Karl Philipp Ludwig Werner
Karl Philipp Ludwig Werner, getauft als Carl Philip Ludwig Werner (* 27. September 1853 in Obervellmar/Hessen; † 10. Juli 1907 in Dresden)[1] war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt als Kommandeur eines Infanterieregiments im Rang eines Obersts.
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[Bearbeiten] Familie
Karl Philipp Ludwig Werner entstammte der ursprünglich aus dem Großherzogtum Hessen stammenden, weit verzweigten Pfarrersfamilie Werner. Sein Urgroßvater war der evangelisch-lutherische Pfarrer zu Kirchhain Adam Wilhlem Werner. Seine Großeltern väterlicherseits waren der Pfarrer zu Wabern, Ludwig Werner (1779–1861) und dessen Ehefrau Benedicta geb. Bach (1791–1844), Tochter des Artillerie-Kapitäns Michael Bach.
Karl Bach war das dritte Kind und der älteste Sohn des evangelisch-lutherischen Pfarrers und Metropolitans zu Obervellmar Philipp Ludwig Werner (* 7. April 1819 in Wabern; † 24. März 1896 in Grebenstein) und dessen 1850 geheirateter Ehefrau Auguste Philippine geb. Meyer (* 16. August 1895 in Ropperhausen; † 27. Februar 1895 in Obervellmar), Tochter des Ökonomierats und Gutspächters August Meyer, genannt Mittelhof und dessen Ehefrau Clara geb. Deichmann. Werner hatte noch sechs Geschwister, alle in Obervellmar geboren:
- Luise Friederike Marie Werner (* 1850), starb in Magdeburg ⚭ 1873 Johann Theodor Albert August Soder (* 1843), Kaufmann in Magdeburg.
- Friederike Caroline Julie Werner (* 1852), 1866 in Obervellmar konfirmiert, ⚭ 1889 Christian Eduard Reissing (* 1850), Weißbindermeister in Melsungen.[2]
- Maria Henriette Auguste Werner (1856–1931) ⚭ 1882 Gottlob Carl Moritz Philipp Freiherr Wolff von Gudenberg (1854–1897),[3] Rittergutsbesitzer.
- Ludwig Wilhelm Werner (1857–1918), 1871 in Obervellmar konfirmiert, ein Pate war der Waberner Kaufmann Wilhelm Werner, Ökonom, starb in Kassel ⚭ 1884 Marie geb. Gude (1860–1925),[4] eine Tochter.[5]
- Wilhelm Carl Werner (1861–1861),
- Fritz Philipp Fürchtegott Werner (* 1862), 1876 in Obervellmar konfirmiert. Sein Pate war der Dr. med., in die USA ausgewanderte und niedergelassene Arzt in New York, Fritz Philipp Werner Werner.
Karl Werner war mit Marie Franziska Nanni Werner verheiratet. Seine Witwe kam nach dem Tod ihres Mannes 1908 nach Dresden, wo sie anfangs in der Zittauer Straße 1,[6] gegen Ende des Zweiten Weltkrieges in der Theresienstraße 27 wohnte.[7] Werners Witwe ist 1919 als Mitglied und damit als eine von 59 Frauen im Verein für Geschichte Dresdens verzeichnet.[8]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Karl Werner schlug - anders als seine Vorfahren - eine militärische Karriere in der sächsischen Armee ein. Er trat am 1. April 1874 als Kadett in die sächsische Armee ein und diente bereits in der neuen Kadettenanstalt in der Dresdner Albertstadt. Am 24. September 1875 wurde Werner zum Portepee-Fähnrich und damit zum Offiziersanwärter ernannt, mit gleichzeitiger Anstellung im 8. Infanterie-Regiment Nr. 107 in Leipzig, wo er in die 7. Kompanie eingegliedert wurde.
Am 22. Oktober 1876 erhielt Werner sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Secondé-Lieutenant, anfangs mit der Anstellung in der 2. Kompanie im Infanterieregiment Nr. 107 in Leipzig, wechselte aber 1877 wieder in die 7. Kompanie. Im gleichen Jahr ist er erstmals im Leipziger Adressbuch in der Kaserne in der Burgstraße 14 verzeichnet.[9] 1880 wurde Werner zum Adjutanten im 2. Bataillon des 8. Infanterie-Regiment Nr. 107 ernannt. In dieser Dienststellung blieb er bis 1883. Am 18. Dezember 1883 erhielt Werner den Charakter als Premier-Lieutenant, mit Versetzung zur 6. Kompanie in seinem Regiment.
Ab Anfang 1884 wurde Werner erstmals zur Unteroffiziersschule nach Marienberg kommandiert, wo er in der Dienststellung als Kompanie-Offizier diente. Hier blieb er bis 1886 und kehrte danach in sein Stammregiment nach Leipzig zurück, wo er wieder in die 2. Kompanie eingeliedert wurde. Diesmal zog er in eine private Wohnung in der kleinen Burggasse 4.[10] In Leipzig übernahm er den Posten als stellvertretender Kompaniechef. In dieser Dienststellung erhielt Werner am 13. Dezember 1889 den Charakter als Hauptmann.
