Eduard Siebenhaar

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Wappen der Familie Siebenhaar

Dr. jur. h.c. Friedrich Eduard Siebenhaar (* 28. März 1806 in Görlsdorf bei Luckau, Niederlausitz; † 28. April 1893 in Dresden) war ein sächsischer Jurist und Beamter, zuletzt im Rang und mit Titel des Vizepräsidenten des sächsischen Oberappellationsgerichts zu Dresden als königlich-sächsischer Geheimer Justizrat.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Friedrich Eduard Siebenhaar entstammte aus der Gelehrten-, Rats- und Pastorenfamilie Siebenhaar, die erstmals urkundlich im Jahre 1150 mit Udalricus Sibenhar in Lübeck erwähnt wurde. Der deutsche Kaiser Karl IV. (13161378) verlieh der Familie ein Wappen ohne die Begünstigten in den Adelsstand zu erheben.[1]. Im 16. Jahrhundert kam die Familie nach Sachsen und begründete hier eine traditionsreiche Pastorenfamilie, deren Stammvater Matthias Siebenhaar († 1587) ist.[2] Die Pfarrerslinie setzten dessen Sohn Esaias Siebenhaar und sein Enkel Malachias Siebenhaar (16161685) fort. Siebenhaars Großvater, der Seifensiedermeister Samuel Heinrich Siebenhaar (17441828) war 1807/08 Bürgermeister von Spremberg und bis 1811 Prokonsul der Stadt.[3] Der deutsche Moasikkünstler, seit 1856 königlich-preußische Glas- und Steinschneidemeister Karl Friedrich Wilhelm Heinrich Siebenhaar (* 1814), Sohn des ersten Gastwirts auf der Schneekoppe Karl Siebenhaar († 1839), bekannt durch seine Wappen am preußischen und russischen Hof war ein entfernter Verwandter.[4]

Eduard Siebenhaar war ein Sohn des ehemaligen Konrektors des Gymnasiums in Lübben, evangelisch-lutherischen Pfarrers zu Görlsdorf bei Luckau sowie späteren Superintendenten zu Colditz Samuel Friedrich Siebenhaar (* 1. Mai 1770 in Spremberg; † 26. Juli 1841 in Colditz)[5][6] und dessen 1794 geheirateter Ehefrau und Cousine Amalie Sophie geb. Garbe aus Lübben. Siebenhaar hatte noch folgende bekannte Geschwister:

Siebenhaars Söhne waren:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Siebenhaar erhielt erhielt seine höhere Schulbildung an der königlichen Landesschule in Grimma, in die er am 17. April 1820 als Schüler eintrat. Er blieb an dem Gymnasium in Grimma bis zum Erhalt seines Reifezeugnis am 6. März 1825. Danach studierte er Rechtswissenschaften an der Universität Leipzig.

Um 1830 kam Siebenhaar als Juris Practicus (Rechtsanwalt, abgekürzt: jur. pract.) nach Dresden. Er ist erstmals 1831 im Dresdner Adressbuch im Haus 447 in der Badergasse verzeichnet, während seine zwei älteren Brüder an der Frauenkirche wohnten.[14] Noch im gleichen Jahr zog er in das Haus 708 in der Großen Schießgasse,[15] 1836 in das Haus 533 in der Kreuzgasse,[16] der späteren Hausnummer 11. Ende 1841 wurde Siebenhaar zum Hilfsbeisitzer am königlichen Appellationsgericht ernannt. Außerdem zog er in die Große Frauengasse 12,[17] wo er aber nur etwa ein Jahr wohnte.

1842 wurde Siebenhaar als königlich-sächsischer Appellationsrat an das Appellationsgericht nach Leipzig berufen. In der Messestadt zog er in eine Wohnung Im Haus vor dem Dresdner Tor 75.[18] 1846 zog er in die Chausseestraße 87 in den Leipziger Stadtteil Reudnitz, zu dieser Zeit im Adressbuch fälschlicherweise mit dem Adelsprädikat "von" verzeichnet.[19] 1852 wohnte Siebenhaar wieder im Haus vor dem Dresdner Tor, diesmal in der Hausnummer 87 und arbeitete als vierter Rat am Leipziger Appellationsgericht unter der Leitung von Johann Ludwig Wilhelm Beck.[20]

