Wilhelm Immanuel Bär

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Wilhelm Immanuel Bär

Wilhelm Immanuel Bär, auch Wilhelm Emanuel Bär (* 26. September 1812 in Königstein; † 19. Februar 1894 in Dresden)[1] war ein sächsischer Jurist und Verwaltungsbeamter im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Hof- und Ministerialrates im Ministerium des königlichen Hauses. Er war Generaldirektor des Hoftheaters und trug zuletzt den Titel eines Wirklichen Geheimen Rates.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Wilhelm Immanuel Bär entstammte der sächsischen Familie Bär. Er war der Sohn des Bürgermeisters in Königstein, Friedrich Gotthold Bär (auch Baer) (* 1768; † 8. Mai 1852 in Königstein). Sein Vater war Inhaber der Handelsfirma "Friedrich Gotthold Bär und Cons." sowie Schiffsherr und Handelsherr zu Königstein, Postelwitz, Schandau und Krippen.[2] Bärs Vater wurde für seine gemeinnützigen Verdienste mit der goldenen Carola-Verdienstmedaille ausgezeichnet.[3] Wilhelm Immanuel Bär hatte noch eine Schwester:

Bär heiratete Agnes Johanna Caroline Friederike geb. Freiin von Manteuffel aus dem Hause Tharandt (* 20. Juni 1817 in Tharandt; † 9. November 1869 in Dresden), Tochter des königlich-sächsischen Hof- und Jusizrates Ernst Friedrich Adam Freiherr von Manteuffel (17621822) und dessen zweiter, 1804 geheirateter Ehefrau Caroline von Gössnitz (17821841).[4] Das Ehepaar Bär hatte eine Tochter:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Wilhelm Immanuel Bär studierte Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig und ist erstmals 1843 im Staatshandbuch des Königreiches Sachsen als Gerichtsverwalter des Patrimonialgerichts von Jahnishausen im Gerichtsbezirk Meißen verzeichnet, wo Bär auch nach seinem Studium wohnte.[6] Dort wirkte er mindestens bis 1847.

1850 ist Bär als Syndikus des Domstiftsgericht zu Budissin (Bautzen), als Gerichtsverwalter des Domstiftsanteils Göda sowie der Patrimonialgerichte Mönchswalde, Singwitz mit Göda und Wilthen mit Irgersdorf, alle im Gerichtsbezirk Stolpen, und des Patrimonialgerichts Wehrsdorf bei Bautzen verzeichnet. Bär wohnte zu dieser Zeit in Bautzen. Als Syndikus war Bär außerdem außerordentlicher Beisitzer des Domstifts St. Petri zu Busissin als Konsistorialbehörde.[7] Bär wirkte und lebte in Bautzen bis 1853.

Im gleichen Jahr kam Bär nach Dresden, wo vom damaligen sächsischen König Friedrich August II. zum juristischer Rat in der Generalkommission für Ablösungen und Gemeinheitsteilungen im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Kommissionsrates berufen wurde.[8] Bär zog anfangs in Dresden in die Ostraallee 10c.[9] 1855 wurde Bär vom neuen sächsischen König Johann zum Ordenssekretär der königlichen Ordenskanzlei sowie zum Kabinettssekretär der königlichen Kabinettskanzlei mit Rang und mit Titel eines Geheimen Hof- und Ministerialrates ernannt.[10] Bärs Unterschrift als Sekretär befindet sich auf vielen Urkunden zu Ritterkreuz-Verleihungen.[11] 1860 zog Bär in den Brühlschen Garten 4,[12] ein königliches Gebäude,[13] wo er bis zu seinem Tod wohnte. Bär wurde zusätzlich zu seinen Hofämtern von 1866 bis 1867 zum Generaldierektor des Dresdner Hoftheaters ernannt.

Auch nach dem Tod von König Johann blieb Bär während der Regierungszeit von König Albert bis zu seinem Tod Kabinetts- und Ordenssekretär im Ministerium des königlichen Hauses. 1876 erhielt Bär vom König die Rangerhöhung zum Geheimen Rat,[14] Von 1889 zu seinem Tod im Jahr 1894 war Bär nochmals Generaldirektor des Hoftheaters in Dresden.[15] 1892 erhielt Bär von König Albert den Titel und den Rang eines Wirklichen Geheimen Rates, womit er den Ehrentitel "Exzellenz" tragen durfte.[16] Bär erhielt für seine Verdienste mehrere Großkreuze hoher fürstlicher Orden. Er wurde nach seinem Tod auf dem Trinitatisfriedhof begraben. 1914 erschien eine Erinnerungsschrift ("In piam memoriam") zu seinem Wirken.[17]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry
  2. Archivalie 09921 im Sächsischen Staatsarchiv
  3. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1843, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München, S. 273
  4. Genealogische Daten der Eltern: Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Christoph Friedrich von Mihlendorff Freiherr von Manteuffel“
  5. Familienseite Kümmel auf MyHeritage, Datensatz Carl Gottlob Siedel, Anmeldung erforderlich
  6. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1843, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München, S. 150
  7. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1850, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München, S. 81, 84, 91, 98, 101f., 242, 258
  8. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1854, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München, S. 273
  9. Adressbuch Dresden 1854, S. 13, SLUB
  10. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1854, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München, S. 72, 92
  11. Sachsens Orden auf www.herzovision.de
  12. Adressbuch Dresden 1861, S. 31, SLUB
  13. Häuserbuch Dresden 1894, S. 952, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1877, S. 33, SLUB
  15. Wilhelm Immanuel Bär in der Deutschen Fotothek
  16. Adressbuch Dresden 1893, S. 53, SLUB
  17. In piam memoriam auf Google Books

[Bearbeiten] Weblinks

Tafel 77, Wilhelm Immanuel Bär, Stadtmuseum Dresden, Porträtsammlung Otto Richter

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