Karl von Seydewitz
Karl Friedrich Kurt von Seydewitz, anfangs auch Carl Friedrich Curt von Seydewitz (* 27. März 1861 in Sohland am Rotstein, heute Reichenbach/Oberlausitz; † 8. August 1921 in Dresden)[1] war ein sächsischer Jurist und Verwaltungsbeamter, zuletzt im Rang eines Geheimen Regierungsrates in der Kreishauptmannschaft Dresden.
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[Bearbeiten] Familie
Karl Friedrich Kurt von Seydewitz stammte aus der 1. Linie des meißnischen Uradelsgeschlecht von Seydewitz. Sein Goßvater väterlicherseits war der Rittergutsbesitzer auf Braunsdorf, Kurt von Seydewitz (1780–1853).
Von Seydewitz war das neunte Kind und der jüngste Sohn des Rittergutsbesitzers auf Sohland, Karl Friedrich Kurt von Seydewitz (* 9. Juli 1814 in Rosßdorf; † 27. Juni 1863 in Mittel-Sohland a.R. und dessen 1841 geheirateter Ehefrau Helene Elisabeth geb. von Kiesewetter (* 20. Oktober 1821 in Bautzen; † 18. Juni 1897 in Tharandt). Von Seydewitz hatte noch neun Geschwister, darunter sieben Brüder, von denen drei ebenfalls an der St. Afra waren:
- Paul von Seydewitz (1843–1910), sächsischer Kultus-, Staats- und Minister des königlichen Hauses sowie Ordenskanzler.
- Fritz von Seydewitz (1846–1906), königlich-sächsischer Oberst.
- Hans von Seydewitz (1849–1910), Superintendent und Oberpfarrer in Pirna.
- Ernst von Seydewitz (1852–1929), Jurist und Verwaltungsbeamter, zuletzt als Finanz- und Staatsminister des Königreiches Sachsen.
- Arndt von Seydewitz (* 1854), königlich-sächsischer Major, lebte 1910 in Tharandt.
- Max von Seydewitz (1857–1921), königlich-sächsischer General.
Karl von Seydewitz war unverheiratet und ohne Nachkommen.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Karl von Seydewitz erhielt seine erste Bildung im elterlichen Hause, seine höhere Schulbildung dann an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen, in die er zu Ostern, am 7. April 1875 als Schüler eintrat. Er besuchte das Gymnasium bis zur Reifeprüfung die er zu Ostern 1881 ablegte. Im gleichen Jahr nahm er ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig auf.
Nach seiner Referendarzeit in Freiberg, wo er in der dortigen Berthelsstraße 14 wohnte,[2] war von Seydewitz ab 1891 als Assessor am Gericht in Pegau/Sachsen, Landkreis Leipzig tätig. Bereits ein Jahr später, 1892 wurde er Sekretär beim evangelisch-lutherischen Landeskosnistorium in Dresden. Er wohnte hier anfangs in der Grunaer Straße 8.[3] 1894 berief man von Seydewitz zum Bezirksassessor bei der königlichen Amtshauptmannschaft Dresden-Neustadt.[4]
1896 wurde von Seydewitz - im Rang als Regierungsassessor - nach Bautzen versetzt. Dort zog er in die Wallstraße 11.[5] Zwei Jahre später, 1898 ging er nach Zittau, wiederum als Regierungsassessor. Dort zo er in die Georgstraße 7.[6] 1900 ernannte König Albert von Seydewitz zum königlich-sächsischen Regierungsrat und zum Stellvertreter des damaligen Zittauer Amtshauptmannes Moritz Maximilian von Beschwitz. Zu dieser Zeit war er in die Georgstraße 11 umgezogen.[7]
1901 wurde von Seydewitz als Regierungsrat zur Kreishauptmannschaft nach Chemnitz versetzt. Dort zog er in die Weststraße 30.[8] 1907 erhielt er seine Rangerhöhung zum Oberregierungsrat bei der Kreishauptmannschaft in Chemnitz.
1913 wurde von Seydewitz - weiterhin im Rang eines Oberregierungsrates zur Kreishauptmannschaft Dresden versetzt. Diesmal zog er in der sächsischen Hauptstadt in die Holzhofgasse 1.[9] In der Kreishauptmannschaft Dresden wurde er als juristischer Rat bei der Generalkommission für Ablösungen und Gemeinheitsteilungen berufen. 1914 ernannte der letzte sächsische König Friedrich August III. von Seydewitz zum Geheimen Regierungsrat bei der Kreishauptmannschaft Dresden. Gleichzeitig wurde er Leiter der Generalkommission für Ablösungen und Gemeinheitsteilungen.
1916 wurde von Seydewitz unter Beibehaltung seines Titels als Geheimer Regierungsrat a.D. (außer Dienst) und der Zahlung der gesetzlichen Pension in den Ruhestand versetzt.[10] 1917 zog er in die Carlstraße 9,[11] wo er bis zu seinem Tod lebte.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1903: Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-schwedischen Nordstern-Ordens
- 1913: Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
- 1915: Eisernes Kreuz 2. Klasse
[Bearbeiten] Quellen
- August Hermann Kreyssig: Verzeichniss sämmtlicher Schüler der Königlichen Landesschule zu Meissen von 1543 bis 1875, 8422 an der Zahl, Meißen 1876, Digitalisat der SLUB, S. 550
- Paul Hermann Kreyssig: I. Nachtrag zu Dr. A.H. Kreyssigs Afraner-Album, Crimmitschau 1893, Digitalisat der SLUB, S. 128
- Paul Hermann Kreyssig: II. Nachtrag zu Dr. A.H. Kreyssigs Afraner-Album und vollständiges Namensverzeichnis, Meißen 1900, Digitalisat der SLUB, S. 69
- Justus Perthes: Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Uradeligen Häuser, Gotha 1910, Digitalisat im Internet Archive, S. 737ff.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Datensätze in Ancestry
- ↑ Adressbuch Freiberg 1889, S. 130, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1893, S. 715, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1895, S. 774, SLUB
- ↑ Adressbuch Bautzen 1897, S. 88, SLUB
- ↑ Adressbuch Zittau 1898/99, S. 266, SLUB
- ↑ Adressbuch Zittau 1900/01, S. 304, SLUB
- ↑ Adressbuch Chemnitz 1901, S. 666, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1914, S. 1035, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1917, S. 813, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1918, S. 817, SLUB