Meißner Dom
Der Meißner Dom ist als dreischiffige gotische Hallenkirche mit einem Querschiff eine der beeindruckendsten und größten Kirchen Sachsens in der nördlich von Dresden gelegenen Großen Kreisstadt Meißen. Seine Verwaltung obliegt dem Hochstift Meißen.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Baugeschichte und Beschreibung
Der Bau der Kirche begann 1265 und wurde unter Bischof Withego I. maßgeblich voran getrieben. Bereits vorher gab es an gleicher Stelle einen romanischen Vorgängerbau.
Der frühgotische Chor ist von einem zweigeschossigen Umgang umgeben. Im Anschluss folgt ein kleiner Kreuzgang. An der Ostseite befindet sich die Maria-Magdalenen-Kapelle, die gegen Ende des 13. Jahrhunderts erbaut wurde. An der Nordostseite liegt die im 16. Jahrhundert errichtete Sakristei.
Anfang des 15. Jahrhunderts wurde das Langhaus und die Untergeschosse der Westtürme errichtet. Das dritte Obergeschoss der beiden Westtürme wurde innerhalb von zehn Jahren von 1471 bis 1481 durch Arnold von Westfalen († 1480/81 in Meißen) erbaut. Das vierte Geschoss, die achteckigen Aufsätze und Helme entstanden im Zuge des neugotischen Ausbaus in den Jahren 1904 bis 1909 durch Carl Schäfer (1844-1908).
Die Fürstenkapelle oder auch Dreikönigskapelle genannt, wurde nach 1423 vor dem Westportal erbaut. Die Georgskapelle dagegen stammt aus der Zeit um etwa 1530. Noch älter ist die zweistöckige Johanniskapelle, die aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts stammt.
1581 wurde das Kirchenhaus evangelisch. Seit dem Bestehen des Doms wurden 50 Altäre gebaut, von denen allerdings nur drei erhalten sind:
- Der Flügelaltar im Hochchor aus der Spätgotik von einem unbekannten niederländischen Meister wurde etwa 1500 hergestellt.
- Der Laienaltar vor dem Lettner ist eine Arbeit aus der Werkstatt von Lucas Cranach (1475-1553 und wurde um 1526 geschaffen.
- Der Flügelaltar in der Georgskapelle stammt von Lucas Cranach d.Ä. selbst und ist aus dem Jahre 1534.
[Bearbeiten] Weitere Sehenswürdigkeiten im Dom
- Steinskulpturen aus dem 13. Jahrhundert, u.a. die Stifter des Doms Kaiser Otto I. (912-973) und seine Gemahlin Adelheid (931-999). Beide Skulpturen stehen an der Nordseite. An der Westseite befinden sich die Skulpturen vom Heiligen Johannes und dem Heiligen Donatus. Beiden Heiligen ist der Dom geweiht und trägt auch ihren Namen.
- Grabdenkmäler mit Bronzegrabplatten von Georg dem Bärtigen (1471-1539) und seiner Gemahlin, der Herzogin Barbara von Polen (1478-1534). Beide befinden sich in der Georgskapelle.
- Grabmal von Friedrich dem Streitbaren (1370-1428) in der Fürstenkapelle.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten in unmittelbarer Nähe
- Bischofsschloß am Domplatz, Bauzeit 1476 bis 1518, spätgotischer Bau
- Domherrenhöfe am Domplatz: 1526 erbaute Domdechantei; zweistöckiges barockes Domherrenhaus, erbaut 1726 bis 1728; spätgotische Dompropstei, erbaut 1497 bis 1503
- Albrechtsburg, dreigeschossiges Bauwerk, entstand von 1471 bis 1489 anfangs unter Leitung von Arnold von Westfalen. Ab 1710 befand sich in der Albrechtsburg die Produktionsstätte der Meißner Porzellan-Manufaktur, wo auch Johann Friedrich Böttger (1682-1719) als erster Administrator wirkte. Die Produktion auf der Albrechtsburg wurde bis 1864 beibehalten.
- Kornhaus, wurde gleichzeitig mit der Albrechtsburg erbaut und diente als Marstall, Gäste- und Vorratshaus.
[Bearbeiten] Quellen
- Knaurs Kulturführer Deutschland, Alle Bundesländer in einem Band, Lizenzausgabe der Bertelsmann Club GmbH Gütersloh, Droemersche Verlagsanstalt Th. Knaur Nachf., München 1993