Erich Isakowitz

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Stolpersteine für die Familien Isakowitz und Reichenbach
Verlegung der Stolpersteine in der Andreas-Schubert-Straße 44 am 29. September 2015 im Beisein von Familienangehörigen

Dr. med. dent. Erich Max Isakowitz (* 26. Februar 1891 in Königsberg/ Ostpreußen, heute Kaliningrad/ Russland; † Dezember 1979 in Camden, London/ Großbritannien) war ein deutsch-englischer Arzt und Zahnmediziner.

[Bearbeiten] Familie

Erich Max Isakowitz entstammte der jüdischen Familie Isakowitz aus Ostpreußen.

Erich Isakowitz heiratete Sofie geb. Berlowitz (* 1893 in Eydtkuhnen/ Ostpreußen, heute Tschernyschewskoje/ Russland; † 1951 in London), die Tochter eines wohlhabenden Geschäftsmanns, die eine beträchtliche Aussteuer mit in die Ehe einbrachte. Sie sprach fließend Englisch, kannte England aufgrund mehrerer Reisen und konnte nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Deutschland erreichen, dass die Familie, zwar unter beträchtlichen finanziellen Einbußen, 1936 nach Großbritannien emigrieren konnte. Das Paar hatte eine Tochter:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Erich Max Isakowitz kam 1891 in Königsberg zur Welt. Er studierte in Königsberg und München und arbeitete anschließend als Arzt und Zahnarzt. Sein Studium unterbrach er aufgrund der Teilnahme am Ersten Weltkrieg von 1914 bis 1918. 1924 zog die Familie nach Dresden, wo bereits Verwandte lebten und sie auf bessere berufliche Möglichkeiten hofften. Außerdem wollten sie dem wachsenden Antisemitismus in Ostpreußen entkommen. In Dresden ist Erich Isakowitz erstmals im Dresdner Adressbuch von 1925/26 am Georgplatz 1 im zweiten Obergeschoss verzeichnet.[2] 1928 zog die Familie in die Eisenstuckstraße 43 in das erste Obergeschoss um. Erich Isakowitz verlegte im gleichen Jahr seine Praxis in die Königsbrücker Straße 58,[3] später dann in die Hausnummer 25.

Schnell schloss sich die Familie den kreativen Kreisen der jüdischen Gemeinde in Dresden an. Zu ihrem Freundeskreis gehörten viele Künstler, u. a. der Maler Conrad Felixmüller (18971977), dessen Frau Londa und deren Söhne. Zwischen 1930 und 1936 kaufte Erich Isakowitz mehrere Werke von Felixmüller unter anderem ein Ölporträt von Sofie, Zeichnungen von sich und Lore sowie „Das Malerleben“, ein Zyklus von sechzehn Lithographien. 1930 zog die Familie nach Plauen in die Werderstraße 44 (heutige Andreas-Schubert-Straße) in das dortige Erdgeschoss,[4] in unmittelbarer Nähe der Lukaskirche. Seit den 1930er Jahren war die Familie Isakowitz auch mit Victor Klemperer (18811960) befreundet, der die Familie erstmals am 10. August 1933 sowie später noch mehrmals in seinen Tagebüchern erwähnte. Klemperer war nicht nur Lehrer von Lore Isakowitz, sondern später auch Patient bei Erich Isakowitz.

1935 fuhr Sofie Isakowitz nach London. Sie verhalf aufgrund ihrer Englischkenntnisse und ihrer dortigen Bekanntschaften und Beziehungen ihrer Familie, Deutschland zu verlassen. Die Familie Isakowitz emigrierte im Sommer 1936 mit Genehmigung des Nazi-Regimes nach Großbritannien und ließ sich im Nordwesten Londons nieder, wo Erich Isakowitz weiter als Zahnarzt praktizieren konnte. Der Besitz, den sie mitnehmen durften – u. a. Erichs Laborausstattung und „Das Malerleben“ –, wurde per Schiff verfrachtet. Erich und Sofie Isakowitz kehrten nie weider nach Deutschland zurück.

Am 29. September 2015 wurden durch Gunter Demnig drei Stolpersteine in Gedenken an die Vertreibung der Familie Isakowitz vor der Hausnummer 44 in der Andreas-Schubert-Straße verlegt.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933 – 1945, Teil 1, Götz Aly, R. Oldenbourg Verlag München 2008, Online Leseprobe auf Google Books, S. 431, ISBN 978-3-486-58480-6
  2. Adressbuch Dresden 1925/26, SLUB, S. 442
  3. Adressbuch Dresden 1929, SLUB, S. 449
  4. Adressbuch Dresden 1933, SLUB, S. 383

[Bearbeiten] Weblinks

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