Julius Zenker
Albert Julius Zenker (* 27. März 1829 in Dresden; † 21. Mai 1886 in Hoflößnitz bei Radebeul) war ein sächsischer Jurist und Verwaltungsbeamter, zuletzt als Bundesratsbevollmächtigter und königlicher Zoll- und Steuerdirektor im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Geheimen Finanzrates.
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[Bearbeiten] Familie
Albert Julius Zenker entstammte der Juristen- und Beamtenfamilie Zenker mit Christoph Zenker als Spitzenahn (1619–1697). Sein Urgroßvater väterlicherseits war Johann Tobias Zenker (1717–1771), Kauf- und Schiffsherr zu Dresden und Warschau, sein Großvater der königlich-sächsische Hoffuttermarschall und Geheime Finanzsekretär Christian Daniel Zenker (1766–1819).
Julius Zenker war der dritte Sohn des Geheimen Rates Albert Zenker (* 10. März 1794 in Dresden; † 18. Dezember 1854 ebenda) und dessen 1822 geheirateter Ehefrau Emilie geb. Kohlschütter (* 15. August 1797 in Wittenberg; † 18. Dezember 1876 in Dresden), älteste Tochter des königlich-sächsischen Geheimen Kabinettsrates Karl Christian Kohlschütter (1763–1837). Sein Vater war Ministerialrat im Ministerium des königlichen Hauses in Dresden sowie Privatsekretär des sächsischen Königs Johann. Zenker hatte noch vier Geschwister:
- Robert Christian Zenker (1823–1908), königlicher Kreissteuerrat, königlich-sächsischen Oberfinanzrates ⚭ 1853 Julie Louise geb. Garten (1833–1897).
- Friedrich Albert Zenker (1825–1898), Dr. med., Arzt, Pathologe, Professor in Dresden und Erlangen, Geheimer Rat, persönlicher Adelsstand ⚭ 1860 Henriette geb. Zarncke (1830–1911).
- Albert Georg Zenker (1833–1889), Anstaltssekretär in der Haftanstalt Colditz ⚭ 1859 Auguste Louise geb. Sättler (* 1821).
- Marie Emilie Zenker (1838–1921) ⚭ Traugott Bernhard Heymann (1826–1897),[1] königlich-sächsischer Geheimer Rat, Direktor im Finanzministerium in Dresden.
Julius Zenker heiratete am 26. Juli 1859 in Kiel seine Cousine Agnes Luise geb. Chalybäus (* 20. April 1832 in Kiel; † 6. September 1914 in Dresden), Tochter des Philosophen Heinrich Moritz Chalybäus (1796–1862) und dessen Ehefrau Luise geb. Kohlschütter (* 1805). Seine Ehefrau war die Schwester von Heinrich Franz Chalybäus (1840–1911). Das Ehepaar Zenker hatte vier KInder:
- Johannes Heinrich Zenker (* 30. Juni 1862 in Dresden; † 5. Dezember 1903 ebenda),[2] Dr. med. praktischer Arzt, Wundarzt und Geburtshelfer in Dresden, wohnte zuletzt in der Schäferstraße 9 [3] ⚭ 1891 Marie geb. Reinhardt (1863–1934),[4] keine Kinder.
- Walther Ludwig Zenker (* 4. Februar 1864 in Dresden; † 12. November 1932 ebenda), evangelisch-lutherischer Theologe, Pfarrer, Hofprediger, Superintendent, Mitglied des Landeskonsistoriums des Königreiches Sachsens, königlich-sächsischer Konsistorialrat, zuletzt Oberkirchenrat ⚭ 1. 1891 Katharina Wilhelmine geb. Schumann (1864–1902), zwei Kinder aus 1. Ehe, ⚭ 2. 1906 Elisabeth geb. Ackermann (1881–1978), Tochter des Oberhofpredigers, Vizepräsidenten des evangelischen Landeskonsistoriums Sachsens und Wirklichen Geheimen Rates, Oskar Ackermann (1836–1913), drei Kinder aus 2. Ehe.
- Otto Albert Zenker (* 21. Oktober 1865 in Dresden; † 1933) königlich-sächsischer Forstassessor in Dresden ⚭ Elisabeth Ottilie geb. Burde (1873–1947), zwei Kinder.
