Bernhard von Miltitz

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Wappen der Adelsfamilie von Miltitz

Centurius Wilhelm August Bernhard von Miltitz (* 31. August 1824 in Siebeneichen bei Meißen; † 24. Januar 1880 in Dresden) war ein königlich-sächsischer und kaiserlich-österreichischer Offizier, später auch sächsischer General, zuletzt als Stadtkommandant von Dresden im Rang eines Generalleutnants. Er war zudem Kommendator des sächsischen Johanniter-Ordens. Ihm zu Ehren wurde in Oschatz der Miltitzplatz benannt.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Centurius Wilhelm August Bernhard von Miltitz entstammte der Familie von Miltitz, die eines Stammes mit der Familie von Maltitz ist, aus dem Meißnischen Uradel mit dem Stammsitz Miltitz. Die Familie wird erstmals 1186 mit Theoderich von Miltitz urkundlich erwähnt. Bernhard von Miltitz entstammt der II. (im Mannesstamme erloschenen) Linie mit dem Stifter Ernst Haubold von Miltitz (17391774), Herr auf Oberau, Batzdorf und Siebeneichen, kurfürstlich-sächsischer Amtshauptmann und Oberstleutnant der Leib-Grenadier-Garde.

Bernhard von Miltitz war das dritte Kind und der zweite Sohn des preußischen Generalleutnants Dietrich von Miltitz (* 30. Januar 1769 in Oberau; † 29. Oktober 1853 in Siebeneichen) aus seiner zweiten, 1820 geschlossenen Ehe mit Charlotte Auguste geb. von Lehsten-Dinglestädt (17911860). Aus der ersten Ehe seines Vaters mit der gebürtigen Engländerin Sara Anna geb. Constable (17741819) hatte Bernhard von Miltitz acht Halbgeschwister, u.a.:

Aus der zweiten Ehe seines Vaters hatte Bernhard von Miltitz noch fünf Geschwister:

Bernhard von Miltitz heiratete am 24. Mai 1870 in Hohenthurm Auguste Isidore geb. von Wuthenau aus dem Hause Glesien, geschiedene Gräfin von Hohenthal-Püchau (* 21. Mai 1831 in Dresden; † 11. April 1886 ebenda),[1] Tochter des Karl Adam Traugott von Wuthenau (17911862). Das Paar hatte keine Nachkommen. Von Miltitz Witwe ist ab 1881 als Generalleutnants Witwe in einer Wohnung in der zweiten Etage der Gewandhausstraße 1 verzeichnet,[2] wo sie bis zu ihrem Tod lebte.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Bernhard von Miltitz absolvierte seine höhere Schulbildung ab 1839 als Volontär und Kadett im Dresdner Kadettenhaus in der Dresdner Neustadt. Er begann in der untersten Klasse (4. Division) der Militärbildungsanstalt und beendete 1843 die Militärschule in der obersten Klasse (1. Division). Am 1. Januar 1844 wurde er zum Portepee-Junker und damit zum Offiersanwärter ernannt und in das 2. leichte Reiterregiment mit dem Stab nach Grimma versetzt. Dieses Regiment hatte weitere Schwadronen in Rochlitz und Borna. Kommandeur war zu dieser Zeit seit 1836 Oberst Christian Gottlob Friedrich Eckardt (* 1783).

Am 28. Dezember 1844 erhielt von Miltitz sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Secondé-Lieutenant mit gleichzeitiger Versetzung zum Dresdner Gardereiterregiment, allerdings dort in die 5. Schwadron, die in Pirna stationiert war. Kommandeur des Garderegiments war zu dieser Zeit, seit 1835 Oberst August Friedrich von Gottschalck, der 1846 als Generalmajor in Pension ging. Dessen Nachfolger als Kommandeur wurde Oberst Carl Adolph Maximilian Edler von der Planitz, der wiederum 1849 pensioniert wurde. Neuer Kommandeur wurde Oberst Eduard Moritz Graf von Holtzendorff. Von Miltitz blieb in Pirna bis Anfang 1847. Im gleichen Jahr wurde er zur 1. Schwadon des Gardereiterregiments nach Dresden versetzt. Er ist erstmals im gleichen Jahr im Dresdner Adressbuch als Leutnant in der Dresdner Reiterkaserne verzeichnet.[3] Hier blieb er bis 1849.

