Rudolph Christian Friedrich von Glafey

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Rudolph Christian Friedrich von Glafey, geboren als Rudolph Christian Friedrich Glafey (Klaffeim), auch Rudolf von Glaffey (*6. August 1741 in Dresden; † 3. Juli 1816 auf Gut Bellevue in Zwickau) war ein anfangs kurfürstlich-sächsischer, später königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt als Regimentskommandeur eines sächsischen Infanterieverbandes im Rang eines Generalmajors. Er war Besitzer des Gutes Bellevue in Zwickau.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Rudolph Christian Friedrich Glafey entstammte der ursprünglich bürgerlichen Familie Glaffen/Glafey mit dem Stammvater Anton Glaffen (um 15001560), Bürger zu Winzig. Von Glafeys Großvater war der Magdeburger Kaufmann Adam Klaffheim (16631720), der ab 1700 in der kursächsischen Armee diente und später als Kaufmann in Reichenbach im Vogtland arbeitete.

Rudolph Glafey war das vierte Kind und der dritte Sohn des Rechtshistorikers und Philosophs Adam Friedrich Glafey (Klaffeim) (* 16. Januar 1692 in Reichenbach im Vogtland; † 12. Juli 1753 in Dresden) aus dessen zweiter, 1737 in Altdorf bei Nürnberg geschlossenen Ehe mit Christiane Clara geb. Rinck von Dorstig (* 7. August 1710 in Nürnberg; † 31. März 1777 in Stötteritz bei Leipzig), Tochter des Universitätsprofessors und Primarius zu Altdorf bei Nürnberg, Dr. Eucharius Gottlieb Rinck von Dorstig (16701745). Aus dieser Ehe seines Vaters hatte er noch zwei Brüder, die das Erwachsenenalter errichten:

Aus der ersten Ehe seines Vaters mit Christiane Elisabetha geb. Becker (1700)–vor 1736) hatte von Glafey einen Halbbruder, der das Erwachsenenalter erreichte:

Glafeys Vater erhielt am 3. September 1748 durch den deutschen Kaiser Franz von Lothringen für sich und seine Nachkommen die Erhebung in den erblichen Reichsadelstand mit dem Namen „von Glafey“.

Rudolph von Glafey heiratete 1767 in erste Ehe Anna Sabina Josepha geb. Romeis († 23. Juli 1768 in Stötteritz), die aus dem Raum Würzburg stammte. Dieser Ehe entstammte eine Tochter, die früh starb. In zweiter Ehe heiratete von Glafey am 21. Februar 1771 Friederike Sophie geb. Kalx (* 1749; † 22. November 1778 in Dresden), Tochter des kursächsischen Regiments-Quartiermeisters Hermann Christian Kalx. Aus dieser Ehe stammten ein Sohn und vier Töchter:

Von Glafey heiratete in dritter Ehe im Herbst 1779 Johanna (Jeanette) Elisabeth geb. von Uechtritz (* 21. Dezember 1758 in Erfurt; † 7. Januar 1837 in Blasewitz bei Dresden), Tochter des Joseph Jedidha von Uechtritz in Erfurt. Aus dieser Ehe stammten nochmals drei Töchter, u.a.:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von Glafey wuchs in seiner frühen Kindheit mit seinen Eltern in der Dresdner Neustadt im dortigen Ratsbrauhaus auf, wo sein Vater zu jener Zeit als Hofrat und geheimer Archivarius eine Wohnung hatte.[2] Von Glafey entschied sich für eine militärische Karriere und trat im 18. Lebensjahr, 1759 als Kadett in die sächsische Armee ein. Am 19. August 1760 erhielt er sein Patent als Fähnrich und damit als Offiziersanwärter, noch während des Siebenjährigen Krieges.

Am 1. August 1763 erhielt von Glafey sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdiestgrad als Sous-Lieutenant. Bereits rund ein Jahr später, am 21. August 1764 wurde er zum Premier-Lieutenant befördert. 1768 diente er in Leipzig im 1. Bataillon des damaligen sächsichen Infanterie-Regiments Kurfürstin, das später von dem Generalleutnant Gustav Adolph von Bennigsen übernommen wurde. Von 1773 bis 1776 wohnte von Glafey in Lützen, wo er kurzzeitig bei den dort stationierten Karabiniers diente. 1777 kehrte er für einen kurzen Aufenthalt in seine Geburtsstadt nach Dresden zurück.

