SG Motor Dresden-Trachenberge
Die SG Motor Trachenberge ist ein Sportverein aus dem Nordwesten Dresdens. Hervorgegangen aus der im Jahre 1949 gegründeten Volkssportmannschaft Nähmatag Dresden, wurde der Verein am 5. Februar 1952 als BSG Motor Trachenberge-West gegründet und 1975 in BSG Motor Dresden-Trachenberge umbenannt. Am 14. September 1990 schließlich folgte im Zuge der Wiedervereinigung Deutschlands die Eintragung ins Vereinsregister unter dem heutigen Namen.
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[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Vereinsgründung
Die Entwicklung des Vereins begann mit einer Gruppe fußballbegeisterter Arbeiter aus dem damaligen VEB NTW (Nähmaschinenteilewerke) Dresden. Sie schlossen sich zu zwei Mannschaften zusammen und bestritten schon wenige Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges einige Freundschaftsspiele gegen andere Volkssportler. Das erste offizielle Spiel fand am 3. August 1949 gegen die Betriebssportgemeinschaft Sachsenverlag Dresden, Vorgänger der BSG Rotation Dresden, statt und wurde von Trachenberge mit 2:0 gewonnen. Am 22. November 1950 bestritten Spieler aus den beiden NTW-Werken in Pieschen und Radebeul ihr erstes gemeinsames Spiel gegen Lok Meißen. Seit dieser Zeit sind rot und weiß die Mannschaftsfarben.
Am 5. Februar 1952 erfolgte die Gründung der BSG Motor Trachenberge-West. Nach einem Beschluss des Deutschen Sportausschusses der DDR vom März 1951 hatten Betriebssportgemeinschaften von Trägerbetrieben aus den Bereichen Maschinen- und Fahrzeugbau den Namen Motor zu führen. Zunächst bestand die BSG aus den Sektionen Fußball, Kegeln und Tischtennis, wobei die Fußballer von Anfang an die größte und bedeutendste Sektion waren.
[Bearbeiten] Abteilung Fußball
Das erste Fußballspiel der Vereinsgeschichte fand am 3. März 1952 zwischen der BSG Motor Trachenberge-West und HO Freital statt (Endstand 5:3). Im Herbst 1952 nahm man schließlich den Punktspielbetrieb auf. Nach zwei Jahrzehnten recht erfolglosen Fußballs in der zweiten und ersten Kreisklasse begann 1972 eine bessere Zeit: Der ersten Mannschaft der BSG Motor gelang als erstem Vertreter der zweiten Kreisklasse überhaupt, den Dresdner FDGB-Kreispokal zu gewinnen (2:1 gegen Stadtmeister Empor Löbtau). In der folgenden Saison drang man bis ins Halbfinale des Bezirkspokals vor und warf auf dem Weg dorthin u.a. Motor Robur Zittau aus dem Rennen. Anschließend folgte der Durchmarsch von der zweiten Kreisklasse in die Bezirksklasse. Nach der Kreismeisterschaft 1975 stieg die Mannschaft auf und die BSG benannte sich aufgrund des größeren Wirkungsgebiets in Motor Dresden-Trachenberge um. Zwischen 1975 und 2007 spielte man 32 Spielzeiten in Folge in den verschiedenen Staffeln der Bezirksklasse, ohne zwischendurch auf- oder abzusteigen. Dies ist ein sachsenweiter Rekord. Erfolgreich war auch die fußballerische Jugendarbeit zur DDR-Zeit. Die BSG brachte bekannte Namen wie Dirk Losert (später Dynamo Dresden, 1. FC Magdeburg, Dresdner SC) und Klaus Müller (DDR-Nationalspieler, 1973 bis 1981 Dynamo Dresden) hervor. Einer der größten Erfolge des Vereins war schließlich die Meisterschaft der Bezirksklasse-Staffel IV nach der Saison 1994/95. Allerdings scheiterte man in der Relegation gegen die anderen Staffelsieger am Aufstieg in die Bezirksliga. In der Saison 2007/08 nahm Motor Trachenberge mit insgesamt zehn Mannschaften, davon sieben Juniorenteams (und davon wiederum zwei in Spielgemeinschaften mit dem VfB Hellerau-Klotzsche), am laufenden Punktspielbetrieb teil. Die erste Herrenmannschaft spielte nach ihrem Abstieg in der Stadtliga Dresden.
