Johann Ludwig Choulant

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Johann Ludwig Choulant

Johann Ludwig Choulant (* 12. November 1791 in Dresden; † 18. Juli 1861 in Dresden) war ein Mediziner.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Johann Ludwig Choulant wurde als Sohn des Hausbesitzers und Mundkochs beim Prinzen und späteren König Anton (17551836) Franz Joseph Choulant geboren, der direkt am Zwinger 12a wohnte.[1] Choulant besuchte eine katholische Lateinschule, studierte an der Kunstakademie und lernte in der Hofapotheke. Ab 1811 studierte er am Collegium medico-chirurgicum in Dresden und ab 1813 an der Universität Leipzig. 1818 promovierte Choulant mit der Arbeit "Decas pelvium spinarumque deformatarum". Anschließend bearbeitete er an der Hofbuchdruckerei in Altenburg medizinische Themen.

1821 kam er nach Dresden an das St. Joseph-Stift. 1823 erhielt Choulant den Ruf als Professor der theoretischen und 1828 als Professor der praktischen Heilkunde und Direktor der therapeutischen Klinik. 1836 wurde ihm der Hofratstitel verliehen, 1838 begleitete er den Prinzen Johann von Sachsen nach Italien. 1843 wurde Choulant zum Direktor der Chirurgisch-medicinischen Akademie berufen. Ab 1844 arbeitete er als Medizinalreferent beim Ministerium, im selben Jahr erhielt er die Ernennung zum Geheimen Medizinalrat. Choulant war Mitglied und von 1835 bis 1843 Vorsitzender der Gesellschaft für Natur- und Heilkunde, Mitglied der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte[2] und gehörte dem literarischen Kreis um Prinz Johann und der Albina an.[3]

Choulant wohnte 1831 in der Schlossgasse 329, zuletzt in der Pillnitzer Straße, wo für seine Witwe Maria Caroline die Hausnummern 30 (1862) bzw. 47 (1868) angegeben werden. Der Maler und Architekt Ludwig Theodor Choulant war sein Sohn.

[Bearbeiten] Werke

Choulant schrieb: Decas pelvium spinarumque deformatarum I. et II., Lpz. 1818 u. 1820 Tafeln zur Geschichte der Medicin, Lpz. 1822, Fol., Anleitung zur ärztlichen Receptirkunst, Lpz. 1825, 2. Aufl. 1834; Handbuch der Bücherkunde für die ältere Medicin, Lpz. 1828, 2. Aufl., ebd. 1841; Anleitung zum Studium der Medicin, Lpz. 1829; Lehrbuch der speciellen Pathologie u. Therapie, Lpz. 1831, 3. Aufl., ebd. 1838, 5. Aufl. von Richter 1852–53; Anleitung zur ärztlichen Praxis, Lpz. 1836; Historisch-literarisches Lehrbuch für die deutsche Medicin, 1.–3. Jahrg., Lpz. 1838–40; Bibliotheca medico-hist., Lpz. 1841; Geschichte u. Bibliographie der anatomischen Abbildungen, Lpz 1852; Auswahl von Gutachten medicinisch-forensischen Inhalts, Dresd. 1853; Die Anfänge wissenschaftlicher Naturgeschichte im christlichen Abendlande, ebd. 1850. Gab heraus: Platners Quaest. med. forens., Lpz. 1824; Stahls Theoria med., 1831–33, 3 Bde.; übersetzte Angeli, Der junge Arzt am Krankenbette, ebd. 1823; gab mit Haase, Küstner u. Meißner heraus: Bereicherungen für die Geburtshülfe etc., Lpz. 1821, 1. Bd.; war seit 1821 Mitherausgeber von I. F. Pierers Allgemeinen medicinischen Annalen u. von dessen Medicinischen Realwörterbuch, vom 4. Bande der 1. Abtheilung an u. besorgte eine neue Sammlung königlich sächsischer Medicinalgesetze, Lpz. 1834, 1. Bd. Er ist auch Verfasser der Zauberposse Libussa, Lpz. 1823

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1799, Seite 101 auf adressbuecher.genealogy.net
  2. Versammlung der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte in Dresden, 1826
  3. Dirk Hempel: Literarische Vereine in Dresden. Kulturelle Praxis und politische Orientierung des Bürgertums im 19. Jahrhundert. Walter de Gruyter - Max Niemeyer Verlag, Berlin und New York, 2008.

[Bearbeiten] Weblinks

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