Im gleichen Jahr kehrte Siebenhaar nach Dresden zurück, wo er als Rat am königlichen Oberappellationsgericht berufen wurde. Gleichzeitig zog er in die Marienstraße 25,[21] ein Jahr später in dergleichen Straße in die Hausnummer 30,[22] 1855 in die Johannisgasse 1a,[23] 1858 in die Falkenstraße 13.[24] 1859 erhielt Siebenhaar von König Johann den Titel eines könoglich-sächsischen Geheimen Justizrates.[25] 1861 zog er in die Falkenstraße 5,[26] 1863 in die Prager Straße 43.[27] Ab 1867 ist Siebenhaar als Operappellations-Gerichtsrat im Adressbuch aufgeführt.[28] 1868 zog er in die Struvestraße 7.[29]

1869 wurde Siebenhaar zum Gerichtsvizepräsidenten am Dresdner Oberappellationsgericht erhoben.[30] Ostern 1871 zog er in die Leipziger Straße 42.[31] 1873 wurde Siebenhaar unter Beibehaltung seines Ranges als Oberappellations-Gerichts-Vizepräsident a.D. (außer Dienst) und unter Zahlung der gesetzlichen Pension in den Ruhestand verabschiedet.[32] Zu seinem Abschied erhielt er vom neuen sächsischen König Albert für seine Verdienste mit dem Komturkreuz 1. Klasse des Verdienstordens einen der höchsten Orden des Königreiches Sachsen.[33] 1874 zog Siebenhaar an den Bismarckplatz 8,[34] 1877 in die Weinligstraße 8,[35] 1884 in die Struvestraße 30, [36] 1889 in die Kurfürstenstraße 10,[37] schließlich 1891 an den Striesener Platz 15,[38] wo er bis zu seinem Tod lebte.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Familie Siebenhaar auf heraldrysinstitute.com
  2. Matthias Siebenhaar im Pferrerbuch Sachsen
  3. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Liste der Bürgermeister von Spremberg“
  4. Eduard Maria Oettinger: Moniteur des dates, contenant un million de renseignements ..., Bände 1-3, Leipzig 1873, Digitalisat auf Google Books, S. 216f.
  5. Neuer Nekrolog der Deutschen, 19. Jahrgang 1841, Weimar 1843, Digitalisat auf Google Books, S. 715ff.
  6. Samuel Friedrich Siebenhaar im Repertorium der gesamten deutschen Literatur, S. 17 auf Google Books, Onlinefassung
  7. Datensatz auf Ancestry
  8. Hermann Wunder: Ecce gehalten an der königlichen Landesschule Grimma in den Jahren 1876, 1877, 1878 ..., Grimma 1879, Digitalisat auf Google Books, S. 11
  9. Adressbuch Dresden 1854, S. 149, SLUB
  10. Datensatz auf Ancestry
  11. Kurzvita auf www.archiv-vegelahn.de
  12. Dresdner Adress-Kalender 1835, S. 240, SLUB
  13. Datensatz auf Ancestry
  14. Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 257, SLUB
  15. Dresdner Adress-Kalender 1832, S. 244, SLUB
  16. Dresdner Adress-Kalender 1836, S. 245, SLUB
  17. Dresdnerr Adress-Handbuch 1842, S. 270, SLUB
  18. Leipziger Adreß-Buch 1845, S. 17, SLUB
  19. Handbuch für Leipzig 1846, S. 101, SLUB
  20. Leipziger Adreß-Buch 1852, S. 16, SLUB
  21. Adressbuch Dresden 1853, S. 140, SLUB
  22. Adressbuch Dresden 1854, S. 149, SLUB
  23. Adressbuch Dresden 1856, S. 214, SLUB
  24. Adressbuch Dresden 1859, S. 204, SLUB
  25. Adressbuch Dresden 1860, S. 219, SLUB
  26. Adressbuch Dresden 1862, S. 241, SLUB
  27. Adressbuch Dresden 1864, S. 268, SLUB
  28. Adressbuch Dresden 1867, S. 290, SLUB
  29. Adressbuch Dresden 1869, S. 289, SLUB
  30. Adressbuch Dresden 1870, S. 303, SLUB
  31. Adressbuch Dresden 1871, S. 313, SLUB
  32. Adressbuch Dresden 1874, S. 355, SLUB
  33. Adressbuch Dresden 1874, S. 355, SLUB
  34. Adressbuch Dresden 1875, S. 365, SLUB
  35. Adressbuch Dresden 1878, S. 404, SLUB
  36. Adressbuch Dresden 1885, S. 456, SLUB
  37. Adressbuch Dresden 1890, S. 609, SLUB
  38. Adressbuch Dresden 1892, S. 673, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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