Emil Hohlfeld

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Emil Hohlfeld um 1895

Emil Hohlfeld (* 17. September 1840 in Neugersdorf bei Zittau; † 18. Oktober 1896 in Halberstadt) war ein königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt als Kommandeur eines sächsischen Infanterie-Großverbandes im Rang eines Generalleutnants.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Emil Hohlfeld entstammte der sächsischen Familie Hohlfeld aus der sächsischen Oberlausitz.

Emil Hohlfeld war verheiratet. Seine Witwe wohnte nach seinem Tod noch kurzzeitig in der ehemals gemeinsamen Wohnung in der Kurfürstenstraße 1.[1]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Emil Hohlfeld besuchte für seine höhere Schulbildung zuerst die Annenrealschule, danach das Privatinstitut des Leutnants der Reserve August Neumann in Dresden und trat am 1. April 1856 in das alte Dresdner Kadettenhaus als Kadett und Offiziersanwärter ein. Dort blieb er drei Jahre und wurde am 1. April 1859 als Portepee-Junker (Fähnrich)in den Truppendienst zur 2. Kompanie des 11. Infanteriebataillons der Infanteriebrigade „Prinz Georg“ versetzt. Noch im gleichen Monat, am 26. April 1859 erhielt Hohlfeld im Rahmen der deutschen Mobilmachung aufgrund des Sardinischen Krieges zwischen Österreich und Frankreich seinen ersten möglichen Einsatzbefehl zum Krieg, allerdings verblieben die deutschen Truppen in ihren Kasernen, nachdem am 11. Juli 1859 ein Waffenstillstand zwischen den Kriegsparteien ausgehandelt wurde und Sachsen am 26. April sine Armee wieder auf Friedensfuß setzte. zum 1. Juni 1859 erhielt Hohlfeld sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Sous-Lieutenant. Als solcher ist er erstmals 1860 im Dresdner Adressbuch in der Kaserne am Palaisplatz 3 verzeichnet[2] wo er bis 1862 blieb.

Am 1. Mai 1862 wurde Hohlfeld als Leutnant zum 12. Bataillon kurzzeitig nach Wurzen versetzt, kam aber ein Jahr später wieder zurück nach Dresden, in das dortige 10. Bataillon. Er zog diesmal in eine Wohnung in der Königstraße 21.[3] Als nach dem Bundesbeschluss vom 7. Dezember 1863 das deutsche Bundesexekutionskorps gebildet wurde und Sachsen dazu eine Armeebrigade beisteuert, wurde Hohfeld bereits ab dem 1. Dezember diesem Kontingent zugeteilt. Er kehrte nach knapp einem Jahr, am 1. Oktober 1864 wieder zurück nach Dresden, wo er dem 4.(Depot-)Bataillon zugeteilt und aufgrund seiner angegriffenen Gesundheit für ein halbes Jahr auf ein sogenanntes Wartegeld gesetzt wurde. Am 1. Mai 1865 zurückgekehrt in den aktiven Dienst der sächsischen Armee sowie in sein Abteigequartier in der Königstraße,[4] wurde er sofort zum 1. Bataillon der Brigade „Kronprinz“ versetzt. Hier wurde er am 29. Oktober 1865 zum Premier-Lieutenant (Oberleutnant) befördert, nachdem er Anfang desgleichen Monats zum 2. Bataillon kam.

Anfang 1866 nutzte er einen längeren Urlaub zu einer ausgedehnten Reise nach Ägypten, Palästina, Syrien, der Türkei und nach Griechenland. Zurückgekehrt nach Deutschland, das kurz vor dem Deutschen Krieg stand, erlebte er eine weitere Mobilisierung der sächsischen Armee, die in diesem Krieg auf der Seite Österreichs stand. Am 18. Juni 1866 überschritt die sächsischen Armee die Grenze nach Böhmen. Hohlfeld selbst nahm an der Schlacht bei Gitschin teil, wo er aufgrund des gefallenen Hauptmanns Klette die 4. Kompanie seines Bataillons als Befehlshaber bekam. Nach der Schlacht bei Königgrätz traf Hohlfeld im Juli in Wien ein, wo er am 14. August zum Bataillonsadjutanten ernannt wurde. Nach den neun Tage später unterzeichneten Friedensvertrag , konnte die sächsischen Armme aber erst am 7. November 1866, über Bayern die Rückreise in die Heimat antreten, wo Hohlfeld mit seinem Bataillon als provorische Garnison nach Neustadt bei Stolpen kam.

Nach der Neuorganisiation der sächsischen Armee ab dem 1. April 1867, wo aus dem 1. und 2. Bataillon der ehemaligen Brigade „Kronprinz“ das 3. Infanterie-Regiment Nr. 102 gebildet wurde, ernannte man Hohlfeld zum neuen Regimentsadjutanten mit dem Stab in Zittau. Dort wurde Hohlfeld am 25. Juni 1869 zum Hauptmann (2. Klasse) befördert und damit gleichzeitig zum Kompaniechef der 10. Kompanie ernannt.

