Martin Läuter

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Karl Paul Martin Läuter (* 10. Mai 1902 in Cotta bei Dresden; † 28. Juli 1986 in Dresden) war ein Dresdner Dekorateur, Maler, Grafiker und Kulturfunktionär.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Karl Paul Martin Läuter entstammte der sächsischen Familie Läuter/Laeuter. Sein Urgroßvater war der Bautzner Drechsler Friedrich August Läuter[1] († um 1875 in Bautzen). Sein Großvater Carl August Otto Läuter (18521933), verheiratet mit Johanne Sophie geb. Filve, übernahm die väterliche Drechselwerkstatt, ist ab 1877 im Bautzner und ab 1903 im Dresdner Adressbuch in der Zinzendorfstraße 35, später in der dortigen Hausnummer 41 verzeichnet.[2]

Martin Läuter war das älteste Kind des Dresdner Kaufmanns Paul Felix Läuter (* 18. Februar 1878 in Bautzen; † ?) und dessen 1901 geheirateter Ehefrau Martha Linna geb. Beyer (* 4. April 1881 in Löbtau; † 5. Juli 1969 in Dresden), Tochter des Karl Friedrich Hermann Beyer (18461912) und dessen Ehefrau Amalie Auguste geb. Glöckner (18471931). Läuters Vater war Inhaber eines Agentur- und Kommissionsgeschäftes in der Hermsdorfer Straße 13.[3] Läuter hatte noch drei Geschwister.

Martin Läuter heiratete Margerethe geb. Grafe (* 3. Oktober 1904 in Dresden; † 13. Oktober 1998 ebenda), Tochter des Arbeiters[4] Friedrich Hermann Grafe (18721921) und dessen Ehefrau Emma geb. Schroeter (18731945). Das Ehepaar hatte ein Kind.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Martin Läuter erlernte nach seinem Schulbesuch den Beruf eines Dekorateurs. Er ist erstmals als solcher im Dresdner Adressbuch von 1931 verzeichnet, anfangs in der elterlichen Wohnung in der Hermsdorfer Straße 13.[5] Noch im gleichen Jahr zog er in eine eigene Wohnung in der Weistropper Straße 15,[6] wo er noch 1944 aufgeführt ist.[7]

Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Läuter in die 1946 gegründete Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) ein, womit er schnell Karriere machte. Bereits vor Gründung der DDR, im September 1949 war er Direktor des KWU (Kommunales Wirtschaftsunternehmen) „Ausstellungen“ in Dresden.[8] Er war:

Läuter war auch Leiter weiterer Ausstellungen. 1960 war er Mitarbeiter im Zentralvorstand des Verbandes Bildender Künstler der DDR und als solcher Ausstellungsleiter der Kunstausstellung anlässlich der II. Arbeiterdestspiele der DDR im Städtischen Museum Karl-Marx-Stadt.[16]

Läuter war Mitglied des Kulturbundes der DDR. Die Stadtparteiorganisation der SED von Dresden setzte Martin Läuter als kommissarischen Leiter für das Staatliches Museum für Völkerkunde per Verwaltungsakt ein.[17][18] 1972 fertigte Waldo Köhler ein Porträt von Läuter an (Öl auf Leinwand). Das Bild ist in der Sammlung des Albertinums vorhanden.

Martin Läuter wohnte 1984 in Dresden in der Heinrich-Greif-Straße 19.[19] Läuter starb im Alter von 84 Jahren. Eine Traueranzeige erschien am 13. August 1986 in der in der Tageszeitung Neues Deutschland, veröffentlicht vom Ministerrat der DDR, Ministerium für Kultur. Die Trauerfeier fand am 20. August 1986 auf dem Städtischen Heidefriedhof in der Moritzburger Landstraße statt.

[Bearbeiten] Vorträge/ Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Bautzen 1870, S. 27, SLUB, Letztmalig im Bautzener Adressbuch 1872.
  2. Adressbuch Dresden 1903, S. 392, SLUB.
  3. Adressbuch Dresden 1920, S. 441, SLUB.
  4. Adressbuch Dresden 1921, S. 219, SLUB.
  5. Adressbuch Dresden 1931, S. 449, SLUB.
  6. Adressbuch Dresden 1932, S. 444, SLUB.
  7. Adressbuch Dresden 1943/44, S. 480, SLUB.
  8. 10 Wandbilder entstehen, Digitalisat der SLUB.
  9. Klaus Schoeder/ Jochen Staadt (Hrsg.): Die Eroberung der Kultur beginnt!: Die Staatliche Kommission für Kunstangelegenheiten der DDR (1951–1953) und die Kulturpolitik der SED, Band 15, Peter Lang Verlag, Frankfurt am Main 2011, Leseprobe auf Google Books, S. 147 und Fußnote 333.
  10. Dritte Deutsche Kunstausstellung, Dresden, 1953: 1. März bis 30. April, Albertinum an der Brühlschen Terrasse, VEB Verlag der Kunst, 1959, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 29.
  11. Simone Simpson: Zwischen Kulturauftrag und künstlerischer Autonomie: Dresdner Plastik der 1950er und 1960er Jahre, Böhlau-Verlag 2008, Leseprobe auf Google Books, S. 134, Fußnote 412.
  12. Vierte Deutsche Kunstausstellung, Dresden, 1958: Plastik, Malerei, Grafik, Illustration, Karikatur, Gebrauchsgrafik, Buch- und Schriftkunst, Kunsthandwerk, Industrieform, Kunst am Bau: Albertinum, September bis Dezember, herausgegeben mit Unterstützung des Kulturfonds der Deutschen Demokratischen Republik, 1958, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. V, VII und 47.
  13. 4. Deutsche Kunstausstellung Dresden, Datensatz im Archiv der Akademie der Künste auf archiv.adk.de.
  14. Kunstausstellung der Deutschen Demokratischen Republik, Verband Bildender Künstler der DDR, 1987, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 550.
  15. Kunstausstellung der Deutschen Demokratischen Republik, Verband Bildender Künstler der DDR, 1987, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 550.
  16. Kunstpreis des Freien Deutschen Gewerkschaftsbundes 1960: Ausstellung anlässlich der II. Arbeiterfestspiele der Deutschen Demokratischen Republik: Städtisches Museum Karl-Marx-Stadt, Ausstellungsleitung Kunstpreis des FDGB, 1960, Snippet-Ansicht auf Google Books.
  17. Staatliches Museum für Völkerkunde Dresden (Hrsg.): Abhandlungen und Berichte des Staatlichen Museums für Völkerkunde Dresden, Band 49, Akademie-Verlag, 1996, Digitalisat auf Google Books, S. 8.
  18. Ingrid Kreide-Damani: Ethnologie im Nationalsozialismus: Julius Lips und die Geschichte der "Völkerkunde", Reichert-Verlag 2010, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 414.
  19. Fernsprechbuch Deutsche Post, Bezirk Dresden, 1984, S. 185.
  20. Heiner Timmermann (Hrsg.): Die DDR - Analysen eines aufgegebenen Staates, Duncker & Humblot, Berlin. 2001, Leseprobe auf Google Books, S. 384 und Fußnote 155.

[Bearbeiten] Weblinks

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