Wilhelm von Low

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Wilhelm von Low (* 1731 in Warschau;[1]9. Juli 1816 in Dresden)[2] war ein anfangs königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Offizier und General, später königlich-sächsischer General, u.a. als Kriegsminister, Minister des Innern und zuletzt Kabinettsminister ohne Ressort (Portefeuille) Mitglied des königlichen Kabinetts im Rang eines Generalleutnants. Er war auch Generaltruppeninspektor der sächsischen Armee.[3]

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Wilhelm von Low entstammte der adeligen Familie von Low. Von Low war verheiratet. Auch seine Söhne wurden ebenfalls Offizier der sächsischen Armee:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Von Low schlug eine militärische Karriere in der königlich-polnischen und kurfürstlich-sächsischen Armee ein. Er wurde 1745, am Ende des Zweiten Schlesischen Krieges im Alter von 14 Jahren bereits zum Unteroffizier ernannt.

1750, im Alter von 19 Jahren, während der Zeit der Reduzierung der sächsischen Armee aufgrund angespannten sächsischen Staatshaushaltes wurde von Low Portepee-Fähnrich und damit Offiziersanwärter in der sächsischen Infanterie. Er erhielt aber erst sechs Jahre später, 1756, mit Ausbruch des Siebenjähriges Krieges sein Offzierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Sous-Lieutenant. 1761 wurde von Low zum Premier-Lieutenant befördert, 1777 zum Hauptmann. Bereits ein Jahr später, am 19. Mai 1778, kurz vor Beginn des Bayerischen Erbfolgekrieges wurde von Low unter gleichzeitiger Beförderung zum Major zum Bataillonskommandeur im Infanterie-Regiment des Generalleutnants Volpert Christian Riedesel Freiherr zu Eisenbach ernannt.

1789 zum Oberstleutnant und Stabsoffizier befördert, erhielt von Low zwei Jahre später, 1791 unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst vom sächsischen Kurfürsten Friedrich August der Gerechte das Kommando des Infanterie-Regiments Kurfürst, dem kurfürstlichen Leibregiment übertragen.[8] In dieser Dienststellung nahm er während des Ersten Koalitionskrieges in den Napoleonischen Kriegen mit dem sächsischen Korps an der Expedition an den Rhein gegen Frankreich teil und wurde noch 1795 zum Generalmajor ernannt. 1796 wurde er zum Generalinspekteur der sächsischen Infanterie ernannt.[9] In dieser Dienststellung blieb er bis Ende 1804. Ab spätestens 1797, bis zu seinem Tod wohnte von Low als Generalmajor im Haus 211 in der Wilsdruffer Gasse, das dem Vizekanzler Freiherr von Gärtner gehörte.[10]

Am 22. Juli 1804 zum Generalleutnant befördert, durfte von Low aufgrund dieser Rangerhöhung den Ehrentitel "Exzellenz" führen". 1805 wurde er vom sächsischen Kurfürsten zum Kabinettsminister und zum Staatssekretär ernannt. [11] Nach dem Vierten Koalitionskrieg, der Niederlage bei der 1806 verlorenen Schlacht bei Jena und Auerstedt und dem Beitritt Sachsens zum Rheinbund, musste von Low als Kabinettsminister zwar kurzzeitig zurücktreten, ist aber 1807 in der Rangliste der sächsischen Armee wieder als Kabinettsminister ohne Portefeuille und Chef seines gleichnamigen Regiments verzeichnet. Zu dieser Zeit war sein Regiment wie folgt disloziert:

  • 1. Grenadier-Compagnie unter Führung von Capitain Winter in Wittenberg
  • Leib-Compagnie unter Führung von Stabscapitain von Polenz in Luckau
  • Oberstens Compagnie unter Führung von Stabscapitain von Rackel in Luckau
  • Compagnie des Capitains von Bosse in Luckau
  • Compagnie des Capitains Pabst von Ohain in Luckau
  • 2. Grenadier-Compagnie unter Führung von Capitain Wetterhayn in Wittenberg
  • Oberstleutnant Compagnie unter Führung von Stabscapitain von Wangelin in Jüterbog
  • Compagnie des Capitains aus dem Winkel in Jüterbog
  • Compagnie des Capitains von Marwitz in Jüterbog
  • Compagnie des Capitains von Polenz in Jüterbog

Ab 1810 ist von Low nur noch als Kabinettsminister in der Rangliste verzeichnet, was er bis zum Ende der Napoleonischen Zeit blieb, war aber spätestens ab 1812 Chef des Linien-Infanterie-Regiments von Low mit dem Stab in Luckau. Zu seinem Regiment gehörte zu dieser Zeit:

Das Regiment von Low bildetet mit dem Schwesterregiment "Prinz Anton" die zweite Brigade der 1. königlich-sächsischen Infanteriedivision.[12] Von Low war zuletzt, in seinem Todesjahr einer von drei Kabinettsminister des Geheimen Königlichen Kabinetts. Als dienstältester Minister stand er in der Rangliste des Kabinetts an oberster Stelle, gefolgt von den anderen zwei Kabinettsministern:

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Nach den Ranglisten der sächsischen Armee ab 1807 bereits 1730 geboren.
  2. Stamm- und Rang-Liste der Königl.-Sächsischen Armee , Dresden 1815/16, Digitalisat der SLUB, S. 25
  3. Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaftm Band 103, 1943, Digitalisat auf Google Books, S. 28
  4. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, Digitalisat der SLUB, S. 329
  5. Königlich-sächsischer Hof- und Staats-calender. 1813., Digitalisat auf Hathi Trust, S. 238
  6. Nachtrag zu den Stamm- und Ranglisten der Königl. Sächs. Armee, 1815, Digitalisat der SLUB, S. 4
  7. Dresdner Adress-Kalender 1811, S. 107, SLUB
  8. Protokoll über die von Wilhelm von Low, Oberst und Kommandeur des Infanterie-Regiments Kurfürst erlassenen Befehle, Archivale 11340 Infanterie-Formationen im Hauptstaatsarchiv Dresden
  9. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender. 1800, Digitalisat auf MDZ, S. 228
  10. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, Digitalisat der SLUB, S. 53
  11. Churfürstlicher sächsischer Hof- und Staats-calender. 1806., Digitalisat auf Hathi Trust, S. 231
  12. Jürg Nagel: Sächsische Soldaten 1810 bis 1815: Kurze illustrierte Geschichte der Königlich Sächsischen Armee..., Leipzig 2015, Leseprobe auf Google Books
  13. Dresdner Adress-Kalender 1816, S. 38, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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