Margarethe Soltsien
Amalie Margarethe Soltsien, geboren als Amalie Margarethe Meiser (* 29. Juli 1862 in Jüterbog; † 19. September 1928 in Dresden)[1] war die Ehefrau des preußischen Rechtsanwalts Soltsien. 1919 ist Margarethe Soltsien als Mitglied und damit als eine von 59 Frauen im Verein für Geschichte Dresdens verzeichnet,[2] wo sie sich als Hobbyhistorikerin und Unterstützerin des Geschichtsvereins betätigte.
Margarethe Soltsien kam nach dem Tod ihres Mannes 1905 nach Dresden, wo sie erstmals 1906 im Dresdner Adressbuch als Rechtsanwalts Witwe in einer Mietswohnung im dritten Obergeschoss des Hauses Schumannstraße 50 in der Dresdner Johannstadt verzeichnet ist. Das Mietshaus gehörte dem Hausbesitzer Emil Paul Winkelmann, Inspektor der Dr.-Güntzschen Stiftungsdruckerei.[3] Soltsien wohnte dort bis zu ihrem Tod.[4]
[Bearbeiten] Familie
Amalie Margarethe geb. Meiser entstammte der Familie Meiser aus der heute brandenburgischen Kleinstadt Jüterbog, die noch bis 1815 zu Sachsen gehörte. Sie heiratete den preußischen Juristen und Gerichtsassessor[5] Richard August Soltsien[6] (* 22. Dezember 1850 in Fürstenfelde bei Küstrin, heute Polen; † 6. November 1894 in Luckenwalde). Margarethes Ehemann erhielt seine höhere Schulbildung von Ostern 1863 bis 1870 am königlichen Gymnasium Landsberg an der Warthe, studierte danach Jura in Berlin und Göttingen und wirkte von 1882 bis 1888 als Rechtsanwalt in Luckenwalde, seit 1883 auch als Notar im Bezirk seines Kammergerichts.[7] Anschließend wurde Margarethes Ehemann „gehirnkrank“ und konnte seiner beruflichen Tätigkeit bis zum Tod nicht mehr nachgehen.
Margarethes Schwiegervater war der praktische Arzt, Chirurg und Geburtshelfer Dr. med. Carl August Ludwig Soltsien (1814–1875), der 1838 zum Dr. med. promovierte[8] und sich 1844 als Arzt in Fürstenfelde im Kreis Königsberg niederließ.[9] Weitere Verwandte der Familie Soltsien waren:
- der Apotheker Paul Soltsien (* 1849 in Fürstenfelde), der 1880 in Dresden Helene Koch (* 1852), Tochter des in den 1880er Jahren in Dresden lebenden, pensionierten preußischen Obersts Eduard Koch, heiratete und
- der königlich-preußische Militärarzt Alexius Theodor Soltsien (* 1850 in Caterbow, Kreis Ruppin), Sohn des Privatmannes Wilhelm Soltsien, promovierte 1875 zum Dr. med., begann im gleichen Jahr seinen Dienst in der preußischen Armee als Unterarzt, 1877 Assistensarzt in der preußischen Armee, ab 1886 Stabsarzt, lebte danach als niedergelassener Arzt in Hamburg-Altona,[10] wo er sich um Verbesserungen im Krankentransportwesen verdient machte, Inhaber der Roten-Kreuz-Medialle 2. Klasse.[11]
[Bearbeiten] Quellen
- Genealogische Daten aus Ancestry
- Festschrift zur Feier des 50jährigen Jubiläums des königl. Gymnasiums mit Realschule in Landsberg a.W., 1. Teil, 1909, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 173
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Datenätze auf Ancestry
- ↑ Fünfzig Jahre Verein für Geschichte Dresdens 1869–1919, Wikisource
- ↑ Adressbuch Dresden 1906, S. 1910, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1927/28, S. 872, SLUB
- ↑ Deutsche Justiz, Rechtspflege und Rechtspolitik ... Amtliches Blatt der deutschen Rechtspflege, Band 43, 1881, Digitalisat auf Google Books, S. 34 und 110
- ↑ Verzeichnis der Mitglieder des deutschen Anwalt-Vereins vom 15. März 1883, Digitalisat auf Google Books, S. 11
- ↑ Deutsche Notariats-Zeitung, Organ des Notariatsvereins für Deutschlands und Oesterreich, Band 12, 1883, Digitalisat auf Google Books, S. 48
- ↑ Adolph Carl Peter Callisen: Medicinisches Schriftsteller-Lexicon der jetzt lebenden Aerzte, Wundärzte, Geburtshelfer, Apotheker, und Naturforscher aller gebildeten Völker: Nachtrag: Enthaltend Berichtigungen, Ergänzungen, die neuere Literatur, und die seit 1830 verstorbenen medicinischen Schriftsteller. 1838-45, 1844, Digitalisat auf Google Books, S. 363
- ↑ Amtsblatt der Regierung zu Frankfurt a.d. Oder, 1844, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek München, S. 255(247)
- ↑ Max Gottschalck: Geschichte des 1. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 31, 1894, Digitalisat auf Google Books, S. 587
- ↑ Bettina Wagner: Der Hamburger Rettungsdienst und seine Geschichte: 160 Jahre zwischen Behörde und Ehrenamt, 2013, Leseprobe auf Google Books, S. 13, 21f., 24f., 27, 35f., 42