Gallus Maximilian von Racknitz
Baron Gallus Maximilian von Racknitz (* 25. September 1711 in Lockwitz bei Dresden; † 27. Oktober 1758 ebenda) war ein königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Hof- und Justizrat, Hofmarschall sowie Kreissteuereinnehmer des Meißnischen Kreises. Racknitz war außerdem Herr der Rittergüter Unter- und Oberlockwitz, die er nach dem Tod seines Vaters und der Rückkehr in seinen Heimatort erbte.
[Bearbeiten] Familie
Gallus Maximilian entstammte der ursprünglich steirischen Uradelsfamilie von Racknitz aus der Steiermark, das auf seinem Stammsitz Schloss Perneck im Jahr 1180 erstmals erwähnt wurde. Mitte des 17. Jahrhunderts mussten die zum evangelischen Glauben übergetretenen von Racknitz ihre Besitztümer im katholischen Österreich verlassen. Gallus III. von Racknitz (1590–1658) ließ sich in Nürnberg nieder, sein Sohn Gustav von Racknitz (1635–1681) gilt als der Stammvater der sächsischen Linie derer von Racknitz. Gustav, der Großvater von Gallus Maximilian, war gelernter Jurist und war als kursächsischer Hofmarschall am Hof in Dresden tätig.
Gallus Maximilian wurde als Sohn des königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Kammerherrn, Generalpostmeisters und Oberstallmeisters Baron Karl Gustav von Racknitz († 1729 in Lockwitz) und dessen Ehefrau, Johanna Dorothea von Schönberg († 1760 in Lockwitz) geboren.
Am 20. Juli 1735 heiratete Gallus Maximilian die Gräfin Franziska Henriette Friedrica von Flemming (1712–1790), eine Tochter des Grafen Adam Friedrich von Flemming. Das Paar hatte eine Tochter und einen Sohn:
- Johanna Margaretha von Racknitz (* 13. Mai 1741 in Lockwitz) verheiratet am 07. Juni 1768[1] mit Johann Carl Friedrich von Dallwitz (1742-1796)
- Joseph Friedrich von Racknitz (1744–1818), später königlich sächsischer Hofmarschall sowie ein führender Freimaurer, Mineraloge und Kunstliebhaber.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Gallus Maximilian studierte 1729 an der Universität zu Wittenberg. Am 16. August 1731 wurde Racknitz von dem Heermeister des Johanniterordens zu Sonneburg zum Ritter geschlagen. 1734 übernahm er das väterliche Rittergut in Lockwitz, das sein Vater 1726 erwarb und wurde damit belehnt. Das Gut befand sich noch bis 1787 im Besitz der Familie Racknitz.[2]
1742 wurde von Racknitz in Dresden zum kursächsischen Kammerherrn ernannt. Fünf Jahre später, 1747 wurde er Hofmarschall des Kurprinzen Friedrich Christian (1722–1763). 1758 schließlich wurde er zum königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Hof- und Justizrat ernannt.
Von Racknitz war außerdem Mitglied der Akademie der Arkadier (Accademia dell’Arcadia) in Rom. Erhalten geblieben ist u.a. ein Brief von Gallus Maximilian an den Schriftsteller Johann Christoph Gottsched (1700–1766) aus dem Jahr 1730.
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Europäisches Genealogische Handbuch, Gottlob Friedrich Krebel
- ↑ Schnabel, Werner Wilhelm, „Racknitz, von“, in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 78-80, Onlinefassung
- Johann Christoph Gottsched, Briefwechsel, Historisch-kritische Ausgabe, Band 1, 1722-1730, ISBN 978-3-11-018381-8, Berlin 2007, Walter de Gruyter GmbH & Co. KG auf Google Books, S. 512