Eduard Niemeyer
Prof. Dr. phil. Franz Ludwig Eduard Niemeyer (* 26. Oktober 1818 in Großkugel bei Schkeuditz; † 11. Dezember 1893 in Niederlößnitz) war ein sächsischer Lehrer, Professor und zuletzt Rektor des Neustädter Realgymnasiums.
[Bearbeiten] Familie
Franz Ludwig Eduard Niemeyer wurde am 26. Oktober 1818 als drittältester Sohn von Friedrich Ernst Niemeyer (* 21. Juni 1785; † 24. September 1866 in Eisleben) und dessen Ehefrau Sophie Caroline geb. Polleben (* 17. Juli 1789; † 14. November 1862 in Eisleben) geboren. Eduard hatte noch acht Geschwister, darunter fünf Brüder und drei Schwestern:
- August Hermann (* 5. Juli 1815 in Großkugel; † 13. Oktober 1815 ebenda).
- August (* 19. Januar 1817 in Großkugel; † 24. März 1891 in Breslau). Er heiratete Luise Maria Kretschmann (1810–?).
- Sophie Luise (* 20. Februar 1820; † ?).
- Franz (* 30. Juli 1821; † 28. August 1854 in Dresden). Er heiratete Pauline Hoffbauer (1822–?).
- Gustav (* 4. April 1823; † 12. Dezember 1869 in Halle (Saale)).
- Carl (* 26. Januar 1825; † 16. Juni 1887 in Erfurt). Er heiratete Auguste Hausen (1831–1892) und hatte acht Kinder.
- Luise (* 8. März 1827 in Radewell; † 26. Februar 1876). Sie heiratete Otto Heine (1827–1891) und hatte drei Kinder.
- Antonie (* 16. Juni 1831 in Eisleben; † 6. April 1899 in Halle (Saale)). Sie war mit dem Pastor August Heine (1831–?) verheiratet und hatte acht Kinder.
Der deutsche Theologe, Pädagoge, Schriftsteller, Bildungspolitiker und Direktor der Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale), August Hermann Niemeyer (1754–1828), Pate seines ältesten Bruders, der wenige Wochen nach seiner Geburt verstarb, war Eduards Großonkel.
Eduard Niemeyer heiratete Caroline Schmidt (* 30. Dezember 1819 in Wannsee bei Berlin; † 2. Februar 1901 in Dresden) und hatte mit ihr vier Kinder, darunter einen Sohn und drei Töchter:
- Eduard (* 4. Juli 1851 in Krefeld). Er heiratete Helene Auerbach (* 1861) und hatte mit ihr zwei Töchter.
- Marie Luise (* 1. Juli 1853 in Krefeld; † 28. August 1853 ebenda),
- Anna (* 30. November 1856 in Krefeld) und
- Adelheid (* 12. Dezember 1858 in Dresden).
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Eduard Niemeyer besuchte die Lateinische Hauptschule in Halle (Saale) und studierte dort anschließend klassische Philologie. Am 15. März 1843 wurde er zum Dr. phil. ernannt und bestand im gleichen Jahr, am 3. Mai die Prüfung "pro facultate docendi" an der Universität in Halle (Saale) und arbeitete von Ostern 1842 bis Michaelis 1843 als Hilfslehrer an der dortigen Lateinischen Hauptschule.
Im Anschluss an sein Studium absolvierte Niemeyer ab Johannis 1843 sein Probejahr als Hilfslehrer und Mitglied des pädagogischen Seminars am Gymnasium in Stettin. Danach war er von 1844 bis 1849 für fünf Jahre als ordentlicher Lehrer an der Lateinischen Hauptschule der Franckeschen Stiftungen in Halle (Saale) tätig. Im September 1849 erfolgte seine Berufung als Oberlehrer an die Höhere Stadtschule in Krefeld.
Im Herbst 1858 ging Niemeyer nach Sachsen und wurde am 23. Oktober 1863 Direktor an der 1. Realschule in Dresden-Neustadt. 1868 war er dort Rektor der Schule und wohnte in der Königstraße 15.[1] 1874 wurde Niemeyer der akademische Titel eines Professors zuerkannt. Am 26. September 1884 wurde er als Rektor des Dreikönig-Realgymnasiums in Dresden-Neustadt in den Ruhestand versetzt. Für seine Lehrtätigkeit wurde er als Ritter des russischen St. Annenorden III. Klasse ausgezeichnet.
Eduard Niemeyer starb am 11. Dezember 1893 auf seinem Alterssitz in Niederlößnitz bei Radebeul und wurde nach seinem Tod auf dem Neuen Friedhof in Kötzschenbroda beigesetzt.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- 1855: Lessings Nathan der Weise durch eine historisch-kritische Einleitung und einen fortlaufenden Commentar besonders zum Gebrauch auf höheren Lehranstalten[2]
- 1866: Der Bauernsohn Helmbrecht (1863). = E.N., Erzählungen und Geschichten aus dem deutschen Mittelalter. Für die reifere Jugend [3]
- 1874: Ueber Lessing's Pädagogik
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adreß- und Geschäftshandbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden für das Jahr 1868, S. 203
- ↑ Onlinefassung auf archive.org
- ↑ Bibliographie zu Wernher der Gartenaere, Ulrich Seelbach auf www.uni-due.de
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 1, Nr.1/5, 1892/1896, S. 120 in der SLUB Dresden
- Gotthold Ephraim Lessings Minna Von Barnhelm Im Kulturraum Schule (1830-1914), Carsten Gansel, Birka Siwczyk, Unipress Göttingen, 2011, ISBN 978-3-89971-600-9, S. 276f.
- Eduard Niemeyer auf records.ancestry.com
- Biographie von Eduard Niemeyer in den Franckeschen Stiftungen zu Halle (Saale)