Am 1. April 1852 wurde von Miltitz zum Premier-Lieutenant befördert, mit gleichzeitiger Versetzung wieder zurück zum 2. Reiterregiment unter dem Kommandeur Oberst Adolph Curt von Prenzel. Dort wurde er auf sein eigenes Ersuchen mit Wirkung vom 13. Januar 1853 aus der sächsischen Armee entlassen. Danach setzte er - wohl aufgrund seiner österreichischen Verwandtschaft - seinen Militärdienst in der kaiserlich-österreichischen Armee fort, wurde dort 1858 zum Rittmeister, zuerst II. Klasse, später I. Klasse und schließlich 1866 zum Major befördert.

Nach dem Deutschen Krieg 1866, bei dem das Königreich Sachsen an der Seite von Österreich gegen Preußen verlor, kehrte von Miltitz in die sächsische Armee zurück, wo er am 2. März 1867 mit der Beförderung zum Oberstleutnant neuer Kommandeur des 1. Ulanen-Regiments Nr. 17 mit dem Stabssitz in Oschatz wurde. In dieser Dienststellung wurde er am 14. Dezember 1868 zum Oberst befördert. Da das Ulanenregiment in der Garnison Oschatz untergebracht war, benannte man dort den bisherigen Altoschatzer Platz am 1. April 1892, zirka zwölf Jahre nach seinem Tod, ihm zu Ehren in Miltitzplatz um.[4]

Mit Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges wurde auch das Ulanenregiment unter der Führung von Miltitz als Bestandteil des sächsischen Armeekorps an die französische Front verlegt. Im Laufe des Krieges bereits mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet, erhielt von Miltitz im September 1870 mit dem Militär-St.-Heinrichs-Orden den höchsten militärischen Orden des Königreiches Sachsen "...für tapferes und umsichtiges Benehmen in den Schlachten und Gefechten 1870 gegen Frankreich.[5] Am 3. März 1874 ernannte der sächsische König Albert von Miltitz zum Kommandeur der 2. königlich-sächsischen Kavallerie-Brigade Nr. 24 unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor. Damit kehrte er nach Dresden zurück, wo der Stab der Reiterbrigade untergebracht war. Unterstellt waren ihm als Kommandeur des Reiter-Großverbandes folgende Einheiten:

Bei seinem dritten Aufenthalt in Dresden zog von Miltitz als Generalmajor mit seiner Frau in eine größzügige Wohnung in der Winckelmannstraße 11 im Erdgeschoss und in der ersten Etage. Eigentümerin dieses Hauses war Auguste Isidore von Miltitz.[6]

Von Miltitz führte die Kavalleriebrigade zweieinhalb Jahre, bevor er 1876, nach der Pensionierung des Generalleutnants Clemens Freiherr von Hausen, vom sächsischen König zum neuen Stadtkommandanten von Dresden ernannt wurde. Im gleichen Jahr zog von Miltitz in eine Wohnung, die sich über zwei Häuser erstreckte, in der Großen Klostergasse 10 und 11 im ersten Obergeschoss. Dieses Doppelhaus gehörte dem sächsischen Staatsfiskus und beherbergte neben der Kanzlei der königlichen Stadt-Kommandantur auch:

Ende 1879 weilte von Miltitz auf einer Reise im Ausland.[8] Noch Anfang Januar 1880 wurde er in sener Dienststellung noch zum Generalleutnant befördert. Damit durften er und seine Ehefrau den Ehrentitel "Exzellenz" führen. Er blieb in der Dienststellung des Stadtkommandanten bis zu seinem plötzlichen Tod. Sein Nachfolger im Amt des Dresdner Stadtkommandanten wurde Generalleutnant Bernhard Oskar von Funcke.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Literatur

  • Justus Perthes (Hrsg.): Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, Uradel, 1. Jahrgang, Gotha 1901, Digitalisat der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, S. 629f.
  • Deutsche Adelsgenossenschaft (Hrsg.): Jahrbuch des Deutschen Adels, 2. Band, Berlin 1898, Digitalisat auf viewer.rsl.ru, S. 584ff.

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Ihr erster Ehemann war Karl Julius Leopold Graf von Hohenthal (1830–1892), Fideikommissherr von Pücha (Königreich Sachsen und Provinz Sachsen), sächsischer Kammerherr, Ehrenritter des Johanniterordens, 1866 geisteskrank, (Quelle:Gedbas) Aus der ersten Ehe hatte sie einen Sohn.
  2. Adressbuch Dresden 1881, S. 290, SLUB
  3. Dresdner Adress-Handbuch 1847, S. 152, SLUB
  4. Der Miltitzplatz auf oschatz-damals.de.
  5. Oberst a.D. Georg Richter: Der Königlich Sächsische Militär-St.-Heinrichs-Orden, 1736-1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee, Göppingen 1937, S. 61f.
  6. Adressbuch Dresden 1876 2. Teil, S. 335, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1878, 2. Teil, S. 148, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1880, S. 282, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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