Wilhelm-Franke-Straße
Die Wilhelm-Franke-Straße in Leubnitz-Neuostra ist Teil eines alten Weges, der in früheren Zeiten aus der Stadt heraus in die südlichen Teile von Sachsen führte, also Richtung Böhmen. Eine durchgehende Bezeichnung gab es erst nach der Eingemeindung von Leubnitz-Neuostra. Der nördliche Teil zwischen der Dohnaer Straße und der Spitzwegstraße war vor 1898 Teil der Grenze zwischen Neuostra und Leubnitz. In beiden Dörfern wurde sie als Dohnaer Straße bezeichnet. Nach dem Zusammenschluss beider Dörfer wurde sie ab 1899 unter dem Namen Dresdner Straße im Adressbuch geführt. Die fast parallel verlaufende Staatsstraße stand dagegen im Adressbuch als Dohnaer (Staats-) Straße (bspw. 1904). Die Kreuzung mit der Spitzwegstraße war auch damals schon platzartig ausgebaut. Nach etwa 1910 wurde der Platz als Carolaplatz bezeichnet (bspw. im Adressbuch 1911). Allerdings gab es keine Häuser, die den Platz als Anschrift hatten. Wegen des bereits vorhandenen Carolaplatzes wurde die Bezeichnung nach der Eingemeindung von Leubnitz-Neuostra dort aufgehoben. Ab 1926 erscheint sie nicht mehr im Adressbuch. Der südliche Teil der heutigen Wilhelm-Franke-Straße trug wegen der fehlenden Bebauung lange Zeit keinen Namen. Nach 1910 gab es Bebauungspläne für den Süden des Ortes. Das Gebiet wurde im Adressbuch unter der Bezeichnung Süd-Ost-Kolonie geführt. Dort gab es ab 1913 eine Terrassenstraße und als Fortsetzung ab 1914 die Koloniestraße. Der Name Terrassenstraße wurde im Oktober 1912 beschlossen. Der Name erklärt sich aus der Oberflächengestaltung des Gebietes mit einem ebenen Teil, dem relativ steilen Hang und dem plateauartigen Teil im Süden. Der untere Teil an der Ostseite des Friedhofs wurde vor dem Ausbau zur Straße früher im Volksmund Friedhofsgasse und ab 1898 als Friedhofsweg bezeichnet. Nach der Eingemeindung wurden die bisherige Dresdner Straße und die Terrassenstraße unter dem gemeinsamen Namen Finkenfangstraße geführt (also ab 1926). Die Benennung bezieht sich auf den weiter südlich liegenden Berg Finckenfang. Der preußische General von Finck wurde im Gefecht von Maxen am 21. November 1759 gefangen genommen. Bei der Namensgebung wurde die ebenfalls genutzte Bezeichnung Finkenfang verwendet.[1] Der militärische Hintergrund wird es gewesen sein, dass der Straßenname der Umbenennungsaktion von 1946 zum Opfer fiel. Seit Juli 1946 trägt die Straße ihren heutigen Namen Wilhelm-Franke-Straße nach dem früheren Stadtverordneten und Antifaschisten Wilhelm Franke (1891–1945)[2]
Nahe der Kreuzung mit dem Heydenreichweg steht eine Wärmeübertragerstation. Das Gebäude wurde im Rahmen des DREWAG-Graffiti-Projekts künstlerisch gestaltet.
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Nr. 25: Ladengeschäft der Familie Hinkel seit etwa 1920: zunächst Verkauf und Reparatur von Nähmaschinen und Fahrrädern; bis Ende 2012 Motorradgeschäft (Inhaber Bernd Hinkel); seitdem Sitz der "Strategic Fire Solutions GbR" (international agierende Firma, die Rettungskräfte für Flughäfen, Erdöl- und Gasunternehmen sowie große Fabriken ausbildet)[3]
- Nr. 32: Fahrschule Hanusch
- Nr. 90: Hotel "Wyndham Garden"
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Karlheinz Kregelin: Das Namenbuch der Straßen und Plätze im Süden der Stadt Dresden. Manuskript, 2001.
- ↑ deutschsprachige Wikipedia: Wilhelm Franke
- ↑ Nora Domschke: Mit Kerosin im Blut. In: SZ 5.1.2016