Samuel Hahnemann

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Samuel Hahnemann
Samuel Hahnemann
»Organon der Heilkunst«, 3. Aufl., Arnoldische Buchhandlung, 1824
Denkmünze von Reinhard Krüger
Straßenschild Hahnemannstraße

Dr. med. Christian Friedrich Samuel Hahnemann (* 10. April 1755 in Meißen; † 2. Juli 1843 in Paris) war der Begründer der Homöopathie.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Hahnemann besuchte in Meißen die Stadtschule und dank einer Freistelle die Fürstenschule St. Afra. Gegen den Willen seines Vaters studierte er danach Medizin in Leipzig und Wien. Seinen Lebensunterhalt musste er sich selbst verdienen, indem er Unterricht erteilte. Nach dem Studium arbeitete Hahnemann als Hausarzt und Bibliothekar in Siebenbürgen. 1777 wurde er in Hermannstadt (Siebenbürgen) in die Freimaurer-Loge »Zu den drei Seeblättern« aufgenommen.[1]

1779 promovierte Hahnemann in Erlangen mit »Betrachtung der Ursachen und der Behandlung von Krampfzuständen«. Er praktizierte in Hettstedt und Dessau, wo er sich pharmazeutisch ausbilden ließ, und wurde Physikus in Gommern bei Magdeburg.

Aus Unzufriedenheit über den medizinischen Kenntnisstand der damaligen Zeit gab Hahnemann seine ärztliche Praxis auf und widmete sich der Wissenschaft. Er führte pharmazeutische Untersuchungen durch und verfasste wissenschaftliche Schriften. 1784 war Hahnemann in Dresden ansässig, wo er in einem Krankenhaus arbeitete. 1789 zog er nach Leipzig. Seine Übersetzung der Arzneimittellehre »Materia medica« des Schotten William Cullen veranlasste ihn 1790 zur Prüfung der Wirkung der Arzneimittel auf den gesunden Körper im Selbstversuch. Dies führte ihn auf das Prinzip der Homöopathie »similia similibus curantur« (Ähnliches wird durch Ähnliches geheilt), und daraus abgeleitet »Je stärker verdünnt, desto ungiftiger, aber umso stärker die Heilwirkung«.

Um die Homöopathie in die ärztliche Praxis einzuführen, aber auch aus wirtschaftlicher Not praktizierte Hahnemann wieder. Er wirkte u. a. in Georgenthal, Braunschweig, Königslutter, Hamburg (1800), Wittenberg (1802), nach seiner Rückkehr nach Sachsen bis 1810 in Torgau. Danach ging Hahnemann nach Leipzig zurück. Hier gehörte wenige Jahre später Friedrich Wieck zu seinen Patienten.

1812 habilitierte sich Hahnemann an der Universität Leipzig mit »Dissertatio historico-medica de helleborismo veterum«. Von 1814 bis 1821 hielt er Vorlesungen[2], die großes Aufsehen erregten und viele Anhänger fanden. Hahnemanns neue Heilprinzipien wurden aber auch vielfach diskreditiert, von den Apothekern wurde er als "Scharlatan" beschimpft. Johann Christoph Arnold gehörte dagegen zu seinen wichtigsten Förderern. In der Arnoldischen Buchhandlung erschienen die homöopathischen Hauptwerke Hahnemanns.[3]

Die sächsische Regierung verbot Hahnemann 1820 die Verabreichung selbstbereiteter Arzneien, da dies ein Privileg der niedergelassenen Apotheker war. Weil ihm dadurch die Anwendung seiner neuen Methoden unmöglich wurde, ging er als Leibarzt zu Herzog Ferdinand von Anhalt-Köthen, wo er im Range eines Hofrats bis 1835 blieb. Danach lebte und praktizierte er bis zu seinem Tod in Paris.

[Bearbeiten] Ehrungen

Seit 1793 war Hahnemann Mitglied der Leopoldina.[4] Sein 50-jähriges Doktorjubiläum wurde 1829 glänzend gefeiert. Die Gesellschaft homöopathischer Ärzte gründete sich, Reinhard Krüger schuf eine Denkmünze auf Hahnemann und die Porzellanmanufaktur Meißen widmete ihm eine Tasse.[5] Die Hahnemannstraße in Dresden trägt heute seinen Namen. Denkmale wurden in Leipzig[6], Köthen, Paris[7] und sogar in Washington[8] errichtet. In Barcelona erhielt ein ganzer Park mit einem Gedenkstein Hahnemanns Namen.[9]

[Bearbeiten] Familie

Hahnemanns Großvater Christoph Hahnemann war Maler in Lauchstädt. Der Vater, Christian Gottfried Hahnemann (1720-1784), war Porzellanmaler in Meißen und die Mutter, Johanne Christiane geb. Spieß († 1790), stammte aus Weimar. Samuel Hahnemann hatte einen Bruder und zwei Schwestern.[10],[11],[12]

1782 heiratete Samuel Hahnemann Henriette Küchler (1764–1830), Stieftochter des Apothekers Häseler zu Dessau. Das Ehepaar hatte elf Kinder, 2 Jungen und 9 Mädchen. Die jüngste Tochter, Louise (*1806/Torgau,† Juli 1878/Köthen), war mit einem Sohn von Friedrich Moßdorf verheiratet.[13] Die Ehe wurde nach kurzer Zeit in Köthen geschieden. Im Alter von 79 Jahren heiratete Samuel Hahnemann in zweiter Ehe die 34-jährige französische Malerin und Dichterin Mélanie D'Hervilly-Gohier (1800–1878), für die er nach Paris zog. Sie führte nach seinem Tod sein Werk fort.

Zu seinen bekanntesten Nachkommen zählte der Schriftsteller Paul Theodor Hohlfeld.

[Bearbeiten] Werke

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Eintrag im Freimaurer-Wiki
  2. Historische Vorlesungsverzeichnisse der Universität Leipzig
  3. Kathrin Schreiber: Samuel Hahnemann in Leipzig: die Entwicklung der Homöopathie zwischen 1811 bis 1821 : Förderer, Gegner und Patienten, Georg Thieme Verlag, 2002
  4. Hahnemann im Mitgliederverzeichnis der Leopoldina
  5. Hahnemanntasse, Deutsches Medizinhistorisches Museum Ingolstadt
  6. Zum Hahnemanndenkmal im Leipzig-Lexikon
  7. Samuel Hahnemann-Denkmal auf dem Friedhof Père Lachaise, Paris
  8. Samuel Hahnemann Memorial Washington
  9. Deutsche Spuren in Barcelona
  10. Eintrag auf forum.ahnenforschung.net/
  11. Eintrag auf www.geni.com/
  12. Tischner, Rudolf, "Hahnemann, Christian Friedrich Samuel" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 513-514
  13. Dr. Theodor Moßdorf im Dresdner Adress-Kalender 1831

[Bearbeiten] Weblinks

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