Christoph Hans von Egidy

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Hans von Egidy-Geißmar als General
Wappen der Adelsfamilie von Egidy

Christoph Hans von Egidy, nach der Wappenvereinigung auch Hans von Egidy-Geißmar (* 12. Januar 1799 in Ottersitz bei Belgern; † 20. Februar 1875 in in Köln an der Elbe, heute Kolín/ Tschechische Republik) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Generalleutnants. Als Divisionskommandeur war er Befehlshaber eines sächsisches Großverbandes.

[Bearbeiten] Familie

Christoph Hans von Egidy entstammte der Familie Egidy, die der innerfamiliären Überlieferung nach aus den spanischen Niederlanden zuerst nach Preußen auswanderte und seit dem späten 17. Jahrhundert im Kurfürstentum Sachsen ansässig wurde. Die Bestätigung des Reichsadelsstandes erfolgte 1687 durch Kaiser Leopold I. an den kursächsischen Hofküchenmeister Samuel Egidy.[1].

Hans von Egidy entstammte dem weit verzweigten 3. Ast der Adelsfamilie von Egidy und war das erste Kind und der älteste Sohn des königlich-sächsischen Leutnants a.D. (außer Dienst), Christoph Hanns von Egidy (* 19. Februar 1772 in Ottersitz; † 16. November 1843 in Kreinitz bei Zeithain), 2. Fideikommissherr auf Kreinitz und Naunhof und dessen erster Ehefrau Henriette Wilhelmine von Schleinitz (* 30. August 1774 in Schieritz bei Meißen; † 17. Januar 1818 in Ottersitz), Tochter von Wilhelm Dietrich von Schleinitz auf Schieritz und dessen Ehefrau Johanna Henriette Friederike von Winckelmann. Hans' Großvater war der Erb-, Lehn- und Gerichtsherr auf Ottersitz, Friedrich August von Egidy (17241796), ein Enkel von Otto Heinrich von Egidy (16621702). Hans hatte insgesamt 12 Geschwister:

Aus der zweiten, 1819 geschlossenen Ehe seines Vaters mit Caroline Luise aus dem Winckel (* 22. Februar 1787 in Möst bei Lauchstädt; † 7. November 1865 in Dresden), Tochter des Leopold Ernst Ferdinand aus dem Winckel auf Möst und Ober-Nitschka bei Wurzen und dessen Ehefrau Caroline Erdmuthe Sahrer von Sahr aus dem Hause Königsfeld, hatte Hans als Bruder:

Hans von Egidy heiratete am 3. Juni 1828 in Koselitz bei Meißen Clementine Luise von Geißmar aus dem Hause Koselitz(* 13. März 1799 in Koselitz; † 3. August 1871 in Dresden), Tochter des Reichsbarons Carl Friedrich von Geißmar († 23. Juni 1847 in Dresden) und dessen Ehefrau Caroline Gottliebe von Heldreich. Hans und Clementine von Egidy hatte keine überlebenden Kinder nur einen am 13. Dezember 1829 tot geborenen Sohn.

Nach dem Tod seines Schwiegervaters erlosch das Geschlecht der Freiherren von Geißmar. Mit Erlaubnis des sächsischen Königs Friedrich August II. und mit Dekret des Ministerium des Innern vom 4. Oktober 1847 erhielt von Egidy die Erlaubnis der Wappenvereinigung und nannte sich fortan Christian Hans von Egidy-Geißmar.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Hans von Egidy schlug wie viele Familienmitglieder eine militärische Laufbahn ein. Wie 30 andere Familienmitglieder der Adelsfamilie von Egidy war er Angehöriger des adeligen sächsischen Kadettenkorps. In dieses trat er bereits am 1. September 1811 im Alter von nur zwölf Jahren ein, nachdem er vorher im elterlichen Haus durch Hauslehrer unterrichtet wurde.

Am 1. März 1815, als gerade einmal Sechzehnjähriger wurde von Egidy zum Offizier ernannt und erhielt den ersten Leutnantsdienstgrad, als "Sous-Lieutenant". Zum weiteren Dienst wurde er in das königlich-sächsische Landwehr-Reserve-Regiment versetzt, mit dem er im gleichen Jahr am Feldzug nach Frankreich teilnahm und dort an den Belagerungen von Neubreisach und Schlettstadt im Elsaß teilnahm. Nach dem Friedensvertrag verblieb er noch bei den 6.000 Soldaten umfassenden Besatzungstruppe Sachsens in Frankreich, so dass er erst im Januar 1819 in die Heimat zurückkehrte.

