Cuno Christoph von Birkholz

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Wappen der Adelsfamilie von Birckholtz/von Birkholz

Cuno Christoph von Birkholz, auch Kuno Christoph von Birckholtz (* 13. August 1645 in Hilmersdorf; † 10. Dezember 1700 in Warschau/Polen) war ein kurfürstlich-sächsischer und königlich-polnischer Offizier und General, u.a. als Generaladjutant von August dem Starken, zuletzt im Rang eines Generals der Infanterie als Oberkommandant der Residenz und Festungen Dresden, Königstein, Sonnenstein und Stolpen. Von Birkholz war auch Rechtsritter des Johanniterordens.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Cuno Christoph von Birkholz entstammte der altmärkischen, mittlerweile im Mannesstamm erloschenen Uradelsfamilie von Birckholtz/Birkholz aus dem gleichnamigen Stammhaus bei Stendal. Die erste urkundliche Erwähnung gab es 1249 mit Thiderieus de Berchholt. Von Birkholtz entstammte der 1. Linie der Familie mit dem Stammvater Hans Birgholtz auf Markgrafpieske, Spreenhagen, Hartmannsdorf und Wernsdorf (Beeskow-Storkow), urkundlich erwähnt von 1481 bis 1512. Sei Urgroßvater war Christoph sen. von Birckholtz († 1583), Herr auf Markgrafpieske und Zieckau/Niederlausitz.

Cuno Christoph von Birkholz war der älteste Sohn des Erb-, Lehn- und Gerichtsherren auf Kümmritz, Heinrich von Birckholtz († 1664) und dessen zweiter, um 1643/44 geheirateter Ehefrau Anna Elisabeth verwitwete von Raschkau, geb. von Schilling aus dem Hause Wentorf. Von Birkholz' Vater war 1640 Landesältester des Kreises Luckau, Schloss- und Amtshauptmann in Lübben und kursächsischer Obersteuereinnehmer der Markgrafschaft Niederlausitz. Von Birkholz hatte noch zwei Brüder, die jeweils zwei eigene Zweige der Familie begründeten:

Cuno Christoph von Birkholz heiratete um 1678/79 Johanna Sophie geb. von Wedelbusch († 1690/91), Tochter des kursächsischen Obristwachtmeisters Dettloff von Wedelbusch († 1670).[1] Von Birkholz' Ehefrau war nach dem Tod ihres Bruders Johann Christoph von Wedelbusch († 1674) Herrin auf Reddern, Gräbendorf, Cahsel, Laßdorf und Peitzdorf im Kreis Calau. Das Ehepaar von Birkholz hatte folgende bekannte Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Cuno Christoph von Birkholz schlug eine militärische Karriere ein. Über seine anfängliche militarische Laufbahn ist wenig bekannt. Bei der Hochzeit seiner Ehefrau hatte er den militärischen Rang eines Rittmeisters (Hauptmann) inne. Seit 1680 gehörte von Birckholz dem Geheimen Kriegsratskollegium in Dresden an.[2] Elf Jahre später, 1690 hatte es von Birckholz bis zum Obristen (Oberst) gebracht.[3]

1691, nach dem Tod seiner Ehefrau erbte von Birkholz das Schloss Kuckuckstein in Liebstadt unweit von Pirna, das 1655 von seinem Schwiegervater Dettloff von Wedelbusch von der Adelsfamilie von Bünau abgekauft hatte, nachdem diese es ca. 150 Jahre besessen hatten.[4]

Am 1. Mai 1693 übertrug der sächsische Kurfürst nach der Ernennung des Generalwachtmeisters Hans Rudolph von Minckwitz zum Gouverneur von Leipzig von Birkkolz zum neuen Stadtkommandanten von Dresden. In dergleichen kurfürstlichen Order übertrug August der Starke dem bisherigen Bataillon des Generals von Minckwitz dem Obristen Graf von Dohna.[5]

Nachdem direkt im folgenden Jahr, im Januar 1694 acht Kompanien des Regiments von Birkholz die in Dresden stehenden Kompanien der Leibgarde zu Fuß abgelöst hatten, die selbst ins Feld zogen, wurde von Birkholz im gleichen Jahr zum Generalleutnant befördert. Damit durften von Birkholz und seine Ehefrau den Ehrentitel „Exzellenz“ tragen. Nachdem der bisherige Kommandeur der kursächsischen Leibgarde zu Fuß (später Regiment „Kurfürst“), Oberst Friedrich von Brause 1696 zum neuen Kommandanten der Festung Königstein unter gleichzeitiger Beförderung zum Generalmajor ernannt wurde, übertrug der Kurfürst für ein Jahr bis 1697 auch die Kommandantschaft des Leibregiments an von Birkholz.

