Maternispital
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Das Maternispital (oder Patientenburg [1]) wird auch als "Spital vor unserer Stadt Dresden bei unser lieben Frauen Kirchen" bezeichnet. Es entwickelte sich wahrscheinlich aus der Hafenburg Neidhart und besaß mehrere Dörfer, drei Vorwerke, die Weinberge bei Kötzschenbroda und Loschwitz sowie Geld- und Naturalzinsen.
- 1268: Markgraf Heinrich der Erlauchte übergibt die Frauenkirche samt dem Patronat der Pfarrei Dresden sowie das Maternispital an das Klarissenkloster Seußlitz
- 1286: Otto von Dohna und Otto von Grevenstein übergeben die Lehnshoheit von Liebstadt und Possendorf an Bischof Withego I. im Austausch dafür, dass jener zwei Weinberge in Kötzschenbroda und Besitzungen in Potschappel, die aus seinem Lehen an die Burggrafen stammten, an das Maternispital in Dresden gibt.[2]
- 1328: das Maternispital geht vom Patronat des Klarissenklosters Seußlitz an die Stadt Dresden über (nach anderen Quellen erst im Folgejahr)
- 6. Januar 1329: der Dresdner Rat übernimmt das Maternispital, die Seußlitzer Äbtissin Agathe erhält als Entschädigung eine Rente
- 1380: der Stadtschreiber Peter Berner (aus dem Ratsgeschlecht der Berner, siehe auch Bernerstraße) stiftet dem Maternispital die Erträge aus der Verwaltung der Braupfannen
- 24. November 1468: Äbtissin Margaretha von Seußlitz ersucht den Dresdner Rat und die Geschwornen, die Abführung der Spitalzinse bewirken zu wollen und die Belastung der im Weichbild Dresdens gelegenen Güter ihres Klosters mit dem städtischen Geschosse (Steuer) zu unterlassen.
- 1837: Bau des Frauen- oder Materni-Hospitals nach Plänen von Gottfried Semper auf einem Grundstück des Bartholomäus-Hospitals vor dem Freiberger Schlag, Vereinigung der Stiftungen des Materni-, Brückenamts- und Bartholomäi-Hospitals
- 1. Juli 1838: Einweihung des neuen Materni-Hospitals am Freiberger Schlag mit 68 Wohnungen für Hospitalitinnen (heute: Elsa-Fenske-Heim)
- 1895: Heinrich Wilhelm Clemens Blochmann schenkt seine Druckerei der Güntz-Stiftung mit der Auflage, die Unterhaltung des Maternispitals als zusätzlichen Punkt in die Bestimmungen zur Verwendung von Stiftungsmitteln aufzunehmen.
- 1905: Umbau durch Hans Erlwein
[Bearbeiten] Weblinks
Artikel Maternihospital in der deutschsprachigen Wikipedia
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Am Rande des Hafens stand der mittelalterliche Wehrbau "Neithart" (später als Patientenburg bezeichent), nach dem der später versumpfte Hafen "Neitharttümpel" gennnt wurde. Beim Bau der Kunstakademie 1886 - 1893 stieß man in großer Tiefe auf die Schlammschichten des früheren Hafens. In: Reinhard Spehr, Herbert Boswank: Dresden: Stadtgründung im Dunkel der Geschichte, Verlag D. J. M., Dresden 2000, S. 12.
- ↑ Spitäler in Dresden: vom Wandel einer Institution (13. bis 16. Jahrhundert) von Alexandra-Kathrin Stanislaw-Kemenah
- SCHUMANN, Wolfgang: Der neugotische Umbau des Schlosses Kuckuckstein in Liebstadt (1)
- Martin Bernhard Lindau: Geschichte der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden. 2. verbesserte Auflage, Dresden 1885 (SLUB Digitalisat)
- STANISLAW-KEMENAH, Alexandra-Kathrin: Kirche, geistliches Leben und Schulwesen im Spätmittelalter, in: Geschichte der Stadt Dresden, Stuttgart 2005, S. 207 ff