Kaiserpalast
Der Kaiserpalast befand sich bis 1945 am Nordostende des Pirnaischen Platzes. Heute steht hier ein markantes und nicht besonders ansehnliches Hochhaus.
In der Nähe des ehemaligen Pirnaischen Tores unter der späteren Adresse Amalienstraße 1 (vor 1840 Johannisgasse) war nach der Demolition der alten Festungsanlagen unter Gottlob Friedrich Thormeyer ein wenig attraktives Wohnhaus verblieben, in dem später ein Restaurant betrieben wurde. Zum Ende des 19. Jahrhunderts entstand der Plan für ein repräsentatives Kopfgebäude zum Pirnaischen Platz. Bauherr war Friedrich Hermann Ilgen, ein zu Reichtum gekommener Apotheker aus Kötzschenbroda und später Bruder der Loge Zum Goldenen Apfel. Dem Auswahlkomitee zur Bewertung der Entwürfe gehörte u. a. Paul Wallot an.
Erbaut wurde das viergeschossige Ilgen-Haus, wie der Kaiserpalast zunächst hieß, von 1895 bis 1897 durch das Architekturbüro Schilling und Graebner. Sie hatten den Auftrag erhalten, das Geschäftshaus als "reichstes Dresdner Privatgebäude" zu errichten. Der Kaiserpalast entstand in neobarockem Stil mit vielen Verzierungen und mit einer Giebelgruppe von Hans Hartmann-Maclean. Die Fassade der ersten beiden Etagen war mit Sandstein verkleidet. Die Fenster, darunter ein Kolossal-Fenster im Vestibül, stammten von Josef Goller. Neben einer Restauration für das einfache Volk entstanden im Geschmack der Gründerzeit auch Säle für ein zahlungskräftigeres Publikum. Die Wände zierten Gemälde von Otto Fischer.[1] In der vierten Etage befanden sich Ateliers.
Nach 1920 zog eine Bankfiliale in das Erdgeschoss und die oberen Etagen wurden für Wohnungen genutzt. Der Kaiserpalast wurde während der Luftangriffe des 13. Februar 1945 zerstört und seine Ruine bis 1951 abgetragen.
Als Beispiel im Handbuch der Architektur führt Alphons Schneegans aus: Die vorgeführten Grundrißpläne sind insofern interessant als sie ein Beispiel darstellen, wie kleinere Läden im Erdgeschoß untergebracht worden sind. Außerdem ist eine Restauration im Erd- und I. Obergeschoß, darüber hinaus dann Wohnungen. Es sei auch hier darauf aufmerksam gemacht, wie das Problem der Fortführung der Schornsteine behandelt ist[2].
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Foto von James Aurig