Paul Grenser
Dr. med. Paul Wilhelm Theodor Grenser (* 12. September 1843 in Leipzig; † 25. März 1912 in Dresden) war ein deutscher Arzt und Geburtshelfer, zuletzt im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Hofrats.
[Bearbeiten] Familie
Paul Grenser entstammte der ursprünglich aus Thüringen stammenden Familie Grenser, auch Gränsser, Grenzer oder Grentzer, aus der bekannte Musiker und Instrumentenbauer hervorgingen:
- Karl August Genser (1720–1807), kurfürstlich-sächsischer Hofinstrumentenmacher,
- Karl Augustin Grenser (1756–1814), Instrumentenmacher, ältester Sohn von (1),
- Johann Friedrich Grenser (1758–1794), königlich-schwedischer Kammermusiker und Oboist, Sohn von (1),
- Carl Augustin Grenser (1794–1864), Flötist und Komponist am Leipziger Gewandhaus, Sohn von (2),
- Friedrich August Grenser (1799–1861), Pauker und Violinist am Leipziger Gewandhaus, Sohn von (2),
- Friedrich Wilhelm Grenser (1805–1859), Violincellist in Leipzig, Sohn von (2).
Paul Grenser war der älteste Sohn des Arztes Woldemar Ludwig Grenser (* 2. Januar 1812 in Dresden–Neustadt; † 2. Juni 1872 in Dresden). Pauls Großvater war der Musikinstrumentenbauer Heinrich Grenser (1764–1813), ein Neffe und Schwiegersohn des kursächsischen Instrumentenmachers Karl August Genser (1720–1807). Paul Grenser hatte noch einen Bruder:
- Max Woldemar Johannes Grenser (1850–1913),[1] studierte Rechtswissenschaften, promovierte zum Dr. jur., wurde Jurist und zuletzt Senatspräsident beim Dresdner Oberlandesgericht im Rang eines Oberlandesgerichtsrats.
Paul Grenser war verheiratet. Seine Witwe, Laura Charlotte Grenser († 1927/28 in Dresden)[2] zog nach seinem Tod in die Schnorrstraße 4.[3] Paul und Laura Charlotte Grenser hatten einen Sohn:
- Hans Karl Woldemar Ludwig Grenser (1874–1910). Er legte 1892 seine Reifeprüfung an der Dresdner Kreuzschule ab,[4] studierte ebenfalls Medizin, promovierte zum Dr. med. und ließ sich als Spezialarzt für Chirurgie und Orthopädie zuerst in der Albrechtstraße 10,[5] später in der Johann-Georgen-Allee 23 nieder, arbeitete zudem in der Klinik in der Eisenstuckstraße 40 und wohnte in der Prager Straße 26.[6]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Paul Grenser schlug wie sein Vater eine medizinische Laufbahn ein, promovierte zum Doktor der Medizin und schrieb am 1. November 1866 seinen Aufnahmeantrag als Assistenzarzt an der Leipziger Frauenklinik, den Dr. med. Meissner positiv beantwortete.[7] Grenser ist erstmals im Leipziger Adressbuch von 1867 als Assistent des "Poliklinischen Instituts für Geburtshülfe" verzeichnet. Zu dieser Zeit wohnte er im dortigen Grimmaer Steinweg 56.[8]
Grenser blieb bis 1869 an der Leipziger Frauenklinik und zog dann nach Dresden in die Prager Straße 50, wo er sich als praktischer Arzt und Geburtshelfer sowie als Spezialarzt für Frauenkrankheiten niederließ.[9] 1875 zog er in die Christianstraße 3.[10] 1895 wurde Grenser zum königlich-sächsischen Hofrat ernannt. Im gleichen Jahr arbeitete er auch in der sogenannten „Klinik der grauen Schwestern“,[11] dem St. Josephstift.[12] Grensers Verdienste lagen vor allem bei der Erforschung von Frauenkrankheiten.
Paul Grenser wohnte zuletzt in der Christianstraße 5. Er starb im 69. Lebensjahr und wurde auf dem Trinitatisfriedhof in Johannstadt beerdigt.
[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)
- 1875: Ueber das gleichzeitige Vorkommen von Eierstocksgeschwülsten neben Fibroiden des Uterus
- 1875: Ueber Bewegung der mit den inneren Genitalien zusammenhängenden Geschwülste
- 1912: Zwei Ovariotomien, nebst Bemerkungen zur Drainage der Bauchhöhle [13]
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1900: Königlich-schwedisches Ehrenkreuz 3. Klasse
- 1902: Ritter 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Letztmalig im Adressbuch Dresden 1913, SLUB, S. 393
- ↑ Letztmalig im Adressbuch Dresden 1927/28, SLUB, S. 335
- ↑ Adressbuch Dresden 1913, SLUB, S. 393
- ↑ Ecce der Crucianer, 1918 auf digital.staatsbibliothek-berlin.de
- ↑ Adressbuch Dresden 1904, SLUB, S. 370
- ↑ Adressbuch Dresden 1910, SLUB, S. 370
- ↑ Katalog der Handschriften der Universitäts-Bibliothek Leipzig ..., Band 1,Teil 2, Harrassowitz-Verlag Wiesbaden 2002, Online-Leseprobe auf Google Books, S. 123, ISBN 3-447-04556-6
- ↑ Adressbuch Leipzig 1867, SLUB, S. 142
- ↑ Adressbuch Dresden 1870, SLUB, S. 105
- ↑ Adressbuch Dresden 1876, SLUB, S. 130
- ↑ Adressbuch Dresden 1896, SLUB, S. 279
- ↑ Adressbuch Dresden 1897, SLUB, S. 191
- ↑ Weibliche Geschlechtsorgane: Dritter Teil Die Krankheiten des Eierstockes, John Miller, Online-Leseprobe und -suche auf Google Books, S. 976