Elbbrückenzolleinnehmer
Der Elbbrückenzolleinnehmer zog im Auftrag des Brückenamts den Elbbrückenzoll ein. Er wurde vom Brückenamtsverwalter ernannt.
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[Bearbeiten] Wohnsituation
Der Elbbrückenzolleinnehmer wohnte im Zollhaus auf der Elbbrücke, welches im Volksmund Hutterhaus (auch Hütterhaus) genannt wurde, weil die Zolleinnehmer von dieser Tätigkeit allein nicht leben konnten und im 17. Jahrhundert den Beruf des Hutmachers ausübten. Aus diesem Grunde war im Zollhaus eine Hutmacherwerkstatt eingerichtet.
1683 wurde auf kurfürstlichen Befehl das Hütterhaus weggerissen und dafür eine steinerne Batterie gebaut, womit die Hutmacherwerkstatt entfiel. Das neue Zollhaus war räumlich beengter.
1728 wurde auch das neue Zollhaus beim Neubau der Elbbrücke durch August den Starken abgerissen. Der "Rath" mietete im Brauerschen Haus (im Volksmund Die Zeit oder Zum Tod) direkt an der Elbbrücke eine Unterstube für den Elbbrückenzolleinnehmer an, bald darauf auch noch eine freigewordene Wohnung im gleichen Hause.
[Bearbeiten] Einbindung in die Struktur des Rates zu Dresden
[Bearbeiten] 1799
"Weinsteuer=, Gleits= und Niederlagseinnahme
Inspektor.
Hr. Buͤrgermeister, D. Friedrich August Ermel.
Einnehmer.
Hr. Ernst Ferdinand Drobisch.
Hr. Johann Gottlob Peuckert.
Hr. Friedrich Ferdinand Drobisch, Adjunktus.[1]
Weinvisier.
Hr. Johann Ernst Weschke.
Eichmeister des Weingefaͤßes.
Hr. Heinrich Andreas Noͤtzel.
Hr. George Heinrich Koͤhler.
Gleitsaufseher an der Elbe.
Hr. Johann Samuel Kruͤger.
S. 8
Elbbrückenzolleinnehmer.
Gleitsaufseher.
Johann Christian Petzold.
Hieruͤber ist saͤmmtlichen Accisthorschreibern die Aufsicht auf
- die Abentrichtung des Gleits mit aufgetragen."
[Bearbeiten] Überlieferte Zolleinnehmer an der Elbbrücke
Überliefert sind folgende Zolleinnehmer an der Elbbrücke:
- 1619: Hans Penzell
- vor 1651: Matthes Zschiederich
- 1651: David Fischer(Brückenzollrolle vom 15. Oktober 1651), gest. 1660
- 1660: Christian Eckart (zweite Brückenzollrolle vom 11. Februar 1660)
- 1683: (25. März) Christian Dietrich
- 1721: Kaspar Truz
- 1751: Johann Bechlin
- 1760: Johann Christoph Grahl
- 1787: Karl Friedrich Günther
- 1819: (1. Mai) Ernst Heinrich Krippendorf
- 1830: Interimsverwaltung durch den Geleitseinnehmer (Johann) Moritz Schelcher
- 1831: (1. Juli) Karl Friedrich Prater
[Bearbeiten] Literatur
- Stadtrat Oskar Lehmann: "Zur Geschichte des Augustusbrückenzolls" (1904). Erschienen in: Dresdner Geschichtsblätter, Band 3 (1901 bis 1904), S. 262-272.
[Bearbeiten] Siehe auch:
Liste der Dresdner Elbbrückenzolleinnehmer
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ Adjunkt(us): einem Beamten beigeordneter Gehilfe (veraltet).