Richard Riemerschmid
Richard Riemerschmid (* 20. Juni 1868 in München; † 13. April 1957 in München) war als Architekt federführend am Bau der Deutschen Werkstätten Hellerau und der Gartenstadt Hellerau beteiligt.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Der Sohn des Inhabers einer Spirituosenfabrik hatte von 1888 bis 1890 in München an der Akademie der Bildenden Künste studiert. Nach ersten grafischen und malerischen Arbeiten, häufig vom Impressionismus beeinflusst, machte er sich in München mit avantgardistischen Bauformen einen Namen. Sein Schauspielhaus gilt als eine der deutschen Leitbauten des Jugendstils. Zudem war er ein bekannter Möbeldesigner.
Für Karl Schmidt, seinen späteren Schwager, entwarf Riemerschmid die ersten maschinell produzierbaren Typenmöbel, die auf der Kunstgewerbeausstellung 1906 in Dresden Furore machten.[1] 1907 waren Riemerschmid und Schmidt an der Gründung des Deutschen Werkbundes beteiligt. Riemerschmid übernahm dann die Gesamtplanung der Gartenstadt Hellerau und entwarf zudem mehrere Haustypen und die Fabrikanlagen der Deutschen Werkstätten Hellerau. 1912 wurde er zum Vorstandsmitglied im Dürerbund gewählt.[2]
Riemerschmid ging 1913 als Direktor der Kunstgewerbeschule zurück nach München, beriet aber weiterhin die Dürerbund-Werkbund-Genossenschaft. Den Deutschen Werkbund leitete er von 1920 bis 1926. Von 1926 bis 1931 leitete er auf Wunsch von Konrad Adenauer die Kölner Werkschulen. Im Jahre 2016 wurde in Klotzsche die Richard-Riemerschmid-Straße angelegt.
[Bearbeiten] Werke in Dresden
- 1909: erste Bauphase in der Gartenstadt, Villen Am grünen Zipfel, am Ruscheweg und am Pillnitzer Weg, Waldschänke
- 1909/1910: Deutsche Werkstätten Hellerau
- 1910: Auf dem Sand, Villa für Émile Jaques-Dalcroze
- um 1913: Entwurf für Neubau der Ernemann-Werke (nicht ausgeführt)
[Bearbeiten] Quellen
- Eintrag bei archinform.net
- Die Kunst: Monatsheft für freie und angewandte Kunst, 1911, München F. Bruckmann
- Gruhn-Zimmermann, Antonia, „Riemerschmid, Richard“, in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 598-59
- Hans-Stefan Müller: "Festspielhaus Hellerau". Diplomarbeit, 1996
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ 3. Deutsche Kunstgewerbeausstellung 1906 in Dresden
- ↑ Gerhard Kratzsch. Kunstwart und Dürerbund. Ein Beitrag zur Geschichte der Gebildeten im Zeitalter des Imperialismus. Vandenhoeck u. Ruprecht, Göttingen 1969. ISBN 3-525-36125-4
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Richard Riemerschmid“
- Juliane Felsch; "Die Gartenstadt Hellerau: Unter besonderer Berücksichtigung der Architekten Richard Riemerschmid & Heinrich Tessenow". GRIN Verlag, 2010
- Werke bei europeana.eu