In die Abteilung Fußball ist außerdem die seit 1963 (zunächst Freundschaftsspielbetrieb und seit 1972 im Punktspielbetrieb) bestehende Freizeitsportmannschaft Trachenberge, gegründet von Mitarbeitern des VEB Nähmatag, integriert, die seit 1992 in der höchstmöglichen Liga (Stadtliga) spielt und in der Saison 1995 die Meisterschaft errang.
[Bearbeiten] Abteilung Tischtennis
Im Jahre 1982 kam eine dauerhafte Tischtennis-Sektion zur BSG hinzu. Gegründet wurde sie durch Berndt Schmidt. Aufgrund seiner herausragenden Leistungen, die er lange Zeit auf nationalen und internationalen Wettbewerben unter Beweis stellte, gehörte er dem sogenannten Olympia-C-Kader der DDR an. Berndt Schmidt nahm 1995 an der EM der Tischtennis-Senioren in Wien teil, wo er natürlich unter dem Vereinsnamen SG Motor Trachenberge startete. Das 15-jährige Abteilungsjubiläum 1997 wurde nach gerademal einjähriger Stadtligazugehörigkeit durch den Aufstieg in die Bezirksklasse gekrönt. Mittlerweile spielt man in der Bezirksliga.
[Bearbeiten] Jüngere Vereinsgeschichte
Schon 1982 erreichte die BSG Motor ein Maximum bei der Mitgliederzahl. In den damals insgesamt sieben Sektionen und vier allgemeinen Sportgruppen trieben 515 Personen aus den VEB Nähmaschinenteilewerke, MLW Anlagenbau und Feinmeß Sport. In der Wendezeit wurde der VEB NTW abgewickelt, was auch für die BSG weitreichende Folgen hatte. Seit dem 14. September 1990 ist sie als Sportgemeinschaft Motor Dresden-Trachenberge e.V. im Vereinsregister des Kreisgerichtes vermerkt. Die Mitgliederzahlen sanken zu dieser Zeit stark. Bis heute verblieben noch ca. 250 Mitglieder im Verein, davon allein über 150 in der Abteilung Fußball. Weitere Abteilungen sind Tischtennis, Volleyball und Fitnessgymnastik, bis vor wenigen Jahren auch noch Badminton und Kegeln. Wettkampfsport betreiben nur die Abteilungen Fußball und Tischtennis.
[Bearbeiten] Erfolge der Abteilung Fußball
- FDGB-Kreispokalsieg Dresden 1972
- Bezirkspokal-Halbfinale 1973
- Kreismeister Dresden 1975
- Bezirksklasse-Staffelsieger 1995
- Meister Stadt Dresden Freizeitsport 1995
- Pokalsieger Stadt Dresden Freizeitsport 1996
- 32-jährige ununterbrochene Zugehörigkeit zur Bezirksklasse
[Bearbeiten] Sportstätten
Die Spielstätte des Vereins, der bereits zu DDR-Zeiten so genannte Sportplatz Aachener Straße, ist im wahrsten Sinne des Wortes die erste Adresse unter den Sportplätzen Deutschlands. Er liegt im Dresdner Stadtteil Trachau, genauer gesagt in einem weiten Innenhof der Hans-Richter-Siedlung, dem wohl bedeutendsten Beispiel des Neuen Bauens in Dresden. Schon während der Planungsphase dieser achsensymmetrischen Anlage gegen Ende der 20er Jahre war ein Sportplatz auf dem Gelände vorgesehen. Er wurde aber in den 30er und 40er Jahren noch nicht vorwiegend als Fußballplatz, sondern auch für andere Sportarten genutzt. So konnte man auf der unmittelbar südlich benachbarten Freifläche im Winter Schlittschuh laufen. Als ab 1952 die Betriebssportmannschaft des Nähmaschinenteilewerks dauerhaft auf dem Areal Fußball spielen durfte, wurde ein Umbau in Angriff genommen. Die bisherige Ausrichtung des Rasenplatzes in Ost-West-Richtung drehte man um 90 Grad, da in Nord-Süd-Richtung noch mehr Raum zur Verfügung stand, der nun optimal ausgeschöpft werden sollte. Im Laufe der Jahrzehnte kamen auf dem Gelände noch einige Sozialgebäude sowie das Sportcasino hinzu. Wegen des unmittelbar nördlich gelegenen, leicht gebogenen Elbhangs wird der Sportplatz manchmal scherzhaft als jener mit der größten Naturtribüne Mitteleuropas bezeichnet.