Zurück nach Sachsen wurde von Egidy als Leutnant dem 1. Schützenbataillon nach Oschatz zugewiesen. 1827 wurde er zum Premier-Lieutenant befördert und in das 3. Schützenbataillon nach Wurzen versetzt. Dort wurde er mit dem Patent vom 6. Dezember 1836 zum Hauptmann befördert und zum Wirtschaftschef der Garnison ernannt. In dieser Dienststellung wurde von Egidy 1842 auch zum 3. Linien-Infanterie-Regiment nach Zwickau versetzt, wo er am 9. Oktober 1846 zum Major befördert wurde. Am 1. Oktober 1848 wurde er zum Feldintendant des sächsischen Truppenkontingents ernannt, das in die thüringischen Staaten, u. a. nach Altenburg, Hildburghausen und Gotha, einrückte. Er war somit für die Versorgung des Truppenkontingents verantwortlich.

Während dieses Feldzuges wurde von Egidy-Geißmar am 9. Januar 1849 zum Oberstleutnant befördert, bevor er im März desgleichen Jahres kurzzeitig nach Dresden zurückkehrte. Noch im gleichen Monat erfolgte die wiederholte Ernennung zum Feldintendant, diesmal des sächsischen Korps im Feldzug nach Schleswig und Jütland, mit dem er an den Gefechten bei Uderup und Düppel teilnahm. Im September 1849 kehrte von Egidy-Geißmar erneut nach Dresden zurück, wo er zum Kommandeur des 10. Infanterie-Bataillons ernannt wurde. Im Herbst 1850 wurde er für etwa drei Monate in das sächsische Kriegsministerium delegiert, übernahm aber bereits am 1. Januar 1851 wieder das 10. Infanteriebataillon als Bataillonskommandeur. In Dresden bezog von Egidy-Geißmar eine Wohnung in der Antonstadt in der Bautzner Straße 5.[2]

Am 1. Oktober 1852 wurde von Egidy-Geißmar zum Oberst befördert. Gleichzeitig erhielt er das Kommando der 3. königlich-sächsischen Infanterie-Brigade "Prinz Georg".[3] Als Brigadekommandeur wurde er am 16. Oktober 1857 zum Generalmajor ernannt.[4] Bereits zwei Jahre später, 1860 wurde von Egidy-Geißmar Kommandeur der 1. königlich-sächsischen Infanterie-Division. Im gleichen Jahr zog er in die Hauptstraße 7.[5] Als Divisionskommandeur hatte er den Befehl über den sächsischen Großverband bis 1865/66. In dieser Dienststellung wurde von Egidy-Geißmar am 1. Juli 1865 zum Generalleutnant befördert.[6]

Am 20. September 1865, noch vor dem Deutschen Krieg wurde Hans von Egidy-Geißmar auf sein Ersuchen im Rang eines Generalleutnant v.d.A. (von der Armee) unter Zahlung der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Generalsuniform in den Ruhestand verabschiedet. Er zog in eine Wohnung im ersten Obergeschoss der Königstraße 11, wo er letztmalig 1872 im Dresdner Adressbuch verzeichnet ist.[7] Aufgrund der Beförderung zum Generalleutnant durften er und seine Ehefrau den Ehrentitel "Exzellenz" tragen.[8] Hans von Egidy starb im böhmischen Köln (auch Kölln) an der Elbe, dem heutigen tschechischen Kolín.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Gothaisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser, 2. Jahrgang, Gotha 1908, S. 235
  2. Adressbuch Dresden 1851, SLUB, S. 34
  3. Adressbuch Dresden 1859, SLUB, S. 46
  4. Adressbuch Dresden 1858, SLUB, S. 51
  5. Adressbuch Dresden 1861, SLUB, S. 61
  6. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1865/66, Digitalisat auf Google Books, S. 450
  7. Adressbuch Dresden 1872, SLUB, S. 73
  8. Adressbuch Dresden 1866, SLUB, S. 72

[Bearbeiten] Weblinks

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