Wenige Monate später, mit Beginn des Deutsch-Französischen Krieges griff auch Hohlfeld mit seiner Einheit bei St. Privat in die ersten Kampfhandlungen ein, später dann auch vor der Festung Verdun. Am 29. August 1870 wurde Hohlfeld durch einen Gewehrschuss verletzt und kam am Folgetag in ein Feldlazarett. Nach der Verschlimmerung der Wunde wurde er nach Deutschland transportiert, wo er sich auch einige Zeit in seinem Haus in Zittau pflegen ließ. Am 8. November 1870 traf Hohlfeld wieder bei seinbem Regiment in Frankreich an, wo er wieder seine 10. Kompanie übernahm, die mittlerweile vor Paris stand. Am 7. März 1871 nahm Hohlfeld an der Parade bei Villiers vor dem deutschen Kaiser Wilhelm und dem damaligen sächsischen Kronprinzen Albert teil. Am 1. Juni 1871 begann der Rückmarsch in die Heimat.

Am 11. Juli 1871 nahm Hohlfeld an der Parade in Dresden, einen Tag später in Zittau teil. In Zittau wohnte Hohlfeld in seinem Haus in der Vogtsgasse 780g.[5] Anfang 1873 wurde Hohlfeld zum Hauptmann 1. Klasse erhoben. Vom 1. Februar bis zum 6. Mai 1874 wurde er zum preußischen Kaiser-Alexander-Grenadier-Regiment Nr. 1 nach Berlin kommandiert, um den dortigen Truppenbetrieb kennenzulernen. Bei den sächsischen Herbstübungen 1879 wurde Hohlfeld zum Ordonnanzoffizier von König Albert ernannt. In dieser Dienststellung erfolgte am 12. September 1879 seine Beförderung zum aggregierten (überzähligen) Major.

Am 30. September 1879 wurde Hohlfeld zum 2. Grenadierregiment Nr. 101 nach Dresden versetzt, wo er in der neuen Grenadierkaserne in der Albertstadt Bataillonskommanduer des 2. Bataillons wurde. Seine Wohnung befand sich zu dieser Zeit in der Bautzner Straße 225.[6] Als beim Besuch von Kaiser Wilhelm I. am 17. September 1880 in Dresden das Offizierskorps ein Frühstück gab, leitete Hohlfeld als Kasinodirektor das Bankett. 1882, eine kurze Zeit bis Ostern in der Martinstraße 24 wohnhaft,[7] zog ein Jahr später in die Löwenstraße 6.[8] Im Februar 1884 wurde Hohlfeld zu einem Ehrendienst beim in Dresden anwesenden Erbgroßherzog von Sachsen-Weimar befehligt. Vom 22. März bis zum 15. Mai 1885 weilte Hohlfeld bei den Frühjahrsübungen der preußischen Garde und war anschließend zum 2. Garderegiment zu Fuß in Berlin kommandiert. Vom 15. Juni bis 27. Juni desgleichen Jahres befehligte er bei einer Übung ein Landwehrbataillon. Am 1. April 1887 erfolgte Hohlfelds Ernennung zum etatmäßigen Stabsoffizier im 2. Grenadierregiment Nr. 101 unter gleichzeitiger Rangerhöhung zum Oberstleutnant.

Am 20. Januar 1890 wurde Hohlfeld zum Oberst befördert und übernahm als neuer Kommandeur das Infanterie-Regiment Nr. 102 in Zittau, wo er ab 1863 über 15 Jahre gedient hatte, in der dortigen neuen Mandaukaserne. Im Oktober 1891 nahm er an einem Schießkurs an der Schießschule in Berlin-Spandau teil. Am 24. März 1893 (mit dem Patent vom 27. Januar 1893) erhielt Hohlfeld mit seiner Ernennung zum Generalmajor anstelle des bisherigen Kommandeurs Heinrich Leo von Treitschke das Kommando der 5. Infanterie-Brigade Nr. 63. Damit befehligte er zwei Infanterie-Regimenter:

Während dieser Zeit wohnte Hohlfeld in der Schillerstraße 57 in der ersten, ein Jahr später auch zusätzlich in der zweiten Etage.[9] 1896, in seinem 56. Lebensjahr wurde Hohlfeld aufgrund seines eigenen Ersuchens unter Fortzahlung der gesetzlichen Pension, der Erlaubnis des Tragens der Generaluniform in der Öffentlichkeit in den vorläufigen Ruhestand versetzt. Zum Abschied erhielt er den Charakter eines Generalleutenants z.D. (zur Disposition). Damit durften er und seine Ehefrau den Ehrentitel "Excellenz" tragen.[10] Emil Hohlfeld wohnte in Dresden zuletzt in der Kurfürstenstraße 1[11] und wurde nach seinem relativ frühen Tod auf dem Johannisfriedhof in Tolkewitz beerdigt.[12]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Dresden 1897, S. 849, SLUB
  2. Adressbuch Dresden 1860, S. 104, SLUB
  3. Adressbuch Dresden 1864, S. 129, SLUB
  4. Adressbuch Dresden 1866, S. 135, SLUB
  5. Adressbuch Zittau 1874, S. 66, SLUB
  6. Adressbuch Dresden 1880, SLUB Dresden, S. 1178
  7. Adressbuch Dresden 1882, SLUB Dresden, S. 163
  8. Adressbuch Dresden 1883, SLUB Dresden, S. 162
  9. Adressbuch Dresden 1894, SLUB Dresden, S. 296
  10. Kleines Staatshandbuch des Reichs und der Einzelstaaten, 2. Jahrgang 1884, Bielefeld und Leipzig, Verlag von Velhagen & Klasing
  11. Adressbuch Dresden 1896, S. 1261, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1896, SLUB Dresden, S. 317

[Bearbeiten] Weblinks

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