Johann Thimoteus Maximilian von Dallwitz
Johann Thimoteus Maximilian von Dallwitz (* 1775 auf dem Freigut Mahla bei Torgau; † 30. September 1852 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Dienstrang als Oberst als Divisionskommandeur der königlichen Garde.
[Bearbeiten] Familie
Johann Thimoteus Maximilian von Dallwitz entstammte der uradeligen Familie von Dallwitz, das ursprünglich aus Franken sowie aus Tirol stammte. Ab dem 13. Jahrhundert war die Familie auch in der Markgrafschaft Meißen sowie in der sächsischen Lausitz ansässig. Ahnherr der Familie ist Henricus de Talwiz. 1713 wurde Johann Casimir von Dallwitz Reichsgraf, dessen Linie starb aber Anfang des 19. Jahrhunderts aus.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Von Dallwitz trat bereits als Elfjähriger 1786 in das adelige Kadettenkorps in Dresden ein. Er nahm an den Koalitionskrieg 1795, an den Napoleonischen Kriegen 1806 und 1807 in Schlesien sowie 1809 in Österreich teil. Bei der Schlacht bei Jena am 14. Oktober 1806 wurde er am Kopf, bei den Kämpfen in Schlesien 1807 am Arm verwundet.
Von Dallwitz nahm nach seiner Genesung mit der sächsischen Armee am Russlandfeldzug 1812 von Napoleon mit dem Regiment von Niesemeuschel teil, in welchem er 1811/12 im Rang eines Kapitäns diente. Seine Wohnung in Dresden befand sich zu dieser Zeit in der Wilsdruffer Vorstadt, Am See im Haus Nummer 564.[1] 1813 nahm von Dallwitz an der Völkerschlacht bei Leipzig sowie am Feldzug der sächsischen Armee an den Rhein und in die Niederlanden 1814 und 1815 teil.
Von Dallwitz kehrte im gleichen Jahr, 1815 nach Sachsen als Stabsoffizier im Rang eines Majors im Leib-Grenadier-Regiment, wo er die nächsten Jahre diente, zurück. Gleichzeitig zog er in die Dresdner Neustadt in die Große Meißner Gasse 7.[2] Ein Jahr später, 1816 bezog er eine Wohnung in der Neustädter Grenadierkaserne.[3] 1818 zog er in eine Wohnung in der Neustädter Hauptstraße 177.[4]
1822 ist von Dallwitz erstmals im Dresdner Adressbuch als Stabsoffizier und Bataillonskommandeur im Leib-Infanterie-Regiment verzeichnet.[5] 1827, mittlerweile zum Oberstleutnant befördert, ist von Dallwitz Kommandeur des 3. Bataillons des Leibregiments des Königs und wohnte in der Breiten Gasse im Haus Nummer 191.[6] 1831 wohnte er wieder in der Neustädter Grenadierkaserne am Elbufer.[7] Noch im gleichen Jahr zog er wieder in die Große Meißner Gasse, diesmal in das Haus 51A.[8]
Bei den Aprilunruhen am 18. April 1831, die ihren Ursprung in der Julirevolution von 1830 in Frankreich hatten, schlug von Dallwitz mit einer Abteilung des Leibregiments die Proteste Dresdner Bürger mit nieder, als er auf dem Altmarkt am Ausgang der Badergasse eine scharfe Salve in die Menge feuern ließ.[9]
1832 wurde von Dallwitz zum Oberst befördert und übernahm als Kommandeur die neu formierte Garde-Division.[10] Gleichzeitig zog er in die Königstraße in das Haus 96 in der Inneren Neustadt,[11] ab 1839 Hausnummer 19. 1838 wurde von Dallwitz als Kommandeur der Garde-Division im Rang eines Oberst pensioniert. 1840 zog er in die Heinrichstraße 1,[12] Ostern 1852, wenige Monate vor seinem Tod noch in die Margarethengasse 4.[13]
Von Dallwitz starb im 78. Lebensjahr. Er wurde am 3. Oktober 1852 beerdigt.[14]
[Bearbeiten] Quellen
- Neuer Nekrolog der Deutschen, 30. Jahrgang 1852 (Band 30), 1. Teil, Weimar 1854, Digitalisat auf Google Books, S. 941
- Heinrich August Verlohren, Max Barthold, Franz Verlohren: Stammregister und Chronik der Kur- und Königlich Sächsischen Armee von 1670 bis zum Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts, Degener-Verlag 1983, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 181f.</ref>
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1812, S. 105, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1816, S. 84, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1817, S. 95, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1819, S. 90, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1822, S. 96, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1827, S. 99, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 52, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1832, S. 41, SLUB
- ↑ Johann von Sachsen: Lebenserinnerungen des Königs Johann von Sachsen, Vandenhoeck & Ruprecht, 1958, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 117
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1833, S. 396, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1833, S. 47, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1841, S. 41, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1852, S. 32, SLUB
- ↑ Datensatz auf Ancestry