Johann Rudolph Maximilian von Arnim
Johann Rudolph Maximilian von Arnim (* 25. September 1705 in Walda bei Großenhain; † 14. Mai 1772 in Dresden) war ein königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt als Kommandeur des sächsischen Feldartilleriekorps und als sächsischer Oberzeugmeister im Rang eines Generalmajors.
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[Bearbeiten] Familie
Johann Rudolph Maximilian von Arnim entstammte der märkischen Uradelsfamilie von Arnim mit dem zwischen Stendal und Arneburg gelegenen Stammhaus, die mit Alardus (auch Allard) de Arnim 1204 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Von Arnim entstammte der II. Linie der Familie mit dem Stammvater Klaus von Arnim (1408–1441), Herr auf Blumenhagen und Biesenthal. Von Arnims Urgroßvater war der kursächsische Generalleutnant Wolf Christoph I. von Arnim (1607–1688), sein Großvater Johann Christian von Arnim (1640–1695), kursächsischer Hofrat, Oberhofrichter zu Wittenberg, gräflich-Promnitzischer Kammerpräsident,[1] Herr auf Pretzsch und Waldau war der Stammvater des 1. Astes der II. Linie. Der kurfürstlich-sächsische Heerführer und General im Dreißigjährigen Krieg, Johann Georg von Arnim (1583–1641) war ein Vetter der III. Linie der Familie.
Von Arnim war der zweitälteste Sohn des Herrn auf Pretzsch, Christoph Ernst von Arnim (* 23. Mai 1676 in Pretzsch an der Elbe; † 5. März 1724 in Dresden) und dessen 1699 geheirateter Ehefrau Agnese Dorothee geb. von Kuhlau aus dem Hause Braunsdorf († 8. September 1731 in Muskau).[2] Von Arnims Vater war wie bereits der Großvater gräflich-Promnitzischer Kammerpräsident und von 1707 bis 1724 kursächsischer Hofrichter.[3] Von Arnim hatte noch vier bekannte Geschwister:
- Gottlob Carl Ferdinand von Arnim (1704–1758), ältester Bruder, seit 1729 kursächsischer Offizier im Margenschen Regiment, starb in Pirna.
- Carl Ludwig Christian von Arnim (1708–1739), seit 1731 kursächsischer Offizier, starb in Ungarn.
- Dorothee Henriette Ernestine von Arnim ⚭ Kaspar Leonhard von Prittwitz und Gaffron (* 1702),
- Johann Friedrich von Arnim (1717–1739), jüngster Bruder, war Page am fürstlich-Anhalt-Köthenschen Hof.
Johann Rudolph Maximilian von Arnim heiratete in erster Ehe 1742 Regina Tugendreich von Schütz († vor 1750). Das Ehepaar hatte eine Tochter:
Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete von Arnim am 12. Januar 1751 in Oelzschau Henriette Louise geb. Wessenig (* 11. Juni 1723; † 24. Januar 1795 in Dresden). Diese Ehe blieb wahrscheinlich kinderlos.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Johann Rudolph Maximilian von Arnim schlug wie einige Familienangehörige des sächsischen Astes seiner Familie eine militärische Karriere in der sächsischen Armee ein. Er entschied sich für eine Laufnahn in der sächsischen Artillerie, wurde Stückjunker in der sächsischen Feldartillerie und diente in den 1730er Jahren bereits als Premier-Lieutenant beim kursächsischen Corps d'Artillerie.[5] Am 17. März 1740 wurde von Arnim zum Stückhauptmann befördert und übernahm als solcher eine Batterie der Feldartillerie als Kommandeur. Als solcher nahm er auch am Erster Schlesischer Krieg von 1740 bis 1742 teil, 1745, auch am Zweiten Schlesischen Krieg.
Etwa zwei Jahre nach dem Krieg, am 16. März 1747 wurde von Arnim unter gleichzeitiger Beförderung zum Major zum Kommandeur eines Bataillons der Feldartillerie ernannt. Diesen Verband kommandierte er bis zum 3. Juni 1760, als von Arnim während des Siebenjährigen Krieges von 1756 bis 1763 zum Obrist-Lieutenant (Oberstleutnant) befördert und damit zum Vizekommandeur des sächsischen Feldartilleriekorps ernannt wurde.
Im Januar 1763 ernannte der sächsische Kurfürst Friedrich Christian von Sachsen von Arnim zum Obersten des Feldartilleriekorps, nach dem Tod des bisherigen Kommandeurs Generalmajor Schmidt 1764 auch zum Kommandanten des Korps. In der Dienststellung als Korpskommandeur der sächsischen Artillerie wurde von Arnim 1766 vom neuen Kurfürsten Friedrich August der Gerechte zum Generalmajor ernannt. Als solcher kommandierte er das Feldartilleriekoprs bis zu seiner Abberufung im Jahr 1769. Sein Nachfolger im Amt als Kommandeur der sächsischen Artillerie wurde Johann Friedrich Freiherr von Hiller. Von Arnim übernahm noch im gleichen Jahr, dann bis zu seinem Tod ein Verwaltungsamt in der sächsischen Armee als Oberzeugmeister.[6]
Von Arnim wurde am 18. Mai 1772 in Dresden beerdigt.[7] Im Sächsischen Staatsarchiv ist eine Archivale zur "Ob-, Re- und Konsignation der Sachen unter Verwaltung des verstorbenen Oberzeugmeisters Johann Rudolph Maximilian von Arnim" erhalten. Bis 1945 existierte ein lebensgroßes Ölgemälde im Schloss Boitzenburg, dem Sitz eines Teils seiner Familie aus der II. Linie der Adelsfamilie von Arnim, das seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges als verschollen gilt.
[Bearbeiten] Quellen
- Alfred von Kretschmar: Geschichte der kurfürstlich und königlich sächsischen Feld-Artillerie von 1620-1820, unter Benutzung archivalischer Quellen, Berlin 1876, S. 137f.
- Justus Perthes: Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, 4. Jahrgang, Gotha 1903, Digitalisat der ULB Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, S. 18ff.
- Johann Rudolph Maximilian von Arnim auf MyHeritage, Amthor Web Site, Anmeldung erforderlich
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Friedrich Bülau: Geheime Geschichten und räthselhafte Menschen, Sammlung verborgener oder vergessener Merkwürdigkeiten, 3. Band, Leipzig 1851, Digitalisat auf Google Books, S. 35
- ↑ Dr. Karl von Weber (Hrsg.): Archiv für die Sächsische Geschichte, Neue Folge, 4. Band, Leipzig 1878, Digitalisat auf Google Books, S. 173
- ↑ Hermann Graf von Arnim, Willi A. Boelcke: Muskau, Standesherrschaft zwischen Spree u. Neisse, 1978, Leseprobe auf Google Books, S. 501
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Christian Wilhelm Grundmann: Versuch einer Ucker-Märckischen Adels-Historie..., Band 1, Prenzlau 1744, Digitalisat auf Google Books, S. 116
- ↑ Instruktionen und Artikelbriefe für Artillerie- und Hauptzeughausbedienstete, Datensatz im Archivportal der Deutschen Digitalen Bibliothek
- ↑ Datensatz auf Ancestry
[Bearbeiten] Weblinks
- Porträt von Johann Rudolf Maximilian von Arnim, Digitalisat im Deutschen Zentrum für Kulturgutverluste