Heinrich Freiherr von Friesen

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Wappen der Adelsfamilie von Friesen

Heinrich Freiherr von Friesen (der Jüngere), auch Heinrich Baron von Friesen (* 25. September 1610 in Rötha bei Leipzig; † 14. Mai 1680 in Dresden) war ein Kurfürstlich Sächsischer Hofbeamter, Geheimer Rat, Gesandter und zuletzt Direktor des Geheimen Ratskollegiums.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Heinrich Freiherr von Friesen wurde zuerst im elterlichen Hause, unter anderem auch im Haus seines Vaters in Dresden in der Schreibergasse 1 (Ecke Altmarkt) erzogen und ging 1629, im Alter von 19 Jahren mit seinem Hauslehrer auf die Universität Leiden nach Südholland. 1621 trat Heinrich eine längere Reise nach Frankreich an und besuchte auch Vorlesungen an der Universität in Paris. 1632 kehrte er aus Frankreich zuerst nach Brüssel und von dort nach Deutschland zurück, ging im selben Jahr noch nach Wittenberg, wohin sich seine Eltern aufgrund des Dreißigjährigen Krieges zurück gezogen hatten. In Wittenberg besuchte er ebenfalls die dortige Universität und ging 1633 mit seinen Eltern nach Rochlitz.

1634 ging Heinrich von Friesen als Attaché des Fürstlich-Altenburgischen Hofgesandten zum Reichstag nach Frankfurt/ Main. 1637 kehrte von Friesen nach seiner Kindheit wieder nach Dresden zurück, wohin auch seine Eltern mittlerweile gegangen waren, wohnte aber nicht mehr im Haus seines Vaters. 1638 begleitete er die kurfürstlich sächsische Gesandtschaft als Fürstlich Altenburgischer und Weimarer Rat nach Prag, um die böhmischen Lehen mit zu empfangen. 1639 wurde Heinrich von Friesen zum Kurfürstlich Sächsischen Hofrat, 1650 dann zum Geheimen Rat ernannt.

1651 ging Heinrich von Friesen als Prinzipalgesandter von Sachsen zum Reichstag nach Regensburg, wo er 1653 zusammen mit seinem Vater und seinem Bruder in den Reichsfreiherrenstand erhoben wurde. 1658 begleitete von Friesen den sächsischen Kurfürst Johann Georg II. zum Wahltag nach Frankfurt/ Main. 1662 wurde er wieder als Prinzipalgesandter nach Regensburg, wo er bis 1664 blieb. 1665 wurde Heinrich Baron von Friesen nach dem Tod von Abraham von Sebottendorff (15851664) Kurfürstlich Sächsischer Geheimer Ratsdirektor, was er bis zu seinem Tod blieb.

Während Heinrich von Friesen zumeist im ehemals Loßschen Haus am Altmarkt wohnte, weilte er im Sommer oft auf seinem Landsitz, dem Rittergut Schönfeld, dem er große Aufmerksamkeit schenkte. Nach seinem Tod wurde Heinrich von Friesen in der von ihm 1676 erbauten Familiengruft unter dem Altarplatz der Schönfelder Kirche begraben.

[Bearbeiten] Familie

Heinrich Freiherr von Friesen entstammte dem alten thüringischen Adelsgeschlecht Friesen, das erstmals in der Schweiz vorkommt und im 14. Jahrhundert in Franken urkundlich erscheint.[1] Bereits 1272 wird am Hof des brandenburgischen Markgrafen Otto IV. ein Heinrich von Friesen als Dienstmann erwähnt. Ein weiterer Heinrich von Friesen wird 1409 als Vogt von Dresden erwähnt, der mit dem Rittergut Köttewitz bei Dohna belehnt wurde.

Heinrich von Friesen wurde als ältester Sohn seines gleichnamigen Vaters, dem kursächsischen Gesandten Heinrich von Friesen (der Ältere) (* 24. April 1578 zu Kauern bei Gera; † 20. Juni 1659 in Dresden) und dessen am 3. September 1601 geheirateter Ehefrau Katharina von Einsiedel (* 10. August 1585 in Schweinsburg; † 31. Januar 1667 in Dresden), Tochter des Herrn auf Schweinsburg und Crimmitschau, Heinrich Hildebrand von Einsiedel (15541602) geboren. Sein jüngerer Bruder war der kursächsische Geheime Rat und Präsident des Oberkonsistoriums Carl Freiherr von Friesen (16191686), sein Großvater Carl von Friesen (15511599) war Geheimer Rat, Schloss- und Amtshauptmann zu Altenburg und der Stammvater mehrerer Linien, die teilweise bis heute bestehen.

Heinrich Freiherr von Friesen heiratete 1641 Ursula von Loß († Juli 1644 in Dresden), jüngste Tochter des Oberschenks und Geheimen Rates Joachim von Loß († 1633), die aus dem Erbe ihres Vaters ein beträchtliches Vermögen mit in die Ehe brachte. Das Paar hatte ein Kind, das aber jung verstorben war. Da Ursula von Loß Heinrich als Universalerben einsetzte, erwarb er nach dem Tod seiner ersten Ehefrau auch die Loßschen Güter Schönfeld, Graupa und Jessen sowie das Loßsche Haus An der Kreuzkirche Nr. 18, an der Ecke des Altmarktes.

Heinrich von Friesen lernte auf einer Reise nach Frankreich seine zweite Ehefrau Maria Margaretha von Lützelburg (* 28. Mai 1632 in Imlingen, Elsass; † 28. September 1689 in Dresden), Tochter des Königlich Spanischen Obristen Johann Weigand von Lützelburg († 1652) und dessen Frau Anna Margarethe Streiff von Lauenstein († 1668) auf dessen Schloss Immlingen im Elsass kennen. Da aufgrund der Pest die deutschen Grenzen geschlossen waren, heiratete Heinrich seine zweite Ehefrau am 5. November 1647 im elsässischen Hagenau und konnte erst im folgenden Jahr mit seiner Frau nach Dresden zurück kehren. Das Paar hatte 15 Kinder, wovon aber nur ein Sohn und acht Töchter den Vater überlebten:

Heinrich von Friesen ist über seine zweitjüngste Tochter Henriette Amalie einer der direkten Urahnen der europäischen Fürsten- und Königshäuser, z.B. vom König von Spanien Juan Carlos, König von Belgien Philipp, König von Schweden Carl XVI. Gustaf, König von Norwegen Harald V. und der dänischen Königin Margarethe II..

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Friesen (Adelsgeschlecht)“

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Weblinks

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