Preußstraße
Die Preußstraße in Loschwitz entstand mit der weiteren Bebauung südlich des Gasthofes "Weißer Adler". Südlich der Alexanderstraße wurde nach 1895 die Adlerstraße (heute Am Weißen Adler) verlängert und eine L-förmige Straße zurück zur Alexanderstraße angelegt. Mit Gemeinderatsbeschluß vom 7. April 1897 wurde die neue Straße „zu Ehren des Förderers und Ausführers der Fischer’schen Straßen, Bankdirektor Christian Friedrich Lorenz in Blasewitz 'Lorenz-Straße' benannt.“ Weitere Erläuterungen zu den Baumaßnahmen gibt es auch unter der Fischerstraße.
Mit Beschluß vom 6. November 1901 wurde die Lorenzstraße in Gabelsbergerstraße umbenannt. Der Grund war eine Bitte des Stenographenverbandes um Benennung einer Straße nach Franz Xaver Gabelsberger. Bankdirektor Lorenz hatte jedoch seinerzeit gebeten, eine Straße nach ihm zu benennen. Deshalb empfahl der Bauausschuß „dem Gemeinderate, seinen letzten Beschluß zurückzuziehen“. Am 4. Dezember 1902 beschloss der Gemeinderat, die Lorenzstraße auch fernerhin so zu benennen. Stattdessen wurde ein Teil der heutigen Malerstraße ab diesem Tag mit Gabelsbergerstraße benannt.
Am 14. Juli 1915 beschloss der Gemeinderat die Aufhebung des Namens Lorenzstraße und diese Straße Hindenburg-Straße neu zu benennen, „dem siegreichen Führer der deutschen Armeen im Osten zu Ehren“.
Auf einem Plan von 1922 gab es auch noch die Bezeichnung Gocht-Straße, die aber wurde wahrscheinlich nicht offiziell verwendet.
Nach der Eingemeindung von Loschwitz erfolgte eine Umbenennung. 1921 gab es in Johannstadt bereits eine Hindenburgstraße (heute Käthe-Kollwitz-Ufer). Deshalb wurde die gleichnamige Straße in Loschwitz ab 1. Juni 1926 Hugo-Preuß-Straße genannt[1]. Hugo Preuss (1860-1925), Staatsrechtslehrer und demokratischer Politiker, war von Februar bis Juni 1919 Reichsinnenminister. Er erwarb sich besondere Verdienste als Mitverfasser der im Juli 1919 angenommenen Weimarer Reichsverfassung.
Die nächste Umbenennung erfolgte ab 15. Mai 1933 in Scheubnerstraße nach M. E. von Scheubner-Richter, gefallen 9. November 1923 an der Feldherrenhalle in München. Am 24. Juli 1945 wurde die Straße dann (im Rahmen der Straßenumbenennungen 1946) wieder rückbenannt in Preußstraße (diesmal ohne Vornamen)[2]
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Nr. 5: Kulturdenkmal, Wohnung von Wilhelm Naegler, Klimatologe[3]
- Nr. 10: Kulturdenkmal Paulus-Villa
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ deutschsprachige Wikipedia: Hugo Preuss
- ↑ Stadtmuseum/Kr Straßennamen, SZ vom 16.10.1997
- ↑ Adressbuch von 1943/44