Kasematten
Als Kasematten werden die unterirdischen Festungsanlagen der Festung Dresden bezeichnet, welche im Bereich Terrassenufer/Brühlsche Terrasse bis heute erhalten zu besichtigen sind. Die Festungsanlagen wurden im 16. Jahrhundert errichtet.
Das Museum Festung Dresden wurde ursprünglich vom Verein Brühlsche Terrasse e. V. betrieben. Der Verein gründete sich am 21. Januar 1991 aus 22 Interessierten. Die Bürger begannen unbürokratisch und auf eigene Faust, die historischen Anlagen freizulegen. Im Jahr 1992 öffnete das Museum erstmals. Bis 1993 gruben die Vereinsmitglieder die Festungsanlage aus, im gleichen Jahr wurde das Museum Teil des neugegründeten Schlossbetriebes „Schlösser und Gärten Dresden“. Ins Museum gelangte man vom Georg-Treu-Platz aus. Das Vereinszentrum befindet sich in der ehemaligen Bastion „Piatta Forma“ unter dem Rietschel-Denkmal. Der Zugang erfolgt vom Terrassenufer aus (gegenüber Servicepavillon der Sächsischen Dampfschifffahrt).[1]
Seit dem Umbau 2017–2019 trägt die neue multimediale Ausstellung den Namen Festung Xperience. Der Zugang erfolgt über einen Aufzug direkt von der Brühlschen Terrasse bzw. vom Terrassenufer, unterhalb des Brühlschen Gartens. Am Georg-Treu-Platz befindet sich der Ausgang.
[Bearbeiten] Chronik
- ab 1519: Befestigung der Stadt mit Erdwällen, Basteien und breiten Wassergräben (unter Herzog Georg dem Bärtigen)[2]
- 1545–1554[3]/1555: Erbauung der Stadtbefestigung mit Bastionen unter Einbeziehung des Dorfkerns an der Frauenkirche (Baumeister Caspar Voigt von Wierandt im Auftrag von Herzog/Kurfürst Moritz)[2]
- 1589/1591: Umbau/Erweiterung durch Paul Buchner (Jungfernbastion, Entfall Ziegeltor, Neubau Pirnaisches Tor)[2]
- 1721: Benennung der Bastionen nach römischen Göttern[2] (Venus, Mars, Jupiter, Merkur, Saturn, Luna, Sol)
- 1809–1821: Entfestigung der Stadt: Abriss der bzw. Verfüllung der Festigungsanlagen; Die Festungsanlagen unter der Brühlschen Terrasse verbleiden aus Rudiment.[4]
- Nutzung als Luftschutzräume im Zweiten Weltkrieg
- 1960er Jahre: erste Ausgrabung der Festungsanlagen[5]
- 1968: Eröffnung des Studentenclub Bärenzwinger in den kleinen Tonnen[6]
- 1986: Eröffnung der Großen Tonne als Veranstaltungssaal[6]
- 21. Januar 1991: Gründung des Dresdner Verein Brühlsche Terrasse e.V.[5][1]
- 1992: Eröffnung des Museums Festung Dresden im Bereich der kleinen Bastion
- 2000: Übergang der Großen Tonne des Bärenzwingers an die evangelisch-reformierte Gemeinde
- 2004: Bezug der Piatta Forma durch den Dresdner Verein Brühlsche Terrasse e. V.[1]
- 2017: Beginn des Museums-Umbaus; weiterhin Führungen am Vereinszentrum des DVBT in der Bastion Piatta Forma
- Dezember 2019: Wiedereröffnung des Museums nach Umgestaltung mit multimedialem Konzept als Festung Xperience
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ a b c Christine Pohl: Stadtgeschichte unter dem Terrassenufer. In: Wochenkurier 16.3.2016, S. 2
- ↑ a b c d Dresdner Verein Brühlsche Terrasse e.V.: Geschichte. 2020.
- ↑ Dresdner Verein Brühlsche Terrasse e.V.: Die Festung. 2019.
- ↑ Bruno Krause: Die geschichtliche Entwickelung der Residenzstadt Dresden. 1893. Band 2, Seite 48.
- ↑ a b Dresdner Verein Brühlsche Terrasse e.V.: Wiederentdeckung. 2014.
- ↑ a b Studentenclub Bärenzwinger: Geschichte.
[Bearbeiten] Weblinks
- Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten: Festung Dresden – Bastion im Herzen der Stadt.
- Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten: Festung Dresden – Geschichte in fünf Episoden.
- Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten: Festung Xperience.
- Vereins-Website Dresdner Verein Brühlsche Terrasse e. V.
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Museum Festung Dresden“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Dresdner Befestigungsanlagen“
- Bilder zum Thema „Dresdner Befestigungsanlagen“ auf Wikimedia Commons