 zogen die Burgers nach Dresden, wo Rudolf Burger als Sohn eines Oberlehrers und Kantors in Gorbitz aufgewachsen war. Von 1957 bis 58 besuchte Eberhard Burger die Kreuzschule. Sein Abitur legte er 1961 allerdings in Riesa ab, da die Familie dorthin umgezogen war.
Weil Eberhard Burger Bauingenieurwesen, Fachrichtung konstruktiver Ingenieurbau, studieren wollte, musste er zunächst ein praktisches Vorstudienjahr ableisten. Er baute das Erdölverarbeitungswerk in Schwedt/Oder mit auf und qualifizierte sich in dieser Zeit zum Betonfacharbeiter. Anschließend studierte der junge Mann von 1962 bis 1968 in Dresden.
Seine erste Arbeitsstelle trat er beim Bau- und und Montagekombinat, Industriebau Dresden, an. Zunächst arbeitete er als Bauleiter für das Kernkraftwerk Lubmin (erbaut 1969-1979). Weil Burger an dem Prestigeobjekt mitwirkte, musste er keinen Wehrdienst in der Nationalen Volksarmee ableisten. Im Jahr 1971 kehrte er in seinen Studienort zurück. Er arbeitete weiterhin im Bau- und Montagekombinat und errichtete Werkhallen und Verwaltungsgebäude für mehrere Unternehmen, beispielsweise Robotron und VEB Mikromat. Er wurde zudem 1977 zum „Lehrbeauftragten“ ernannt.
1980 wechselte der Christ Burger in das Baureferat des Evangelisch-Lutherischen Landeskirchenamtes Sachsen. Bis 1991 war er verantwortlich für den Bau bzw. Wiederaufbau der Dresdner Dreikönigskirche, der neuen Zionskirche an der Bayreuther Straße 28, den Zwickauer und den Wurzener Dom sowie Gemeindezentren, Pfarrhäuser, Kindergärten und Rüstzeitheime.
Bereits im Jahr 1991 konnte Eberhard Burger im Namen der Landeskirche erste Aufträge zur Planung und Vorbereitung des Frauenkirchen-Wiederaufbaus erteilen. Ab 1994 wurde das zerstörte Gotteshaus unter dem 1992 berufenen Baudirektor Burger originalgetreu wiedererrichtet. 1995 wurde der Ingenieur Geschäftsführer der Stiftung Frauenkirche, 2001 Sprecher der Geschäftsführung. Ende Oktober 2005 wurde die Frauenkirche geweiht.
Am 10. Februar 2006 verlieh die TU Dresden Eberhard Burger den Ehrendoktortitel "in Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen bei der Instandsetzung und dem Wiederaufbau von Kirchenbauwerken, insbesondere beim Wiederaufbau der Frauenkirche Dresden, sowie in Würdigung seiner Unterstützung von Forschungsvorhaben an der Technischen Universität Dresden".[1] Im gleichen Jahr ernannte die Stadt Dresden den Baudirektor zum Ehrenbürger.[2] Für seine Verdienste um die Frauenkirche erhielt Burger am 7. September 2007 zusammen mit dem Dresdner Trompeter Ludwig Güttler und dem Frauenkirchenstiftungs-Vorsitzenden Bernhard Walter das Große Bundesverdienstkreuz.[3]
Seit seinem Ausscheiden als Baudirektor 2008 engagiert sich Burger in Stiftungsrat und Bauausschuss ehrenamtlich für die Frauenkirche. Außerdem kümmert er sich als Domherr von Wurzen um die dort nötigen Bauarbeiten, fördert das Palais im Großen Garten und unterstützt die Vorbereitungen für das Reformationsjubiläum im Jahr 2017.
Eberhard Burger ist seit 1965 verheiratet mit der Chemotechnikerin Ulrike, geb. Fabian, hat zwei Kinder (Christiane, geb. 1965, und Sebastian, geb. 1968) und vier Enkel.
[Bearbeiten] Quellen
- Lebenslauf von Eberhard Burger auf www.dresden.de
- Simona Block, dpa: Ruhestand mit Ehrenamt - Eberhard Burger, die „Graue Eminenz“ der Frauenkirche, wird 70. In: DNN-Online, 26.7.2013
- ↑ Pressemitteilung der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden, 10.2.2006
- ↑ Meldung der Stadt Dresden
- ↑ epd-Meldung, 7.9.2007