Noch im gleichen Jahr, Ende 1889 wurde er in das 11. Infanterie-Regiment Nr. 139 versetzt, das mit dem 1. und 2. Bataillon in Döbeln und dem 3. Bataillon in Leisnig disloziert war. Werner diente als Kompaniechef der 5. Kompanie in Döbeln. Dort zog er an den Klostergärten 11.[11] 1891 wurde Werner à la suite des Infanterieregiments Nr. 139 gestellt und erneut zur Unteroffiziersschule nach Marienberg kommandiert. Dort wurde er Kompaniechef der 2. Kompanie, was er bis 1893 blieb. Im gleichen Jahr kehrte Werner zurück in sein Regiment nach Döbeln, wo er die 4. Kompanie als Kompaniechef übernahm. Diesmal zog er in die Friedrichstraße 12.[12]
1897 wurde Werner zum Pionierbataillon Nr. 12 nach Dresden kommandiert, anfangs als aggregierter (überzähliger) Offizier, ab 1898 dort als Kompaniechef der 4. Kompanie der Pioniereinheit. Er wohnte anfangs in Dresden in der Stolpener Straße 4 in der Dresdner Antonstadt.[13] Am 26. März 1899 erhielt Werner seine Beförderung zum Majorund wurde als solcher zum Kommandeur des 2. Bataillons des 12. Infanterieregiments Nr. 177 versetzt. Dieses Regiment bestand zu dieser Zeit nur aus 2 Bataillone, mit dem Stab und dem 1. Bataillon in Dresden und dem 2. Bataillon auf der Festung Königstein. Dort diente er bis 1903, wohnte aber in einer privaten Wohnung in der Festungsbergstraße 34B in Königstein.[14]
1903 wurde Werner etatmäßiger Stabsoffizier im Schützen-(Füsilier-)Regiment Nr. 108 in der Schützenkaserne am Dresdner Alaunplatz. Privat zog er zu dieser Zeit in eine Wohnung in der Hospitalstraße 11,[15] wo er bis 1906 wohnte. In dieser Dienstsellung wurde Werner am 21. März 1904 zum Oberstleutnant befördert.
Am 23. November 1906 ernannte der sächsische König Friedrich August III. Werner unter gleichzeitiger Beförderung zum Oberst, zum neuen Kommandeur des 15. Infanterie-Regiments Nr. 181 in Chemnitz. Dieses Regiment war Bestandteil der 40. Divison, der 88. Infanterie-Brigade und des XIX. (königlich-sächsischen) Armeekorps. Werner übernahm die Dienststellung als Regimentskommandeur von Richard von Zenker. Werner bliebt aber nur ein knappes halbes Jahr in Chemnitz und musste am 16. Mai 1907 aus gesundheitlichen Gründen das Kommando an Oberst Clemens Ullrich übergeben.
Seine letzten Wochen verbrachte Werner wieder in Dresden, wo er auch starb.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1899: Königlich-sächsisches Dienstauszeichnungtskreuz für 25 Berufsjahre in der sächsischen Armee
- 1902: Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrechtsordens
- 1902: Offiziers-Ehrenkreuz des fürstlich-Schaumburg-Lippischen Hausordens
- 1905: Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
- 1905: Ehrenkreuz des königlich-württembergischen Ordens der Württembergischen Krone
[Bearbeiten] Quellen
- Ranglisten der Königlich-Sächsischen Armee, 1850 bis 1914, Digitalisierte Bände der SLUB
- Genealogische Daten aus Ancestry und MyHeritage
- Christian Hilmes: Pfarrergeschichte von Niederzwehren: Aus Quellen erarbeitet, BoD, Norderstedt 2019, Lesevorschau auf Google Books, S. 211ff.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Datensatz auf MyHeritage, Hessisches Personenstandsregister, 1849-1931
- ↑ Datensatz auf MyHeritage, Hessisches Personenstandsregister, 1849-1931
- ↑ Datensatz auf MyHeritage, Hessisches Personenstandsregister, 1849-1931
- ↑ Datensatz auf MyHeritage, Website der Familie Harz
- ↑ Adressbuch Dresden 1909, S. 1114, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1943/44, S. 1059, SLUB
- ↑ Fünfzig Jahre Verein für Geschichte Dresdens 1869–1919, Wikisource
- ↑ Adressbuch Leipzig 1877, S. 378, SLUB
- ↑ Adressbuch Leipzig 1887, S. 482, SLUB
- ↑ Adressbuch Döbeln 1891/92, S. 75, SLUB
- ↑ Adressbuch Döbeln 1896/97, S. 88, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1898, S. 683, SLUB
- ↑ Adressbuch Bad Schandau, Königstein und Wehlen 1903, S. 83, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1904, S. 1057, SLUB