- Agnes Elisabeth Zenker (* 4. Mai 1867 in Dresden; † 1932 in Freiburg im Breisgau) ⚭ Joannes Heinrich Otto Immisch (1862–1936), Professor, Geheimer Hofrat und Altphilologe, zwei Kinder.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Julius Zenker studierte nach seinem Schulbesuch Rechtswissenschaften und ist erstmals 1854 im Dresdner Adressbuch als Rechtskandidat (Cand. jur.), zu dieser Zeit noch in der elterlichen Wohnung in der Lüttichaustraße 26 verzeichnet.[5] 1855 begann Zenker seine Tätigkeit bei der königlichen Zoll- und Steuerdirektion, anfangs als Akzessist. Im gleichen Jahr zog er mit seiner verwitweten Mutter in eine Wohnung Am Queckbrunnen 5.[6]
Nach Abschluss seines juristischen Examens wurde Zenker 1857 als königlicher Obersteuerkontrolleur an der Zoll- und Steuerdirektion berufen.[7] Von 1859 bis 1860 wirkte Zenker als Obergrenzkontrolleur in der sächsischen Grenzaufsicht im Kontrollbezirk Königstein, zu der die Kontrolle der Grenze zu Böhmen gehörte[8]
1861 zog Zenker zurück nach Dresden, wo er eine eigene Wohnung in der Zahnsgasse 17 bezog.[9] 1862 begann Zenker seine Tätigkeit als Referendar an der Zoll- und Steuerdirektion und zog in den Rosenweg 3.[10] 1865 wurde Zenker von König Johann zum königlich-sächsischen Zollrat ernannt und zog, diesmal wieder zusammen mit seiner Mutter, in die Ammonstraße 80.[11] Bereits ein Jahr später erhielt Zenker den Rang und den Titel eines königlich-sächsischen Oberzollrates,[12] 1871 den eines Finanzrates.[13]
1874 wurde Zenker vom sächsischen König Albert in den Rang eines Geheimen Finanzrates erhoben.[14] Am 22. November 1877 wurde Zenker zu den 1878 durchgeführten Verhandlungen des Bundesrats des Deutschen Reiches zu einem der fünf stellvertretenden Bevollmächtigten des Königreiches Sachsen ernnnt. Die Verhandlungen selbst führten in erster Linie die Staatsminister General Alfred von Fabrice, Hermann von Nostitz-Wallwitz, Christian Wilhelm Ludwig von Abeken und Oswald von Nostitz-Wallwitz.[15] Zenker führte war bis zum 22. Mai 1880 an weiteren Verhandlungen des deutschen Bundesrats als Bevollmächtigter beteilgt.[16]
1880 wurde Zenker zum königlich-sächsischen Zoll- und Steuerdirektor ernannt. Im gleichen Jahr zog er in die Sedanstraße 1,[17] ein Haus des Spar- und Vorschussvereins zu Dresden am Bismarckplatz. Dort wohnte er bis zu seinem Tod. 1884 erhielt Zenker für seine Verdienste von König Albert das Komturkreuz des Albrechtsordens einen der höchsten Orden des Königreiches Sachsen.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1879: Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
- 1884: Komturkreuz 2. Klasse des königlich-sächsischen Albrechtsordens
[Bearbeiten] Quellen
- Albert Julius Zenker im Stammbaum der Familie Zenker auf www.zenker.se
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Datensätze auf Ancestry
- ↑ Adressbuch Dresden 1903, S. 931, SLUB
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Adressbuch Dresden 1854, S. 175, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1856, S. 251, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1858, S. 243, SLUB
- ↑ Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1860, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 185
- ↑ Adressbuch Dresden 1862, S. 281, Slub
- ↑ Adressbuch Dresden 1863, S. 299, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1867, S. 333, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1867, S. 341, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1872, S. 385, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1875, S. 432, SLUB
- ↑ Protokolle [und Drucksachen] zu den verhandlungen des Bundesrats des Deutschen Reiches, Jahrgang 1878, Digitalisat auf Google Books, S. 281
- ↑ Heinrich Ritter von Poschinger: Fürst Bismarck und der Bundesrat, Band 3, Deutsche Verlagsanstalt, 1898, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 411
- ↑ Adressbuch Dresden 1881, S. 524, SLUB