Am 15. Dezember 1697 beförderte König August den Oberkommandierenden zu Dresden und Obristen der Leibgarde zu Fuß, Generalleutnant von Birkholz zum General der Infanterie und ernante ihn zum Gouverneur zu Dresden. Am 5. Mai 1698 wurde er in besonderer Anerkennung der geleisteten treuen Dienste zum Gouverneur und Oberkommandanten der Festungen Neu- und Altendresden, sowie auch Königstein, Sonnenstein, Stolpen ernannt. Ihm unterstellt waren die Kommandanten der jeweiligen Festungen.[6] Dem Gouverneur von Dresden standen auch außerhalb seines militärischen Wirkunsgkreises in Beziehung auf Polizeiliche und namentlich Baupolizeiliche Bestimmungen sehr ausgedehnte Befugnisse zu, die später allerdings eingeschränkt wurden.[7]

Im Dezember 1700 starb General von Birkholz. Am 15. Januar 1701 folgte ihm der zum General- Feldzeugmeister beförderte Generallieutenant Otto Christian Graf von Zinzendorf als Gouverneur und Oberkommandant der Festungen Dresden, Königstein und Sonnenstein, sowie als Oberkommandant der gesamten Landmiliz.[8]

Cuno Christoph von Birkholz war Herr auf Liebstadt, Zehista (heute zu Pirna), Zuschendorf und Krebs. Außerdem war er mitbelehnt an den Familiengütern Reddern, Gräbendorf, Kasel und Laasdorf.[9] Von 1696 ist im brandenburgischen Landeshauptarchiv ein Vergleich zwischen ihm und den Untertanen von Casel über die Zahlung eines jährlichen Dienstgeldes an Stelle der Hand- und Spanndienste in den Lehnssachen des Gutes Casel nebst Laasdorf sowie Zschennick-Mühle und Teich erhalten.[10] 1700 wurde der Braun'sche Hof vor dem Meißner Tor in Altendresden an Birkholz vererbt.[11]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Johann Gottfried Haymann: Neue europäische Staats- und Reisegeographie..., Band 6, Dresden und Leipzig 1755, Digitalisat auf Google Books, S. 1155f.
  2. Bestallungskonzepte der Ober- und anderen Festungskommandanten, Bestand: 11237 Geheimes Kriegsratskollegium auf www.archivportal-d.de
  3. Bestallungskonzepte und Instruktionen, Bestand: 11237 Geheimes Kriegsratskollegium, auf www.archivportal-d.de
  4. Zur Geschichte von Schloss Kuckuckstein auf schloss-kuckuckstein.de
  5. Dr. Hubert Ermisch (Hrsg:): Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Alterthumskunde, 7. Band, Dresden 1886, Digitalisat auf Google Books, S. 263.
  6. Dr. Karl von Weber: Archiv für die Sächsische Geschichte, Band 10, Leipzig 1872, Digitalisat auf Google Books, S. 207.
  7. Dr. Hubert Ermisch (Hrsg:): Neues Archiv für Sächsische Geschichte und Alterthumskunde, 7. Band, Dresden 1886, Digitalisat auf Google Books, S. 264.
  8. Dr. Hubert Ermisch: Neues Archiv für sächsische Geschichte und Alterthumskunde, Band 7, Dresden 1886, Digitalisat im Internet Archive, S. 265.
  9. von Birkholz: Mutschein für die Brüder Georg Heinrich, Cuno Christoph, Johann Siegmund, Hans Heinrich, Georg Wilhelm, Seifried Ernst, Otto Christian und Carl Erdmann von Birckholz wegen der Mitbelehnschaft an den Gütern Reddern, Gräbendorf, Kasel und Laasdorf auf www.archivportal-d.de
  10. Casel und Laasdorf: Lehnssachen des Gutes Casel nebst Laasdorf sowie Zschennick-Mühle und Teich auf www.archivportal-d.de
  11. Vererbung des Braun'schen Hofes vor dem Meißnischen Tor in Altdresden an den Generalgouverneur und Oberkommandanten Cuno Christoph von Birkholz im Jahr 1700, späterer Verkauf an den Kabinettsminister und Generalfeldmarschall, Jacob Heinrich Grafen von Flemming, sowie Streitigkeiten zwischen dem Prokuraturamt Meißen und dem Rat in Dresden über Jurisdiktion und Lehen auf www.archivportal-d.de
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