Ab 1778 diente von Galfey im Regiment Kurfürst, das mit dem Stab und das 1. Bataillon in Zeitz stioniert war, wo er anfangs eingesetzt war. 1780 wurde er in das 2. Bataillon nach Weißenfels versetzt. Die Grenadierkompanien des Regiments waren dagegen in Borna stationiert. Von Glafey diente noch 1783 als einer der ältesten Premierleutnants im Regiment Kurfürst, das seit 1778 unter der Führung von Oberst Wolf Reinhard von Hartitzsch stand. Am 13. Oktober 1784 wurde von Glafey zum Stabskapitän befördert und übernahm als Kompaniechef eine Einheit im Regiment Kurfürst. In diesem Regiment erhielt von Glafey am 4. Juni 1787 seine Beförderung zum Major. Er war damit Stabsoffizier und zugleich Kommandeur eines der beiden Bataillone im Regiment Kurfürst.

Am 8. August 1794 wurde von Glafey unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberstleutnant neuer Bataillonskommandeur und stellvertretender Regimentskommandeur des kursächsischen Regiments „Prinz Clemens“ in Langensalza. Weitere Einheiten des Regiments waren in Tennstedt, Weißensee und Thamsbrück, heute alles Orte in Thüringen.

Am 5. Dezember 1800 erhielt von Glafey vom sächsischen Kurfürsten seine Beförderung in den Rang zum Oberst. Damit wurde er am gleichen Tag Kommandeur des Infanterie-Regiments des Generalmajors von Lindt, das ab 1801 vom Generalleutnant von Rechten übernommen wurde. Der Stab und das 1. Bataillon des Truppenteils befanden sich in Zwickau, wohin er mit seiner Familie zog. Vom 2. Bataillon seines Regiments waren zwei Kompanien in Schneeberg disloziert, zwei weitere im vogtländischen Plauen. Die zwei Grenadierkompanien waren in Neustadt an der Orla stationiert. Ein Teil des Regiments war ab 1805 Teil des mobilen Truppenkorps zur Sicherung der Landesgrenzen vor dem Ausbruch des Vierten Koalitionskrieges. Mit seinem Regiment nahm von Glafey an der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 teil.

Aufgrund der verlorenen Schlacht wechselte das Kurfürstentum die Seiten, trat dem Rheinbund und der Allianz mit Naopoleons Frankreich bei, wurde zum Königreich erhoben und kämpfte ab diesem Zeitpunkt gegen das vorher verbündete Preußen. Von Glafey blieb bis Ende 1806 Regimentskommandeur des Regiments von Rechten im Rang eines königlich-sächsischen Obersts.

Am 18. Januar 1807 erhielt von Glafey vom sächsischen König Friedrich August der Gerechte die Beförderung zum Generalmajor und wurde gleichzeitig zum Kommandeur des Infanterie-Regiments „Prinz Anton“ ernannt, nachdem dort Ende 1806 Generalmajor von Schönberg gestorben war. Der Stab und das 1. Bataillon des Regiments waren in Großenhain, weitere Einheiten waren in Doberlug, in Kirchhain und in Kamenz stationiert. Von Glafey führte das Regiment nur eine kurze Zeit. Am 27. April 1807 wurde von Glafey auf eigenes Ersuchen unter Fortzahlung einer gesetzlichen Pension und der Erlaubnis des Tragens der Generalsuniform in der Öffentlichkeit als Generalmajor a.D. (außer Dienst) in den Ruhestand verabschiedet. Damit kehrte von Glafey nach Zwickau auf sein Gut Bellevue (auch „Gütchen“ Belle Vue) zurück, wo er seinen Lebensabend verbrachte und schließlich auch starb.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Carl Samuel Hoffmann: Historische Beschreibung der Stadt, des Amtes und der Diöces Oschatz..., 2. Teil, Oschatz 1817, Digitalisat auf Google Books, S. 235f.
  2. Das Jetztlebende Königliche Dreßden, 1740, Digitalisat der SLUB, S. 48.
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