Hellmuth Henkler
Hellmuth Henkler, auch Helmut Henkler (* 1819; † 23. Januar 1889 in Dresden)[1] war ein Dresdner Schriftsetzer, Buchdrucker, Verleger, Unternehmer und Buchdruckereibesitzer.
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[Bearbeiten] Familie
Hellmuth Henkler war der Sohn von Adolph Friedrich Koch genannt Henkler. Er heiratete am 20. Januar 1848 in Dresden Christiane Henriette geb. Weissbach genannt Damm. Das Ehepaar Henkler hatte drei Söhne:
- Hellmuth Carl Adolph Henkler, später auch Karl Adolf Henkler (* 1848 in Dresden; † 1922 ebenda), Buchdrucker, ab 1886 im Adressbuch in der Feldschlößchenstraße 23,[2] ⚭ 1884 Gertrud Louise geb. Weÿser, zwei Kinder: Hellmuth Kurt Hermann Henkler (* 1885) und Dora Helene Meta Henkler (* 1888).
- Moritz Wilhelm Emil Henkler (* 1851 in Dresden; † 1880 ebenda), Buchdrucker, ab 1875 im Adressbuch als (Buchdruck-)Maschinenmeister in der Ammonstraße 21,[3] 1878 in der Weinligstraße 3,[4] 1880 in der Röhrhofsgasse 10b[5] ⚭ Agnes Adelheid Henkler, als Witwe ab 1881 in der Goethestraße 7b verzeichnet.[6]
- Johannes August Ludwig Henkler (* 1862 in Dresden; † 1927 ebenda), 1887 im Adressbuch als Buchhandlungsgehilfe in der elterlichen Wohnung in der Falkenstraße 18,[7] übernahm nach dem Tod seines Vaters 1889 die väterliche Firma unter dem neuen Namen „Hellmuth Henklers Buchdruckerei Johannes Henkler“ als Buchdruckereibesitzer und Buchhändler, wohnte 1890 in der Zöllnerstraße 34.[8], beerdigt auf dem Johannisfriedhof in Tolkewitz ⚭ Martha Elise Valerie geb. Költzsch. Deren Sohn Oskar Henkler übernahm die Buchdruckerei in dritter Generation.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Hellmuth Henkler kam 1850 nach Dresden, wo er erstmals 1851 im Dresdner Adressbuch als Schriftsetzer in der Erdgeschosswohnung im Haus 20b in der Josephinengasse verzeichnet ist.[9] 1853 zog er an den Weißeritzmühlgraben.[10]
Am 1. Juli 1858 gründete Henkler sein Buchdruckereigeschäft und begann seine Karriere als Unternehmer,[11] anfangs im bescheidenen Umfang in seinen Geschäftsräumen Am See 29 im Erdgeschoss und in der ersten Etage. 1860 ist Henkler erstmals als Buchdruckereibesitzer im Adressbuch von Dresden mit dem Geschäftslokal am See aufgeführt.[12] 1861 zog er privat in eine Wohnung in die Falkenstraße 49,[13] 1863 in die Kleine Plauensche Gasse 15e.[14]
Als 1866, zur Zeit des Deutschen Krieges, die Geschäftsräume am See nicht mehr ausreichten, verlegte Henkler seine Buchdruckerei in die Webergasse 26,[15] dem Innungshaus der Dresdner Kleidermacher. Ab 1869 wurde das „Kötzschenbrodaer Wochenblatt und Anzeiger“, nachdem das vorherige geschäftliche Verhältnis mit der Druckerei Karl Bergoldt in Kötzschenbroda aufgelöst wurde, in der Druckerei Henkler in Dresden gedruckt, der die Zeitung bis 1884 verlegte.[16]
1873 zog Henkler privat in die Maternistraße 6,[17] 1875 in die Ammonstraße 48, in die Nähe seines zweiten Sohnes.[18] 1880, nach dem Tod seines jüngsten Sohnes zog Henkler in eine Wohnung in der Falkenstraße 18,[19] wo er bis zu seinem Tod wohnte.
[Bearbeiten] Drucke (Auswahl)
- 1867: Die Rechtsverhältnisse des Stadtkrankenhauses... Vortrag an das Rathscollegium zu Dresden vom Bürgermeister Dr. Hertel
- 1869: Die Rechtsverhältnisse der Juden in Sachsen... von Advokat Emil Lehmann
- 1871: Die Bevölkerung der Stadt Dresden am 1. December 1871... von Theodor Petermann
[Bearbeiten] Trivia
Nach Henklers Tod übernahm sein Sohn Johannes Henkler die väterliche Buchdruckerei, gliederte einen Verlag („Johannes Henkler& Schirrmeister“) und eine Buchhandlung an und bezog 1898 als „Hellmuth Henkler's Buchdruckerei und Verlag Johannes Henkler“ die späteren Geschäftsräume in der Pirnaischen Straße 16. Nach dessem Tod führte sein Sohn Oskar Henkler in Vertretung der Erben das Geschäft in dritter Generation fort.
[Bearbeiten] Quellen
- Wochenblatt für Papierfabrikation, Band 59, 1928, Digitalisat auf Google Books, S. 756
- Genealogische Angaben aus Ancestry
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Nach anderen Angaben gestorben am 18. Januar 1889: in: Mannigfaltiges, Gestorben, Archiv fur Buchdruckerkunst und verwandte Geschäftszwiege, Band 26, 1889, Digitalisat auf Google Books, S. 100
- ↑ Adressbuch Dresden 1886, S. 207, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1875, S. 153, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1878, S. 173, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1880, S. 180, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1881, S. 189, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1887, S. 217, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1890, S. 249, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1851, S. 59, SLUB
- ↑ Kataster-Nr. 1658: Adressbuch Dresden 1854, S. 61, SLUB
- ↑ Eintrag Nr. 77 der 1858 gegründeten Firmen im Handelsregister Dresden in: Leipziger Zeitung, Amtsblatt des Königlichen Landgerichts und des Königlichen Amtsgerichts Leipzig sowie der Königlichen Amtshauptmannschaft Leipzig, 1859, Digitalisat auf Google Books, S. 3
- ↑ Adressbuch Dresden 1860, S. 95, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1862, S. 108, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1864, S. 119, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1867, S. 592, SLUB
- ↑ Karl Röthig: Das Zeitungswesen der Kreishauptmannschaft Dresden ausschliesslich der Stadt Dresden, 1937, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 81
- ↑ Adressbuch Dresden 1874, S. 148, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1876, S. 158, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1881, S. 189, SLUB
[Bearbeiten] Weblinks
- Tafel 664, Hellmuth Henkler, Stadtmuseum Dresden, Porträtsammlung Otto Richter