Ernst Mathias von Borcke

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche
Wappen der Adelsfamilie von Borcke

Ernst Mathias von Borcke, auch Ernst Matthias von Borck oder Borke (* 1. April 1646 in Döbritz bei Neustettin; † 23. März 1728 in Dresden) war ein königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Offizier und General, als Unterkommandant und zuletzt als Gouverneur von Dresden im Rang eines Generalleutnants. Er war außerdem Rittergutsbesitzer sowie Erb-, Lehn- und Gerichtsherr auf Stargordt, Regenwalde, Labes, Stramehl, Premslaf, Döberitz und Blieskendorf. Er ist der Stammvater des heute noch blühenden Familienzweiges Stargordt des 3. Astes der 1. Linie mit dem Ahnherren Johannes Borko (um 1282).[1]

Von Borcke wurde auch Rittergutsbesitzer in Sachsen. Er tauschte 1690 sein Gut Döberitz mit Adam Heinrich von Liszt gegen das Gut Reuden bei Calau in der Lausitz. Von Borcke ließ, inspiriert von der Bautätigkeit in Dresden, das Gut barock ausbauen. Die Gutskapelle in Reuden wurde 1728 von Borcke als Privatkapelle gegenüber dem Gutshaus gebaut und von ihm selbst finanziert. Die Einflüsse des sächsischen Barock sind unverkennbar. Das Allianzwappen von ihm und seiner Frau krönt das Portal. Als Erbauungsjahr wird das Jahr 1729 angegeben.[2] Außerdem ließ von Borcke das Schloss in Reuden ausbauen.

Von Borcke übernahm 1693, nach dem Tod von Leonhard Wilhelm von Fölkersam das Amt des Kommandanten von Altendresden, etwa acht Jahre nach dem dortigen verheerenden Stadtbrand. Dieses Dienststellung hatte er vor allem während des Neuaufbaus des linkselbischen Stadtteils unter Kurfürst Johann Georg III. nach Plänen des Oberlandbaumeisters Wolf Caspar von Klengel bis zu seinem Tod inne.[3]

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Ernst Mathias von Borcke entstammte der pommerschen Uradelsfamilie von Borcke, einer ursprünglich wendischen (slawischen) Familie. Der Stammvater des Geschlechts war Borko I., ein Adliger, der dem pommerschen Herzog Bogislaw I. diente. Sein Enkel Borko II. war bis 1255 Burggraf von Kolberg (heute Polen). Von Borckes Urgroßvater war der Herr auf Stramehl, Regenwalde, Stargorft und Döberitz, Steffen von Borcke (erwähnt 1553 und 1589), sein Großvater väterlicherseits der kurbrandenburgische Landrat, Geheime Kriegs- und Geheime Staatsrat Andreas III. d.J. von Borcke auf Stargodt (15781651). Viele Familienmitglieder schulgen eine militärische Laufbahn ein, v.a. in der preußischen, einige auch in der sächsischen und schwedischen Armee. Mehr als 20 Familienangehörige erreichten den Generalsrang.

Von Borcke war der Sohn des Herrn auf Stramehl, Regenwalde, Stargordt und Döberitz, kurbrandenburgischen Kammerjunkers, Landrats und Rittmeisters, Adrian von Borcke (* 1616; † Juli 1685 in Kaneklfitz) und dessen 1637 geheirateter Ehefrau Abigail Sophie geb. von Below aus dem Hause Peest (* um 1620; † 8. Januar 1679). Von Borcke hatte noch neun Geschwister, u.a.:

Ernst Mathias von Borcke heiratete am 13. Dezember 1677 Ursula Elisabeth geb. von Edling (* 16. September 1660; † 10. Juni 1729), Tochter des Herrn auf Klodow, Georg Friedrich von Edling und dessen Ehefrau Maria geb. von Mildenitz. Das Ehepaar von Borcke hatte 15 Kinder, darunter zehn Söhne und fünf Töchter, wovon aber acht Kinder zeitig starben. Die anderen, die das Erwachsenenalter erreichten, waren:

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Stammtafel der Familie von Borcke auf von.borcke.com
  2. Calau feiert sein 22. Stadtfest in: Calauer Stadtnachrichten, Jahrgang 10, Nr. 8, vom 9. August 2013, Onlineversion auf docplayer.org
  3. Geschichte und gegenwärtiger Zustand der Kursächsischen Armee, 1785, Digitalisat der SLUB, S. 217.
  4. Bildnis Otto Bernhard von Borcke in der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel

[Bearbeiten] Weblinks

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge