Gerhard Bienert

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Professor Gerhard Bienert
Ansichtskarte von Niemes, Druck Anton Bienert

Prof. Dr.-Ing. Gerhard Ludwig Johann Bienert (* 30. Oktober 1913 in Niemes, Böhmen/ heute Mimoň, Tschechische Republik; † 28. Mai 1982 in Dresden)[1] war ein deutscher Verkehrswissenschaftler, ehemaliger Professor für Verkehrsbau und Dekan sowie Prodekan an der Fakultät für Verkehrsbauwesen der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ (HfV) in Dresden.

[Bearbeiten] Familie

Geburts- und Elternhaus von Prof. Gerhard Bienert in Niemes/ Böhmen, Sitz des Buchdruckers und Buchhändlers Anton Bienert (linker Bildrand), Ansicht heute

Gerhard Bienert wurde 1913 als jüngster Sohn des Buchdruckers und Buchhändlers Anton Bienert (* 17. Januar 1871 in Niemes; † 24. November 1926 ebenda) und dessen Ehefrau Anna geb. Niklas (* 4. August 1873 in Reichstadt; † 27. Oktober 1936 in Niemes) in der Eppinger Straße Nr. 78 in Niemes geboren. Sein Großvater Anton Ignaz Bienert (* 1843) übte anfangs noch den Beruf des Tuchmachers aus, wie andere Vorfahren des Böhmischen Zweiges der 4. Hauptlinie der Familie Bienert. Gerhard hatte noch fünf Geschwister, vier Schwestern und einen Bruder:

Gerhard Bienert war seit dem 4. November 1939 verheiratet.[2]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Nachdem die Familie im Juni 1945 aus dem sudetendeutschen Raum bei Reichenbach (heute Liberec) vertrieben wurde, kam Gerhard Bienert nach Sachsen und arbeitete als Entwurfsingenieur und Leiter einer Gütekontrolle. Bienert erhielt nach dem Zweiten Weltkrieg durch Untersuchungen zum Wiederaufbau der zerstörten Dresdner Elbbrücken große Aufmerksamkeit. Folgerichtig wurde er als ordentlicher Professor für Verkehrsbau an die 1952 gegründete Hochschule für Verkehrswesen berufen. Er unterrichtete Ingenieurbau, Baustatik Festigkeitslehre und Massivbau und beschäftigte sich mit wissenschaftlichen Arbeiten zum Schalen- und Gewölbebau.

Als es beim Bau des neuen Lehrgebäudes der HfV am damaligen Bayrischen Platz zu erheblichen Verzögerungen beim Bau kam, untersuchte Professor Bienert das Baugeschehen und schrieb am 15. November 1956 eine Stellungnahme dazu, nachdem er bereits mit einem Schreiben am 7. Juni 1955 an den damals amtierenden Rektor Karl Hetz zu dringlichen Aufgaben am Baugeschehen auf die Missstände aufmerksam gemacht hatte. Kurz vorher, am 16. Juni 1955 gab er je ein Schreiben an das Verkehrsministerium in Berlin sowie einen Tag später an den Verwaltungsdirektor Rudolf Klimpel zum Ausbau des Dachgeschosses im Seminargebäude (Ostseite).

Unter Bienerts Leitung wurden auf bautechnischem Gebiet die Forschungsarbeiten zur Zustandsanalyse von Eisenbahn- und Straßenbrücken forciert und dabei in großem Umfang auch Labormodelle verwendet. Bienert nutzte bei der Einführung des Verfahrens zur Ermittlung von Grenzzuständen für Massivbrücken – wie auch Professor Markus Höptner - vor allem sowjetische Fachliteratur. Die Ergebnisse seiner sowie der Arbeit von Professor Gotthardt Hofmann für den Bau und die Zustandsanalyse von Brücken wurden in verschiedenen Fach- und Lehrbüchern veröffentlicht. Ab dem 12. September 1962 bis zum 30. August 1966 war Professor Bienert auch Dekan der Fakultät für Verkehrsbauwesen der HfV. Zuletzt war er an der Verkehrshochschule Direktor des Instituts für Ingenieurbau.

In seiner Freizeit widmete sich Professor Bienert der Musik und der Denkmalspflege in der Stadt Dresden, besonders nach seiner Emeritierung. Er starb im Alter von 68 Jahren an den Folgen eines Herzversagens und wurde nach seinem Tod auf dem Waldfriedhof Dresden-Weißer Hirsch bestattet.

[Bearbeiten] Ehrungen

Für seine Verdienste in der Forschungs- und Lehrtätigkeit wurde Professor Bienert mit dem Ehrentitel „Verdienter Eisenbahner der DDR“ ausgezeichnet. Außerdem war er dreifacher „Aktivist der sozialistischen Arbeit“ sowie Träger weiterer staatlicher Auszeichnungen der DDR.

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

  1. Universitätsarchiv TU Dresden, Angela Buchwald
  2. Angaben zur Familie von der Vereinigung Sudetendeutscher Familienforscher (VSFF), Joachim Richter, Betreuer der Forschungsgruppe Niemes
  3. Verkehrs- und historische Betrachtungen über die Dresdner Elbbrücken auf link.springer.com

[Bearbeiten] Weblinks

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