Job Georg von Carlowitz

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Wappen der Adelsfamilie von Carlowitz

Job Georg von Carlowitz (* 4. Juni 1806 in Geithain; † 3. Juli 1866 in der Schlacht bei Königgrätz) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Generalmajors.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Job Georg von Carlowitz entstammte entstammte der Adelsfamilie von Carlowitz, die zum Meißnischen Uradel zählt, seit 1311 im Lehensverhältnis mit den Burggrafen von Dohna stand und erstmals mit Otto von Karlwiz in einer Urkunde vom 23. November 1311 erwähnt wird. Die ununterbrochene Stammreihe beginnt mit Hans von Carlowitz (urkundliche Erwähnung 1375, † vor 1403). Viele Familienmitglieder der weit verzweigten Adelsfamilie von Carlowitz machten im sächsischen Beamten- und Militärapparat Karriere. Job von Carlowitz entstammte dem Ottendorfer Zweig der Adelfamilie mit dem Stammvater Adolf Gottlob von Carlowitz (17251782), Herr auf Ottendorf, sein Großvater.

Jobs Eltern waren der königlich-sächsische Major Hans August Wilhelm von Carlowitz (* 18. August 1759 in Ottendorf; † 26. Dezember 1835 ebenda) und dessen Ehefrau Sophie Theresia Freiin von Herzberg (* 31. August 1781 in Heuckewalde; † 14. Oktober 1846 in Ottendorf). Sein Vater war zudem Erb- und Gerichtsherr auf Ottendorf, Cratza (heute Niederpoyritz), Fichte und Hellendorf. Job hatte noch zwei Brüder:

Job von Carlowitz heiratete am 30. Juli 1842 in Zittau Julie Johanna Kamilla von Ingenhäff (* 29. November 1810 in Görlitz; † 30. Oktober 1884 in Marienbad, heute Mariánské Lázně/ Tschechische Republik). Das Paar hatte eine Tochter:

Jobs Witwe ist ab 1867 im Adressbuch von Dresden verzeichnet.[1]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Job Georg von Carlowitz schlug wie viele Familienmitglieder eine militärische Laufbahn ein. Er diente zuerst in Garnisonen außerhalb Dresdens, u.a. in Bautzen.

Am 20. Mai 1849 wurde von Carlowitz zum Major befördert, kam 1853 nach Dresden und ist erstmals 1854 im Dresdner Adressbuch verzeichnet. Zu diesem Zeitpunkt wohnte er unweit der Dresdner Infanteriekaserne in der Hauptstraße 31 in der Neustadt.[2]

Am 5. März 1856 wurde von Carlowitz zum Oberstleutnant befördert [3] und 1858 zum Kommandeur des IV. königlich-sächsischen Infanterie-Bataillons ernannt.[4] 1860 wurde er Kommandeur der 3. Infanterie-Brigade "Prinz Georg" und am 22. August desgleichen Jahres zum Oberst befördert.[5]

Am 19. Juni 1863 wurde Job von Carlowitz zum Generalmajor ernannt, weiterhin in der Dienststellung als Brigadekommandeur.[6] Als solcher nahm er mit der 3. Infanterie-Brigade am Preußisch-Österreichischer Krieg teil. Als Kommandeur dieser Einheit befehligte er folgende Truppenteile:

In der Schlacht bei Königgrätz am 3. Juli 1866 fiel der 3. Infanterie-Brigade zunächst die Verteidigung der Bistritzdörfer zu. General von Carlowitz übernahm persönlich den Befehl für das 10. Infanterie- und das 3. Jäger-Bataillon zur Besetzung des Stützpunktes Problus. Nach dem Angriff der preußischen Truppen mit der 27. Infanteriebrigade unter Führung des preußischen Generals von Schwarzkoppen gegen die linke Flanke der sächsischen Stellung sowie dem rechten Flügel bei Chlum befahl von Carlowitz gegen 14.30 Uhr die Räumung der Stellung von Problus, da die Preußen auch die Rückzugslinie der Sachsen abschnitten. Dabei konnten die preußischen Truppen vor allem die Vorteile des neuen schnellfeuernden Zündnadelgewehres gegenüber dem alten sächsischen Vorderlader nutzen.

Bei der Verteidigung und dem Rückzug aus Problus wurde Job von Carlowitz tödlich verwundet. Die meisten Verluste trug hierbei das 3. Jäger-Bataillon mit 200 Soldaten und 9 Offizieren, das 10. Infanterie-Bataillon hatte dagegen nur etwa 30 Mann verloren.[8]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Dresden 1867, SLUB, S. 59
  2. [http://digital.slub-dresden.de/werkansicht/dlf/392/26/ Adressbuch Dresden 1854, SLUB, S. 26
  3. Adressbuch Dresden 1857, SLUB, S. 45
  4. Adressbuch 1859, SLUB, S. 36
  5. Adressbuch Dresden 1861, SLUB, S. 50
  6. Adressbuch Dresden 1864, SLUB, S. 58
  7. Saxon Army in 1866 Austrian-Prussian-War 1866 auf www.krausehouse.ca (engl.)
  8. Heinrich von Abendroth, Königl. Sächs. Generallieutenant – Ein Lebens- und Charakterbild für seine Familie und seine Freunde, Gustav von Schubert, Dresden 1881, Digitalisat der SLUB Dresden, S. 16-18

[Bearbeiten] Weblinks

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